Die KursbetreuerInnen der younion begleiten die Seminar- und Weiterbildungsangebote der younion. Dabei haben sie ein breites Verantwortungsgebiet. In diesem Seminar (08.09.-10.09.2021) haben wir uns zentral mit der Rolle der KursbetreuerInnen beschäftigt und welche Kompetenzen es braucht, um diese gut erfüllen zu können. Die TrainerInnen dieses Seminars waren Nina Dirnweber und Walter Skokanitsch.
Wir hatten viel vor
Nach der Vorstellungsrunde mittels Emoji Karten wurden Erwartungen und Wünsche für die Zusammenarbeit besprochen.
Zentrale Erwartungen der TeilnehmerInnen waren:
- Das Kennenlernen und Festigen ihrer Aufgaben
- Der Umgang mit schwierigen TeilnehmerInnen
- Lampenfieber bekämpfen
Diese Erwartungen wurden mittels Übungen und Theorien bearbeitet. Weiters haben wir uns auch intensiv mit Trainingsmethoden sowie gewerkschaftlicher Gegenmacht auseinandergesetzt.
Meine Aufgaben als KursbetreuerIn
Eine große Rolle spielte die eigene Aufgabe als KursbetreuerIn. Peter Machsteiner, Bildungssekretär der younion, hat die Aufgaben genau skizziert. In zwei Gruppenarbeiten wurde das Thema vertieft:
Warm ups, Energizer und Vorbereitungsübungen
Der Inhalt wird meistens von externen TrainerInnen gestaltet, darum stellen kurze Übungen eine gute Basis für KursbetreuerInnen da, um die Gruppe arbeitsfähig zu halten. Viele der angeführten Energizer wurden bereits von TeilnehmerInnen eingebracht. Da kann in der Praxis ja nicht mehr viel schief gehen! 🙂
- Überraschungseier: Ü-Eier austeilen, TN-innen dürfen da Ei aufmachen, den Inhalt zusammenbauen und die Schokolade essen, danach wird in der Runde erzählt, was der Inhalt mit einem Selbst oder dem Seminar zu tun hat.
- Eier verstecken: In die kleinen gelben Eier der Überraschungseier werden Zettel mit den Namen der TeilnehmerInnen gesteckt. TrainerIn versteckt die Eier im Raum. Die TN-innen müssen ihren eigenen Namen finden. Dabei darf nicht gesprochen werden. TrainerIn stoppt wie lange es dauert. In der 2. Runde darf gesprochen und einander geholfen werden. Es wird gestoppt, wieviel es schneller geht. Danach kann reflektiert werden. Hier zeigt sich der Effekt der Kooperation sehr deutlich. In der Variante, in der die TN-innen einander helfen dürfen, finden die TN-innen ihre eigenen Eier signifikant schneller.
- Macarena tanzen: Mit der Gruppe zur Auflockerung zum Song Macarena den typischen Tanz durchführen. Eine Anleitung der Tanzschritte gibt es in diesem Video.
- Sally up Sally down: Mit der Gruppe, wie im Video, Kniebeugen machen. Wer den ganzen Song durchhält bekommt ein Geschenk. ACHTUNG: Unbedingt vorher aufwärmen, Personen mit z.B. Knieproblemen können womöglich nicht mitmachen. Jede Person soll die Kniebeugen in ihrem eigenen Bewegungsumfang machen.
- Zauberstab: Hier gibt’s eine Anleitung dazu.
- Hühnerparty: Eignet sich besonders als Aufwärmübung für Gruppendynamik oder Führungsinhalten. Jede Person bekommt eine Nummer auf den Rücken. Zur Musik wird getanzt und die TeilnehmerInnen müssen sich entsprechend ihrer Nummer in der Rangfolge verhalten, ohne zu sprechen. Gackern ist natürlich erlaubt. Wenn die Musik aufhört, müssen sich TeilnehmerInnen entsprechend ihrer Rangfolge aufstellen. Dach wird reflektiert.
- Vor- Rück- Links -Rechts: Die Gruppe stellt sich im Kreis auf. Der/die TrainerIn sagt an, ob ein Schritt nach vorne, zurück, links oder rechts gemacht wird. Die Schrittfolge soll immer geändert werden.
