Seminardokumentation: Toolbox A

Von 25.-27.02.2019 fand ein neuer Durchgang der REFAK Toolbox statt. Im Teil A beschäftigten sich die TeilnehmerInnen mit den Themen:

Seminardesign, -planung und – Vorbereitung.
TrainerInnen: Florian Reiter & Margret Steixner.

Die folgende Seminardokumentation gibt nicht nur einen Überblick zu den bearbeiteten Themen, sondern ist auch gefüllt mit hilfreichen Links und weiterführender Literatur.

Ziele Toolbox A 

Die TeilnehmerInnen

  • können Workshops und Seminare planen und kennen ihre Stärken und Grenzen
  • können Lernprozesse in Gruppen strukturieren (Erwartungen klären, Ziele definieren, Themen finden und bearbeiten, Entscheidungen begleiten, reflektieren, …)
  • erweitern ihre Methodenkompetenz sowie Kommunikations- und Moderationstechniken

Inhaltlicher Ablauf

  • Ankommen + Ablauf und Arbeitsweise (Train-the-Trainer)
  • Rahmenbedingungen von Bildungsangeboten
  • Zielbestimmung
  • Grobdesign erstellen
  • Feinplanung
  • und quer zu allem: Methoden, Methodenreflexion & Praxisbezug!

Ankommen und Arbeitsweise

Zu Beginn gibt es Möglichkeiten zum Kennenlernen (mit Aufstellungen im Raum), Erwartungen der TeilnehmerInnen werden geklärt (mit Kartenabfrage) und mit denen der TrainerInnen abgeglichen. Auch der spezifische Kontext des Seminars wird betont: Die Zielgruppen in der gewerkschaftlichen Erwachsenenbildung sind meist sehr heterogen und der Praxisbezug ist wichtig. Die REFAK ist eine TrainerInnen-Ausbildung, deshalb haben Seminare den speziellen Charakter von Train-the-Trainer.

Wirkfaktoren der Gruppe

 

Die Seminargruppe selbst soll in der Toolbox A und B ebenso als Lernraum wahrgenommen und genutzt werden. Das Modell der themenzentrierten Interaktion nach Ruth Cohn gibt Klarheit über das Zusammenwirken der verschiedenen Ebene des Gruppenprozesses.

Das Seminar ist entlang der Planungsphasen in der Vorbereitung eines Seminar aufgebaut.

1. Rahmenbedingungen klären

Der erste wichtige Schritt ist die Klärung des Settings, in dem das Seminar stattfinden soll. Zu klären gilt es hier: In welchem Kontext findet das Seminar statt (Organisation, AuftraggeberIn, …)? Wer ist meine Zielgruppe? Was genau ist das Thema und Ziel der Veranstaltung? Welche Ressourcen stehen mir als Trainerin zur Verfügung? Eine detaillierte Checkliste findet ihr HIER.

2. Ziele bestimmen

Für den gesamten, nach der Klärung der Rahmenbedingungen, beginnenden Planungsprozess nutzen wir das „Didaktische Sechseck“.

Zuerst muss eine Bestimmung und Festlegung der Ziele des Bildungsangebotes durchgeführt werden. Das Thema alleine reicht nicht aus, um in die konkrete Planung zu gehen. Wichtig für die Ausrichtung sind konkrete Ziele. Ziele können sehr vielfältig sein…
Nach der Auseindernsetzung mit der Bedeutung von Lernzielen waren alle TeilnehmerInnen aufgefordert, sich für ihre Seminare/Veranstaltungen die genauen Ziele zu überlegen und dabei immer die Rahmenbedingungen, die Zielgruppe und das Thema vor Augen zu haben. Dabei nutzen wir die Taxonomie-Stufen nach Bloom als Orientierung.

