Fachexpertise vermitteln, ansprechende Lernprozesse designen
Dieses Seminar fand vom 3.-5. April 2024 im PRO-GE Erholungs- und Bildungshaus in Krumpendorf statt.
Mit diesem Seminarangebot wollten wir die REFAK in die Bundesländer bringen und Trainer:innen ansprechen, die die REFAK noch nicht so gut kennen. Von den 14 Teilnehmer:innen kamen acht aus Kärnten, der Rest aus anderen Bundesländern. Danke an die AK Kärnten für diese tolle Kooperation.
Trainer:innen waren Peter Hofmann und Margret Steixner.
Dieses Seminar richtete sich an Fachexpert:innen, die bereits Vortragserfahrung haben und mehr darüber erfahren wollen, wie sie ihre Workshops, Kurse oder Seminare so gestalten können, dass das vermittelte Wissen bestmöglich bei den Lernenden ankommt. In diesem Seminar stand also die Frage im Mittelpunkt, wie eine gute Mischung von Wissensvermittlung, Übungen und Diskussion für das jeweilige Thema aussehen kann. Die Teilnehmer:innen lernten mehr über die Möglichkeiten von der oft praktizierten „Input“- hin zur „Output-Orientierung“ zu gelangen.
TAG 1
Einstieg und Bewusstmachen der didaktischen „Stellschrauben“
Wir starteten mit einer Übung zur idealen Lernumgebung. Die Teilnehmer:innen erkannten schnell, dass die inhaltliche Planung meist das größte Augenmerk bekommt, während andere wichtige „Stellschrauben“ vernachlässigt oder vergessen werden. Diese Übung wurde mit einem theoretischen Input zum didaktischen Sechsecks abgerundet.
Lernen in Gruppen
Der Nachmittag war dem Thema „Lernen in Gruppen“ gewidmet. Nach einer Übung, in der die Beobachtungs- und Wahrnehmungsfähigkeit gestärkt wurde, arbeiteten die Teilnehmer:innen an konkreten Situationen aus ihrem eigenen Seminaralltag. Diese wurden zunächst in Kleingruppen diskutiert und dann in der Gesamtgruppe geteilt.
Ein weiteres Element, dieses Seminars waren die „didaktischen Kniffe“, die im Orbium Verlag verfügbar sind. Wir nutzten diese, um die Diskussion anzureichern und wichtige „Tipps und Tricks“ (passend zum Seminartitel) auf den Punkt zu bringen.
In diesem Teil des Seminars tauschten sich die Lernenden zuerst zu den oben beschriebenen „Kniffen“ aus und entwickelten in der Folge ihre eigenen.
TAG 2
Planung und Trainingsdesign
Den zweiten Tag widmeten wir dem Thema Planung und Trainingsdesign – von der Grobplanung bis zur methodischen Feinplanung. Mehr dazu auch im #dimi 05. Dort findest du neben Erklärungen zum Trainingsdesign auch die entsprechenden Vorlagen zur Seminarplanung.
Der didaktische Grundrhythmus ist ein Modell, das eine klare Richtschnur für die Planung von Seminareinheiten bietet und von vielen Seminarteilnehmer:innen als sehr hilfreiche Grundstruktur aufgenommen wurde. Die 3Z-Formel zeichnet den Weg von der Zielgruppe zum Ziel, wobei der Faktor Zeit ebenso mitgedacht werden muss. Für die Planung der einzelnen Lerneinheiten können wir uns am Dreischritt Einstieg-Erarbeitung-Ergebnis orientieren. Passend zu dieser Logik haben wir noch die drei DDDs als Merkhilfe ergänzt, die an drei wichtige didaktische Konzepte erinnern. (Didaktisches Sechseck, Didaktischer Grundrhythmus, Didaktische Reduktion).
Methoden-Lab
Am Nachmittag bekamen die Lernenden die Möglichkeit, neue methodische Ideen für ihre eigenen Seminare und Vorträge zu sammeln und später kleine Sequenzen auszuprobieren. Nach einer kurzen Einführung zu Methoden in der Erwachsenenbildung nutzen wir die vielfältige Darstellung von Methoden am Refak-Blog, um neue und passende Methoden für die eigenen Lernformate der Teilnehmer:innen zu finden.
Hier noch mal die wichtigsten Links dazu: Der #dimi_10 gibt Einblick in die Hintergründe von Methoden und deren Anwendung. Am Ende findest du eine Liste mit Links zu weiteren Methodenpools von anderen Bildungseinrichtungen. Du kannst aber auch über das Hauptmenü zu verschiedenen Toolboxen gelangen. Toolbox Methoden, Toolbox Gender, Toolbox Anti-Rassimus. In der Blogserie #dido findest du viele Ideen für digitale Werkzeuge, die im Präsenz oder Online-Format genutzt werden können.
TAG 3
Rolle und Haltung der Trainer:in
Wie auch an anderen Tagen starteten wir mit einer Aktivierungsübung, die die Lernenden zum Thema des Tages hinführte. Da am Tag 3 die Rolle und Haltung der Trainer:in bearbeitet wurde, wählten wir eine Übung, in der die Teilnehmer:innen Erfahrungen beim Leiten und Geleitet werden machen konnten.
Einen wesentlichen Teil des Vormittages nahm das „World Cafe„ ein. Wir erklärten die Methode ausgiebig, um die Unterschiede zu anderen Diskussionsformaten deutlich zu machen. Möchtest du mehr über die Vorbereitung und Moderation eines „World Cafes“ erfahren, gibt es hier eine sehr gute Beschreibung.
Und hier die „Ernte“ aus dem dialogischen Austausch im World Cafe.
Zum Abschluss folgte noch eine gemeinsame Evaluierung der Lernergebnisse sowie das Teilen der eigenen Umsetzungsideen, die jeder und jede Einzelne aus dem Seminar mitnahm. Für uns Trainer:innen war es eine Freude zu hören, wieviele neue Ideen in diesen drei Tagen entstanden sind, die dazu beitragen können, dass gewerkschaftliches Lernen Spass macht und gute Ergebnisse bringt.
Autor:innen: Margret Steixner und Peter Hofmann
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