Man sieht auch ohne Augen gut
Diesmal möchte ich euch eine Übung vorstellen, die der perfekte Eisbrecher ist, müde Teilnehmer:innen munter macht und zusätzlich auch noch datenschutzkonforme Bilder all eurer Teilnehmer:innen liefert (super fürs Fotoprotokoll und die Seminar-Dokumentation). Darüber hinaus wird sie in eurer Gruppe mit Garantie für den einen oder anderen Lacher und eine lockere Atmosphäre sorgen, was ganz unabhängig vom Thema der perfekte Einstieg in jedes Seminar ist.
Wie funktioniert die Übung?
Jede:r Teilnehmer:in bekommt ein Blatt weißes A4 Kopierpapier. Dieses wird erst der Länge und dann der Breite nach gefaltet und geteilt. Damit hält jede:r Teilnehmer:in vier A6 Kärtchen in der Hand. Nun schnappen sich alle einen Stift, stehen auf und haben jeweils eine Minute Zeit um sich eine andere Person zu suchen und das Gegenüber zu zeichnen.
Der Witz an der Sache: man darf dabei nicht aufs Papier schauen.
Wenn ein Portrait fertig ist, wird der Name der Person noch ergänzt und das Bild dem Gegenüber überreicht. Dann wird gewechselt und das nächste Portrait gezeichnet. Wenn ihr eine ungerade Anzahl an Teilnehmer:innen habt, kann es auch eine Dreiergruppe geben. Nach der vierten Runde sollte jede:r Teilnehmer:in vier Portraits in Händen halten.
Für die Vorstellungsrunde sucht sich nun jeder das Bild aus, das er oder sie am treffendsten, lustigsten oder verrücktesten findet.
Viele Vorteile auf einen Streich
Die Übung bietet euch als Trainer:in und euren Teilnehmer:innen gleich mehrere Vorteile:
Aktivierung durch Bewegung
Die Teilnehmer:innen müssen aufstehen und sich im Raum bewegen was für Dynamik sorgt und die Energie hebt. Gerade in der Früh ist das super wichtig, damit auch jene Teilnehmer:innen, die noch etwas verschlafen sind munter werden.
Auflockerung und Spaß
Die Übung bringt eine spielerische Komponente in das Seminar und lockert die Stimmung auf. Egal ob sich die Gruppe untereinander kennt oder nicht: es ist immer amüsant zu sehen, was beim Zeichnen herauskommt. Die Übung sorgt verlässlich für Heiterkeit und schafft eine entspannte Atmosphäre.
Fehlerkultur ansprechen
Die Übung bietet eine großartige Gelegenheit, um gleich zu Beginn über den Umgang mit Fehlern und die Bedeutung von Perfektionismus zu sprechen. Wenn die Teilnehmer:innen ihre Zeichnungen betrachten, können sie über ihre eigenen Erwartungen und die Angst vor Fehlern reflektieren. Das kann zu interessanten Gesprächen und Erkenntnissen führen, die man im Laufe des Seminars wieder aufgreifen kann.
Datenschutzkonforme Bilder
Eine der Herausforderungen in Seminaren ist oft der Umgang mit Bildern für Fotoprotokolle oder Dokumentationen. Durch die „Blindes Portrait“-Übung werden keine Fotos gemacht, sondern nur Zeichnungen angefertigt. Das sorgt für mehr Datenschutz und kann Bedenken bezüglich der Verwendung von Bildern ausräumen, was euren Fotoprotokollen und Seminar-Dokumentationen zugute kommt.
Fazit
Insgesamt ist die „Blindes Portrait“-Übung eine vielseitige und unterhaltsame Möglichkeit, um verschiedene Ziele in Seminaren zu erreichen. Ob als Icebreaker, zur Förderung des Gruppengefühls oder zur Reflexion über Perfektionismus – diese Übung bietet eine Fülle von Möglichkeiten, um den Lernprozess zu bereichern und die Teilnehmer:innen aktiv einzubeziehen.
Probiert es selbst aus!
Autorin: Lana Lauren
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