3. Grobdesign erstellen

20150305_130127Sind Thema und Ziele fixiert, kann in die Grobplanung gestartet werden – beginnend bei der Zielgruppe, das Ziel des Seminars stets vor Augen.
Sowohl das Gesamtseminar als auch die einzelnen Teile gehen dabei nach dem „methodischen Grundrythmus“: Einstieg, Bearbeitung, Ergebnissicherung/Transfer.

Wichtige Überlegungen bei der Grobplanung:

  • Welches Ziel verfolge ich bei den inhaltlichen Teilschritten jeweils?
  • Wie stehen die einzelnen inhaltlichen Blöcke zueinander? Bauen sie aufeinander auf, ist die Reihenfolge klar festgelegt?
  • Gibt es Einzelteile, die flexibel im Seminarablauf eingebaut werden können? Gibt es Phasen, in denen parallel an unterschiedlichen Themen gearbeitet werden soll und die erst danach wieder zusammengeführt werden?
  • Welchen groben Ablauf brauche ich dafür?

Hilfsmittel zur Reduktion

Bei der Sammlung der Inhalte ist das Prinzip der didaktischen Reduktion ein wichtiges Hilfsmittel, um die Lerninhalte angepasst an die Zielgruppe auszuwählen. Wir beschäftigen uns dazu mit den wichtigsten Aspekten der didaktischen Reduktion nach Martin Lehner:

  • Vollständigkeitsfalle
  • Stoffmengenproblem
  • In-Out-Prinzip…

Mehr dazu im TeDx Talk:

Im Anschluss erstellen die TeilnehmerInnen eine Grobplanung für ihre eigenen Seminare und stellen diese der Gruppe vor.

4. Feinplanung

Erst jetzt geht es an die Feinplanung der einzelnen inhaltlichen Sequenzen und auch erst jetzt, wo die Ziele der einzelnen Blöcke klar sind, kommen die konkreten Methoden ins Spiel. Ein Kassasturz gibt uns Einblick in bekannte Methoden. In einem Methodenbazar erarbeiten die TeilnehmerInnen in drei Gruppen Methoden für unterschiedliche Ziele/Phasen:

  1. Einstieg/Kennenlernen
  2. Thema bearbeiten
  3. Transfer in die Praxis

Zur Verfügung stand neben Büchern (siehe Literaturliste) auch der #mm: MethodenMittwoch hier am REFAK-Blog.

 

Danach ging es an die Feinplanung einer selbst gewählten inhaltlichen Sequenz mit genauer Zeitangabe, Verantwortlichkeiten, Thema und Methode. Ab hier ist es empfehlenswert, mit einer Vorlage zu arbeiten, z.B. der im Rahmen der Toolbox verwendeten oder aber einer Seminarplanungsvorlage, die sonst in REFAK-Seminaren auch verwendet wird.

Wie die Tabelle genau gestaltet wird, ist jedem überlassen, aber eine Feinplanung in dieser Art ist auf alle Fälle notwendig für eine gute Vorbereitung.

 

Hier ein paar Beispiele der Bausteine, die zuerst schrittweise erarbeitet und dann ins Feindesign übertragen wurden.

5. Reflexionsmomente

An allen drei Tagen gibt es Reflexion- und Diskussionsmöglichkeiten zu auftauchenden Fragen, wie z.B.

  • Wie plane ich den zeitlichen Ablauf realistisch?
  • Welche Erfahrungen gibt es zum Einsatz von interaktiven Methoden im Vortrag?
  • Wie umgehen mit Themenabweichungen?
  • Wie umgehen mit Planänderungen?
  • Wie gut funktioniert der Einsatz von Online-Tools?

Die Rolle als Trainerin

Zum Abschluss der Toolbox A reflektierten die TeilnehmerInnen anhand des unten stehenden Kompetenzprofil ihre Fähigkeiten und tauschten sich über mögliche Lernfelder aus.

 

Toolbox A und B gehören zusammen:

Was gibt es dazwischen zu tun?

dav

Wir freuen uns auf das Wiedersehen.

Materialien

Hier nochmals alle Materialien auf einen Blick:

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Volltext der Lizenz

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