#mm: Methoden optimieren

Ein Plädoyer für den Blick in die Toolbox

Es gibt Hunderte von Methoden für Referent:innen. Wir beschränken uns oft auf ein Dutzend und weniger. Hier gibt es Tipps und Anregungen für mehr Variabilität.

Der kritische Blick auf die Methoden…

… nach einem Seminar lohnt sich. Welche Methode lief heute super? Warum? Wo zogen die Teilnehmer:innen nicht so mit? Gab es Durchhänger? Mit welcher methodischen Variante oder Alternative könnte es besser gehen?
Oft genügen kleine methodische Änderungen.

Beispiel 1: Am Ende eines Seminartages mache ich aus dem Blitzlicht „Das nehme ich heute mit…“ eine Murmelgruppe. „Ein gemeinsames Aha-Erlebnis heute!“ Ich beobachte ein intensives Rekapitulieren des Tages zu zweit oder zu dritt.

Beispiel 2: Es geht im Train-the-Trainer-Seminar um das Thema „Fragen stellen“. Das Brainstorming auf Zuruf „Tipps für Fragen“ ersetze ich durch die paradoxe Frage: „Wie fragen wir, dass wir garantiert keine Antworten bekommen?“. Es entsteht in munterer Runde eine Sammlung aller Fehler, die man beim Fragenstellen machen kann.

Anregungen für die methodische Weiterentwicklung

Nur ein kleiner Teil der Methoden für Referent:innen

Dieser Blog der Referent:innen Akademie ist im Laufe der Jahre zu einer Fundgrube geworden. Er enthält eine der umfassendsten Methodensammlungen im deutschsprachigen Raum. Wie finde ich im Blog die für mich passende Methode?

Die Toolbox Methoden

Sie enthält eine Liste mit Funktionen von Methoden im Lernprozess. Klicke die Funktion (zum Beispiel „Energizer„) an und du bekommst Methoden speziell für diesen Zweck.

Über das Suchfeld
Gibst du „Methoden“ oder „#mm“ im Suchfeld ein, so siehst du alle Blogbeiträge (beginnend mit dem aktuellsten), die mit dem Schlagwort „Methoden“ gespeichert sind. Wenn du den Namen einer Methode kennst, zu der du etwas erfahren willst, kannst du ihn direkt im Suchfeld eingeben. Digitale Tools – nicht nur für Online-Seminare – sind eigens gesammelt.

Seminardokumentationen
Anregend sind Dokumentationen von Seminaren zu Lehr- und Lernmethoden. Nach dem Traditions-Seminar „Methoden für jede Seminarphase“ entstehen Blogbeiträge mit vielen und immer wieder neuen methodischen Ideen. Aus so einem Beitrag stammt eine Methodenliste, die einen guten Überblick gibt. Das Seminar wird übrigens im November 2024 auch wieder angeboten.

#dimi

In der didaktischen Blogreihe #dimi von Margret Steixner geht es immer wieder um Methoden und wie sie in Lernprozessen richtig eingesetzt werden. Ein Beitrag ist speziell den Methoden (Tools, Tools, Tools) gewidmet. Margret Steixner schreibt darin einleitend: „Ein großes Methodenwissen wird nicht selten als ein Garant für das erfolgreiche Gestalten von Lernprozessen gesehen. Doch es ist wie bei einem/r Handwerker:in. Das Werkzeug nützt wenig, wenn dieses nicht kompetent genutzt werden kann. Dazu brauchen wir das Wissen, wie wir Methoden sinnvoll und zielgerichtet einsetzen und welche Kriterien bei der Auswahl helfen.“

Der Blick in die Toolbox – auch und gerade bei Vorträgen

„Ich brauche die Vielfalt an Methoden nicht, ich halte ja Vorträge!“ Von wegen! Das Zuhören über mehr als 10 Minuten fällt immer schwerer, nach 20 Minuten geht bei vielen Menschen die Aufmerksamkeit gegen Null. Da hilft der Griff in die Toolbox, Abteilung Aktivierungsinseln. Das sind in den Vortrag eingestreute Phasen, in denen Zuhörer:innen für wenige Minuten das passive Zuhören unterbrechen und aktiv etwas tun: Zum Beispiel durch Handzeichenfragen, eine Murmelgruppe oder eine Mini-Fallarbeit.

Keine Methodenspielereien!!!

Am Ende des Plädoyers für mehr Variabilität bei den Methoden darf eine Warnung nicht fehlen: Hüten wir uns vor methodischen Spielereien! Unser Job ist es, Teilnehmer:innen beim Erreichen von Lernzielen zu unterstützen. Methoden sind nur Werkzeug und den Lernzielen untergeordnet. Deshalb vermeide ich auch die Nennung der Methodennamen. Die stehen in meinen Leitfäden, aber der Satz  „Jetzt machen wir eine Murmelgruppe.“ kommt mir nicht über die Lippen. Ich stelle eine Frage und gebe dann die Instruktion „Unterhalte dich ganz kurz mit deinem Nachbarn darüber!“ Dann bleibt der Fokus auf dem Inhalt.

Autor: Ulli Lipp

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