- Abklopfen: wie z.B. in diesem Video.
- Eierkran: wie die Übung funktioniert, kannst du hier nachlesen.
- Man kann nicht nicht kommunizieren: Eignet sich gut als Einleitung zu Kommunikationsübungen. Eine Person wird nach draußen geschickt und bekommt den Auftrag, sobald sie wieder in die Gruppe kommt, nicht mehr zu kommunizieren. Mit den anderen TeilnhmerInnen wird überlegt, was diese Person, so wie sie sich verhält, aussagt. Diese Übung ist angelehnt an die konstruktivistische These von Paul Watzlawick “Man kann nicht nicht kommunizieren”.
- Was ist anders? Eine Person muss sich zuerst den Raum gut einprägen. Dann verlässt die Person den Raum. Im Raum werden fünf Dinge verändert. Dann wird die Person wieder hereingebeten und muss erraten, welche fünf Dinge es waren.
Schwierige TeilnehmerInnen
Das ganze Seminar lang haben wir thematisiert, was getan werden kann, damit es gar nicht zu schwierigen TeilnehmerInnen kommt. Denn Prävention ist auch hier viel besser als Konfliktlösung im Nachhinein. Unter Anderem haben wir uns mit folgenden Theorien beschäftigt.
- Funktion und Rolle: Sich dessen bewusst zu sein, kann mitunter viele Konflikte vermeiden. Die Theorie zum Nachlesen gibt es im VÖGB/AK Skriptum: SK-08 – Führen im Betriebsrat, S.101-104.
- Gruppenphasen nach Tuckman: Entstehen in jeder Gruppe; Die Theorie zum Nachlesen gibt es im VÖGB/AK Skriptum: SK-07 – Teamarbeit im Betriebsrat, S. 19-22.
- Aktives Zuhören: Ist ein Schlüssel zur guten Kommunikation und kann Missverständnisse klären. Die Theorie zum Nachlesen gibt es im VÖGB/AK Skriptum: SK-01 – Grundlagen der Kommunikation, S. 28-37.
- Rangdynamikmodell nach Schindler: Eine Gruppe braucht Führung und Gegenspieler. Näheres zum Nachlesen gibt’s hier.
- 4-Mat System: Werden im Seminar alle 4-Kanäle angesprochen, kann fast nichts mehr schiefgehen! Hier zum Nachlesen.
- Feedback: Feedbackregeln haben wir gemeinsam erarbeitet (siehe untenstehendes Foto). Näheres zum Nachlesen gibt’s in den Skripten: SK-01 – Grundlagen der Kommunikation, S. 62-67 und SK-08 – Führen im Betriebsrat, S. 46-47.
Lampenfieber bekämpfen
Dazu wurden einige Übungen durchgeführt.
1. Angstsetting nach Tim Ferris: Sich theoretisch intensiv mit den eigenen Ängsten auseinandersetzen. Weitere Infos hier.
2. Dein Auftritt: In der Gruppe wurden wichtige Punkte für einen gelungenen Auftritt vor der Gruppe erarbeitet.
Nochmals herzliche Gratulation an die 2 Kolleginnen die die Gelegenheit nutzten, die Moderation vor der Gruppe aus zu probieren und ihren Auftritt gleich grandios meisterten.
3. Phantasiereise: Mit einer Phantasiereise haben wir versucht, uns dem Ganzen mit einem positiven Gefühl zu nähern. Hier wurde die Ankertechnik aus dem NLP eingeflochten.
Gewerkschaftliche Gegenmacht
Zukünftig stellt die Gewerkschaftliche Gegenmacht bei jeder Bildungsveranstaltung ein zentrales Thema dar.
Wichtige Eckpunkte dazu findest du im VÖGB/AK Skriptum PGA-03- Mach dich stark als Betriebsrat, bilde Mach! und im Interview von Beppo Muchitsch (Langversion und Kurzversion).
Zum Abschluss
Wir haben die Inhalte reflektiert und Feedback eingeholt.
Wir wünschen euch ganz viel Erfolg bei eurer Tätigkeit als KursbetreuerIn!
TrainerInnen: Nina Dirnweber und Walter Skokanitsch
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