Plakat-Werkstatt

Plakate in und außerhalb von Seminarräumen

Mit geringem Aufwand gute, also wirksame Plakate zu gestalten, war Thema eines Refak-Workshops am 24. November 2022. Im Fokus des Seminartages mit Regina Czurda und Ulli Lipp standen hauptsächlich Plakate für Lernzwecke, aber auch für Demos und andere gewerkschaftliche Aktionen. Ein Blick durch die Tür zeigt Werkstattarbeit.

Wozu Plakate?

Unsere Teilnehmer:innen sind Referierende, aber nicht nur. Als Gewerkschafter:innen und Aktivist:innen gestalten und verwenden sie Plakate auch für politische Aktionen, bei Demos und Streiks. Das zeigten eine Abfrage zu Beginn des Werkstatt-Tages und die Sammlung der anstehenden Plakatvorhaben. Das ging von der Einladung zur Betriebsversammlung über die plakative Darstellung des Wirtschaftskreislaufs in einem Seminar bis zu Plakaten für eine Weihnachtsgeldaktion auf der Mariahilfer Straße in Wien.

Die Liebeserklärung an das Plakat…

… zeigt nur drei der vielen Vorteile des Plakateinsatzes in Lernprozessen.
Die Verbindung von Bild und Text funktioniert für unser Gehirn einfach besser (dual coding theory).
Plakate wirken länger als PowerPoint-Slides, die nach ein paar Sekunden wieder aus dem Blickfeld verschwinden. Das gilt vor allem dann, wenn wir Lernplakate konsequent im Raum aufhängen.
Plakate zwingen zur Kürze. Wir müssen visuell schnell auf den Punkt kommen. Auch das unterstützt effektives Lernen.
Die Liste lässt sich fortsetzen. Mit schönen Plakaten transportieren wir Wertschätzung für Thema und Teilnehmer:innen.

Mit wenig Aufwand die Qualität steigern

Diese zwei Instruktions-Charts aus der Werkstatt zeigen, wie mit relativ einfachen Mitteln Plakate besser werden: Ein Rahmen, ein wenig mehr Farbe und Bilder und eine klare Struktur. Das klappt sogar bei eigentlich schon fertigen Plakaten, wie dieses Beispiel zeigt.

Schriften und Materialien

Kante aufsetzen! Stift nicht drehen! Plus weitere Tipps.
Schnelle Tipps zwischendurch
So unterstützen wir die visuelle Wahrnehmung.

Struktur

Es muss nicht immer Liste sein!
Strukturvarianten: Unsere Simpelagenda wird anders strukturiert.

Die „3-Typen-Lehre“

In Seminaren und Schulungen können wir Plakate fix und fertig vorbereiten, live vor den Augen der Teilnehmer:innen entstehen lassen oder in der „Halbfertig-Version“ während der Präsentation ergänzen. Es geht nicht um entweder- oder. Jede Variante hat ihre Vorzüge.

Drei Gruppen warben für einen der drei Typen.

Der Bleistift-Tipp: Bleistift-Linien auf dem leeren Flipchart zur Planung und Platzaufteilung sind so gut wie unsichtbar. Ein Wegradieren ist überflüssig.

Vorsicht mit den Farben!

Im Workshop lagen Marker und Wachsmalkreiden in allen Farbvariationen bereit. Das verführt natürlich und so entstanden auch quietschbunte Plakate. Die Botschaft: Seid sparsam mit den Farben und bleibt möglichst in einer Farbfamilie!

Plakate im Seminar und außerhalb

Wer unseren Seminarraum betrat, fand sich in einer Plakatausstellung wieder. Da hingen Dutzende von Plakaten: ÖGB-Plakate, Plakate aus Seminaren, historische Poster aus den 60er Jahren. Ein Bauhaus-Plakat. Frank Zappa auf dem Klo durfte ebensowenig fehlen wie Che Guevara. Immer noch aktuell: Plakate von Klaus Staeck.
Wir suchten nicht nur unsere Lieblingsplakate aus der Sammlung, sondern diskutierten auch die Wirkungen. Die gedruckten Plakate auf einer Gewerkschafts-Demo anlässlich eines Warnstreiks zeigen: Da steckt eine professionelle Organisation dahinter. Manchmal sind handgemachte Plakate besser, weil sie persönliche Betroffenheit vermitteln, manchmal macht es die Mischung.

Aus der Plakat-Werkstatt

Viel Raum nahm die praktische Arbeit an den individuellen Plakat-Vorhaben ein. Als hilfreich stellte sich die Übung „Mein Plakat in fremdem Händen“ heraus. Jeweils zu dritt entwickelten Teilnehmer:innen mehrere Gestaltungsideen für eine Kolleg:in, die in der Kleingruppe nicht dabei war. Es entstanden aber auch Plakat-Ideen für die Weihnachtsgeldaktion auf der Mariahilfer Straße.

Vier unterschiedliche Entwürfe für ein Plakat.

Weiterführende Anregungen und Tipps

Autor:innen: Regina Czurda und Ulli Lipp

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