Toolbox A goes hybrid

Am 21.09. und 22.09.2022 fand ein neuer Durchgang der REFAK Toolbox statt. Dieses Mal wählten wir ein Hybrid-Format. Toolbox A arbeitete die Gruppe online und die Toolbox B findet im Oktober in Präsenz statt, dazwischen gibt es ein online coaching. Die TrainerInnen sind Florian Reiter & Margret Steixner.

Im Teil A beschäftigten sich die TeilnehmerInnen mit allen Themen, die für die Planung einer Bildungsveranstaltung/ eines Seminars wichtig sind. Jede/r TeilnehmerIn entwickelt ihr eigenes Trainingsdesign. Teile davon werden dann in der Toolbox B ausprobiert. 

Die folgende Seminardokumentation gibt nicht nur einen Überblick zu den bearbeiteten Themen, sondern ist auch gefüllt mit hilfreichen Links und weiterführender Literatur.

Ziele Toolbox A

Die TeilnehmerInnen

  • kennen die wichtigsten Aspekte einer Planungsstruktur und können diese in ein Trainingsdesign übersetzen.
  • können beurteilen, welche Methoden für ihr Seminar und die Zielgruppe geeignet sind und dementsprechend auswählen.
  • können Lernprozesse passend für die ihre Zielgruppe strukturieren (Erwartungen klären, Ziele definieren, Themen finden und bearbeiten, …).

Inhaltlicher Ablauf

  • Ankommen + Ablauf und Arbeitsweise (Train-the-Trainer)
  • Rahmenbedingungen von Bildungsangeboten
  • Zielbestimmung
  • Grobdesign erstellen
  • Feinplanung
  • und quer zu allem: Methoden, Methodenreflexion & Praxisbezug!

Ankommen und Arbeitsweise

Zu Beginn gibt es Möglichkeiten zum Kennenlernen. Wir orientieren uns an der Methode der Aufstellung (Aufstellungen) und setzen diese mithilfe des Tools Mural um. Die Erwartungen der TeilnehmerInnen werden in breakout rooms besprochen und dann in der Gesamtgruppe mit denen der TrainerInnen abgeglichen. Auch der spezifische Kontext des Seminars wird betont: Die Zielgruppen in der gewerkschaftlichen Erwachsenenbildung sind meist sehr heterogen und der Praxisbezug ist wichtig. Die REFAK ist eine TrainerInnen-Ausbildung, deshalb haben Seminare den speziellen Charakter von Train-the-Trainer.

Das Seminar ist entlang der Planungsphasen in der Vorbereitung eines Seminar aufgebaut. Die Ergebnisse der gemeinsamen Arbeit, sowie weitere nützliche Links, sind auf diesem Padlet zusammengefasst und einsehbar. 

1. Rahmenbedingungen klären

Der erste wichtige Schritt ist die Klärung des Settings, in dem das Seminar stattfinden soll. Zu klären gilt es hier: In welchem Kontext findet das Seminar statt (Organisation, AuftraggeberIn, …)? Wer ist meine Zielgruppe? Was genau ist das Thema und Ziel der Veranstaltung? Welche Ressourcen stehen mir als TrainerIn zur Verfügung? Eine detaillierte Checkliste findet ihr HIER.

2. Ziele bestimmen

Für den gesamten, nach der Klärung der Rahmenbedingungen, beginnenden Planungsprozess nutzen wir das „Didaktische Sechseck“.

Zuerst muss eine Bestimmung und Festlegung der Ziele des Bildungsangebotes durchgeführt werden. Das Thema alleine reicht nicht aus, um in die konkrete Planung zu gehen. Wichtig für die Ausrichtung sind konkrete Ziele. Ziele können sehr vielfältig sein…
Nach der Auseinandersetzung mit der Bedeutung von Lernzielen waren alle TeilnehmerInnen aufgefordert, sich für ihre Seminare/Veranstaltungen die genauen Ziele zu überlegen und dabei immer die Rahmenbedingungen, die Zielgruppe und das Thema vor Augen zu haben. Dabei nutzen wir die Taxonomie-Stufen nach Bloom als Orientierung.

