Toolbox A

Am 12. und 13. April 2023 fand ein neuer Durchgang der REFAK Toolbox statt. Im Teil A beschäftigten sich die Teilnehmer*innen mit den Themen: Seminardesign, -planung und – Vorbereitung. Trainer*innen von dem Seminar waren wie immer Florian Reiter & Margret Steixner.

Die folgende Seminardokumentation gibt nicht nur einen Überblick zu den bearbeiteten Themen, sondern ist auch gefüllt mit hilfreichen Links und weiterführender Literatur.

Ziele der Toolbox A 

Die Teilnehmer*innen

kennen die wichtigsten Aspekte einer Planungsstruktur und können diese in ein Trainingsdesign übersetzen

• können Lernprozesse passend für die ihre Zielgruppe strukturieren (Erwartungen klären, Ziele definieren, Themen finden und bearbeiten, …)

können beurteilen, welche Methoden für ihr Seminar und die Zielgruppe geeignet sind und diese dementsprechend auswählen und in ein Trainingsdesign integrieren

Ankommen und Arbeitsweise

Zu Beginn gibt es Möglichkeiten zum Kennenlernen, Erwartungen der Teilnehmer*innen werden geklärt und mit denen der Trainer*innen abgeglichen. Auch der spezifische Kontext des Seminars wird betont: Die Zielgruppen in der gewerkschaftlichen Erwachsenenbildung sind meist sehr heterogen und der Praxisbezug ist daher sehr wichtig. Die REFAK ist eine Trainer*innen-Aus- und Weiterbildung. Das wird auch in der Toolbox A + B sicht- und erlebbar. Besonders wichtig ist dabei die Arbeit an einem konkreten Trainingsdesign, das die Teilnehmer*innen für ihren eigenen Einsatzbereich entwickeln. Mehr zum Thema Trainingsdesign findest du hier

Einstiegsübung

Hier findest du die Dokumentation unserer Einstiegübung, in der wir die Erwartungen und Lernfelder der Teilnehmer*innen, sowie ihre Beiträge zur gewerkschaftlichen Bildungsarbeit in den Blick nahmen.

Wirkfaktoren der Gruppe

Die Seminargruppe selbst soll in der Toolbox A und B ebenso als Lernraum wahrgenommen und genutzt werden. Das Modell der themenzentrierten Interaktion nach Ruth Cohn gibt Klarheit über das Zusammenwirken der verschiedenen Ebene des Gruppenprozesses.

Das Seminar ist entlang der Planungsphasen in der Vorbereitung eines Seminar aufgebaut.

1. Rahmenbedingungen klären

Der erste wichtige Schritt ist die Klärung des Settings, in dem das Seminar stattfinden soll. Zu klären gilt es hier: In welchem Kontext findet das Seminar statt (Organisation, AuftraggeberIn, …)? Wer ist meine Zielgruppe? Was genau ist das Thema und Ziel der Veranstaltung? Welche Ressourcen stehen mir als Trainer*in zur Verfügung? Eine detaillierte Checkliste findet ihr HIER.

2. Lernziele entwickeln

Für den gesamten, nach der Klärung der Rahmenbedingungen, beginnenden Planungsprozess nutzen wir das „Didaktische Sechseck“ (#dimi_05). Das Thema alleine reicht nicht aus, um in die konkrete Planung zu gehen. Wichtig für die Ausrichtung sind konkrete Lernziele. Nach der Auseinandersetzung mit der Bedeutung von Lernzielen (#dimi_06) waren alle Teilnehmer*innen aufgefordert, sich für ihre Seminare/Veranstaltungen die genauen Ziele zu überlegen und dabei immer die Rahmenbedingungen, die Zielgruppe und das Thema vor Augen zu haben. Dabei nutzen wir die Taxonomie-Stufen nach Bloom als Orientierung.

3. Grobdesign erstellen

Sind Thema und Ziele fixiert, kann in die Grobplanung gestartet werden – beginnend bei der Zielgruppe, das Ziel des Seminars stets vor Augen. Sowohl das Gesamtseminar als auch die einzelnen Teile gehen dabei nach dem „methodischen Grundrythmus“: Einstieg, Bearbeitung, Ergebnissicherung/Transfer.

Wichtige Überlegungen bei der Grobplanung:

  • Welches Ziel verfolge ich bei den inhaltlichen Teilschritten jeweils?
  • Wie stehen die einzelnen inhaltlichen Blöcke zueinander? Bauen sie aufeinander auf, ist die Reihenfolge klar festgelegt?
  • Gibt es Einzelteile, die flexibel im Seminarablauf eingebaut werden können? Gibt es Phasen, in denen parallel an unterschiedlichen Themen gearbeitet werden soll und die erst danach wieder zusammengeführt werden?
  • Welchen groben Ablauf brauche ich dafür?

Bei der Sammlung der Inhalte ist das Prinzip der didaktischen Reduktion ein wichtiges Hilfsmittel, um die Lerninhalte angepasst an die Zielgruppe auszuwählen. Wir beschäftigen uns dazu mit den wichtigsten Aspekten der didaktischen Reduktion nach Martin Lehner: Mehr dazu im #dimi_07.

4. Feinplanung

Erst jetzt geht es an die Feinplanung der einzelnen inhaltlichen Sequenzen und auch erst jetzt, wo die Ziele der einzelnen Blöcke klar sind, kommen die konkreten Methoden ins Spiel. Ein Kassasturz gibt uns Einblick in bekannte Methoden. In einem Methodenbazar erarbeiten die TeilnehmerInnen in drei Gruppen Methoden für unterschiedliche Ziele/Phasen:

  1. Einstieg/Kennenlernen
  2. Thema bearbeiten
  3. Transfer in die Praxis

Zur Verfügung stand neben Büchern und Tipps für die Auswahl von Methoden auch der #mm: MethodenMittwoch hier am REFAK-Blog.

Danach ging es an die Feinplanung einer selbst gewählten inhaltlichen Sequenz mit genauer Zeitangabe, Verantwortlichkeiten, Thema und Methode. Ab hier ist es empfehlenswert, mit einer Vorlage zu arbeiten, z.B. der im Rahmen der Toolbox verwendeten oder aber einer Seminarplanungsvorlage, die sonst in REFAK-Seminaren auch verwendet wird.

Wie die Tabelle genau gestaltet wird, ist jedem überlassen, aber eine Feinplanung in dieser Art ist auf alle Fälle notwendig für eine gute Vorbereitung.

5. Reflexionsmomente

Im Laufe der Toolbox A gab es Reflexion- und Diskussionsmöglichkeiten zu auftauchenden Fragen, wie z.B.:

  • Wie plane ich den zeitlichen Ablauf realistisch?
  • Welche Erfahrungen gibt es zum Einsatz von interaktiven Methoden im Vortrag?
  • Wie umgehen mit Themenabweichungen?
  • Wie umgehen mit Planänderungen?
  • Wie gut funktioniert der Einsatz von Online-Tools?

Toolbox A und B gehören zusammen:

Was passiert zwischen Toolbox A und Toolbox B? Alle Teilnehmer*innen arbeiten an ihrem eigenen Trainingsprojekt weiter. Dieses wird im Rahmen eines online Coaching in kleinen Gruppen besprochen und weiterentwickelt. 

Wir freuen uns auf das Wiedersehen.

Materialien

Hier nochmals alle Materialien auf einen Blick:

Trainer*innen: Florian Reiter & Margret Steixner

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