Ich habe ein Seminar zeitlich straff geplant. Da meldet sich jemand während meiner Präsentation zu Wort, äußert Einwände und Bedenken. Sein Statement, das ich während meines Vortrags zulasse, löst gleich fünf weitere Wortmeldungen aus. Was mache ich in der Situation?
Ohne lebendige Diskussionen im Plenum sind unsere Seminare und Lehrgänge im gewerkschaftlichen Kontext nicht vorstellbar. Das darf durchaus auch kontrovers sein. Wir Referent:innen kennen aber auch das Gegenteil. Diskussionen ziehen sich ewig hin. Es ist zwar schon alles gesagt, aber noch nicht von allen. Oder es artet in Streit aus bis hin zu persönlichen Angriffen. Auch darauf müssen wir bei Diskussionen vorbereitet sein.
Im dritten Beitrag der Blogreihe geht es um die Frage nach dem sagenumwobenen Roten Faden. Gerade Schnur oder verworrenes Knäuel? Egal. Dieser sollte sich eigentlich durch alle Bildungsveranstaltungen, ob kurz oder lang, ziehen. Wie sieht es mit dem roten Faden in der Wiener Gewerkschaftsschule (WGS) aus? Es geht um Bildungsziele, es geht um die Zielgruppe, es geht um den Rahmen. Wer versucht zu verbinden? Wer hält den Faden? Unter anderem: die Lehrgangsbegleitung.
Dieses Jahr hieß es wieder ran an die Stifte, denn wir haben 2,5 Tage digital mit Big Blue Button erforscht wie man richtig gute Flipcharts gestalten kann.
Ganz nach dem Motto und Seminartitel „Ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte“ haben wir vom 21. bis 23.Oktober 2024 besprochen wie man „schön“ schreibt, erkennbare Icons zeichnet, Gestaltgesetze nutzt und welche Materialien man dazu am besten verwendet. Wie immer mit Begeisterung dabei die zwei Trainer:innen: Lana Lauren und Ralf Appelt.
Heute stelle ich euch ein Konzept vor, das wesentlich komplizierter klingt als es ist: die Gestalt-Gesetze der visuellen Wahrnehmung. Klingt fancy, oder? Aber keine Angst, ist nur halb so theoretisch, wie es klingt. Die Gestalt-Gesetze sind nämlich nicht nur für Grafiker und Designer spannend, sondern auch für alle, die mit dem Flipchart arbeiten. Denn sie helfen uns dabei, unsere Inhalte am Flipchart so aufzubereiten, dass sie schneller erfasst und damit leichter verstanden werden. Also lasst uns gemeinsam dieses Konzept unter die Lupe nehmen und schauen, wie man die Gestalt-Gesetze der Nähe, Ähnlichkeit, Verbundenheit und Kontinuität nutzt, um Flipcharts besser zu machen. Bereit, loszulegen?
Der Name Paulo Freire ist vermutlich schon vielen Blogleser:innen untergekommen. Vielleicht liefert das Gehirn auch gleich den Begriff: „Befreiungspädadogik“ oder „Pädagogik der Unterdrückten“ nach, die eng mit Freire verbunden sind.
Die diesjährigen #dimi Beiträge widmen sich wichtigen Persönlichkeiten, die die Bildungspraxis nachhaltig beeinflusst haben. Nach der aufwühlenden Auseinandersetzung mit Maria Montessori (#dimi_24) folgt nun die Beschäftigung mit einer sehr politischen Strömung der Pädagogik.
Im zweiten Beitrag der Blogreihe zum Thema Lehrgangsbegleitung dreht sich alles um Beziehung. Wie schon im letzten Blogbeitrag erwähnt, besteht ein wichtiges Ziel der Lehrgangsbegleitung in der Rollen- und Persönlichkeitsentwicklung der Teilnehmer:innen in Bezug auf deren gewerkschaftlichen Haltungen und Werte. Dies passiert auf der Ebene der Beziehung. Im Rahmen der Beziehung werden Werte und Haltungen erfahren und erlebt.
Das „Schöne“ am Präsentieren mit dem Flipchart: Es braucht keine technische Einweisung, keinen Strom. Nichts ist zwischen mir und meinem Publikum. Dazu kommt der Charme des Analogen, fast schon retro. Mit ein paar Tipps wird es noch „schöner“, noch wirksamer im Lernprozess und noch einfacher.
Die Referentin oder der Referent steht mit dem Flipchart vor den Zuhörer:innen und vermittelt Inhalte. In Zeiten von PowerPoint-Monokultur eine wohltuende Abwechslung. Wir stehen in direktem Kontakt mit unserem Publikum. Auf dem Flipchart – reduziert auf das Wesentliche – sind unsere Kernbotschaften visualisiert. Flipchart-Teaching ist immer zeitlich begrenzt. Es soll nicht andere Präsentationsformen gänzlich ersetzen, sondern ergänzen.
Die Arbeiterkammerwahlen sind geschlagen, auch jene zum EU Parlament. In Russland, Mexiko, Südafrika wurde gewählt und die größten demokratischen Wahlen der Welt in Indien sind vorüber. Die Parlamentswahlen in Österreich und die Präsidentschaftswahlen in den USA stehen vor der Tür und man gewinnt den Eindruck, als stünde die demokratische Ordnung an sich zur Wahl.