3. Grobdesign erstellen

Sind Thema und Ziele fixiert, kann in die Grobplanung gestartet werden – beginnend bei der Zielgruppe, das Ziel des Seminars stets vor Augen.
Sowohl das Gesamtseminar als auch die einzelnen Teile gehen dabei nach dem „methodischen Grundrythmus“: Einstieg, Bearbeitung, Ergebnissicherung/Transfer.

Wichtige Überlegungen bei der Grobplanung:

  • Welches Ziel verfolge ich bei den inhaltlichen Teilschritten jeweils?
  • Wie stehen die einzelnen inhaltlichen Blöcke zueinander? Bauen sie aufeinander auf, ist die Reihenfolge klar festgelegt?
  • Gibt es Einzelteile, die flexibel im Seminarablauf eingebaut werden können? Gibt es Phasen, in denen parallel an unterschiedlichen Themen gearbeitet werden soll und die erst danach wieder zusammengeführt werden?
  • Welchen groben Ablauf brauche ich dafür?
Hilfsmittel zur Reduktion

Bei der Sammlung der Inhalte ist das Prinzip der didaktischen Reduktion ein wichtiges Hilfsmittel, um die Lerninhalte angepasst an die Zielgruppe auszuwählen. Wir beschäftigen uns dazu mit den wichtigsten Aspekten der didaktischen Reduktion nach Martin Lehner:

  • Vollständigkeitsfalle
  • Stoffmengenproblem
  • In-Out-Prinzip…

Mehr dazu im TeDx Talk:

Im Anschluss erstellen die TeilnehmerInnen eine Grobplanung für ihre eigenen Seminare und stellen diese der Gruppe vor.

4. Feinplanung

Erst jetzt geht es an die Feinplanung der einzelnen inhaltlichen Sequenzen und auch erst jetzt, wo die Ziele der einzelnen Blöcke klar sind, kommen die konkreten Methoden ins Spiel. Ein Kassasturz gibt uns Einblick in bekannte Methoden. In einem Methodenbazar erarbeiten die TeilnehmerInnen in drei Gruppen Methoden für unterschiedliche Ziele/Phasen:

  1. Einstieg/Kennenlernen
  2. Thema bearbeiten
  3. Transfer in die Praxis

Zur Verfügung stand neben Büchern (siehe Literaturliste) auch der #mm: MethodenMittwoch hier am REFAK-Blog.

Danach ging es an die Feinplanung einer selbst gewählten inhaltlichen Sequenz mit genauer Zeitangabe, Verantwortlichkeiten, Thema und Methode. Ab hier ist es empfehlenswert, mit einer Vorlage zu arbeiten, z.B. mit einer dieser Seminarplanungsvorlage. Es gibt auch Online Tools, die die für die Planung genutzt werden können.

Wie die Tabelle genau gestaltet wird, ist jedem überlassen, aber eine Feinplanung in dieser Art ist auf alle Fälle notwendig für eine gute Vorbereitung.

5. Reflexionsmomente

An allen drei Tagen gibt es Reflexion- und Diskussionsmöglichkeiten zu auftauchenden Fragen, wie zum Beispiel:

  • Wie plane ich den zeitlichen Ablauf realistisch?
  • Welche Erfahrungen gibt es zum Einsatz von interaktiven Methoden im Vortrag?
  • Wie umgehen mit Themenabweichungen?
  • Wie umgehen mit Planänderungen?
  • Wie gut funktioniert der Einsatz von Online-Tools?

Toolbox A und B gehören zusammen:

Was gibt es dazwischen zu tun? Jede/r TeilnehmerIn entwickelt ihr eigenes Seminar- oder Trainingsdesign. Dieses wird in einem Coaching in Kleingruppen vorgestellt, besprochen und durch das Feeback der Anderen bereichert. 

Wir freuen uns auf das Wiedersehen.

Materialien

Hier nochmals alle Materialien auf einen Blick:
Unser Dokumentation Padlet findet ihr hier: Toolbox A & B Überblick

TrainerInnen: Florian Reiter & Margret Steixner.

Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung-NichtKommerziell-Weitergabe unter gleichen Bedingungen unter gleichen Bedingungen 3.0 Österreich Lizenz.
Volltext der Lizenz

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Time limit is exhausted. Please reload CAPTCHA.