Methoden für jede Seminarphase

Anreicherung des „Werkzeugkoffers“ für Seminare, Trainings, Workshops

Methoden, Methoden, Methoden und drei Tage voller Ideen und Inspiration: Im Seminar „Methoden für jede Seminarphase“, das von 26. bis 28.11.2024 stattfand, drehte sich alles darum, das eigene Methodenrepertoire aufzufrischen und zu erweitern. Nach dem Motto „Wer nur einen Hammer hat, sieht in jedem Problem einen Nagel“ haben die Teilnehmer:innen mit den Trainer:innen Michael Ziereis und Katharina Nierhoff ihren Werkzeugkoffer ordentlich aufgestockt. Sie lernten jede Menge spannende Methoden kennen und probierten sie direkt aus. Dabei haben sie selbst für ihre eigenen Vorhaben erarbeitet, welches Werkzeug sich für ihre eigenen Seminare am besten eignet.

Die Ziele des Seminars waren:

  • Neue Methoden für verschiedene Phasen eines Seminars kennenlernen und praktisch erproben.
  • Gewohnte Wege verlassen und unkonventionelle methodische Ansätze ausprobieren.
  • Energie und Begeisterung in Lernprozesse einbringen.
  • Methoden gezielt nach ihrer Funktion im Seminar einsetzen, wie zum Beispiel, um das Eis zu brechen, die Teilnehmenden in Bewegung zu bringen oder Diskussionen anzustoßen.

In dieser Dokumentation findet Ihr eine Auswahl von Beispielen aus dem Seminar. Am Ende fügen wir Euch eine Übersicht aller Methoden als PDF an.

Ein motivierender Start

Ein gelungener Seminarstart schafft eine positive Atmosphäre, vermittelt klare Ziele und fördert die Motivation der Teilnehmer:innen. Genügend Gründe, um sich dem Thema ausführlich zu widmen. Das Prinzip A – M – O – R – E hilft uns dabei, an alles zu denken, was einen Seminarstart gelingen lässt:

Klingelschild

Ein Seminar ist wie eine WG auf Zeit. Wer mit im Haus wohnt, schreiben die Teilnehmer:innen beim Ankommen auf eine vorbereitete Übersicht in Form eines Klingelschilds. Dieses enthält ihren Namen und ein paar weitere Infos: (z. B. Hobbys, Interessen, beruflicher Hintergrund) Optional: Ein Motto, eine Superkraft oder ein Wunsch, den sie ins Seminar mitbringen. So sind die Teilnehmenden von Anfang an aktiv eingebunden und können auch während des Seminars immer mal wieder auf das Schild „spicken“, mit wem sie gemeinsam lernen.

Die Wanderfrage – Eis brechen mit kreativen Fragen

Karten mit offenen, freundlichen und kreativen Fragen werden verteilt. Die Teilnehmenden finden sich mittels Blickkontakt und stellen sich gegenseitig ihre Fragen. Danach wird getauscht und neue Partner:innen gesucht. Die Fragen wandern so durch die Gruppe und es entsteht ein reger Austausch, ja sogar ein richtiges Gewusel.

Jobs, die am Anfang verteilt werden

„Ein fauler Trainer ist ein guter Trainer.“ Der Spruch bleibt hängen, aber eigentlich geht es darum, die Teilnehmer:innen ins Tun zu bringen und kleine Teile des Seminars selbst machen zu lassen. Darin verstecken sich Möglichkeiten, selbst zu üben und dabei zu lernen. Beispiele: Starts, Schlüsse, Zusammenfassungen, Energizerbeauftragte…

Triadeninterview – Kennenlernen in der Kleingruppe

Sich in kleinen Gruppen erstmal ein bisschen kennenlernen und Gemeinsamkeiten finden, das ist das Ziel hinter dem Tiradenterview. Eine ausführliche Methodenbeschreibung findet ihr im Beitrag #mm: Triadeninterview

Aktivierungswerkstatt

Aktivierungsinseln helfen uns, aufmerksam zu bleiben.

Die meisten Menschen können einem Vortrag 10 bis 20 Minuten aufmerksam zuhören – danach schweift man gerne mal ab. Deswegen sollten Zuhörer:innen regelmäßig aus der passiven Rolle geholt werden. Zum Aktivieren im Seminar gibt es eine ganze Reihe von kleineren und größeren Methoden. Zum Beispiel kann man mit einem Quiz Vorwissen prüfen, Neugierde wecken, Wissen verankern. Dabei gibt es viele Varianten, vom digitalen Quiz mit Plickers bis hin zu Quizshow-Klassikern wie 1,2 oder 3. Und eine besonders vielseitige Methode: Karten ordnen. Dabei werden Karten entweder in die richtige Reihenfolge gebracht oder verschiedenen Eigenschaften zugeordnet (wie richtig oder falsch).

Die Teilnehmenden arbeiteten in der Aktivierungswerkstatt gemeinsam daran ihre eigenen Trainingsvorhaben mit mehr aktiven Methoden aufzupeppen und probierten diese gleich live aus. Wer sich noch mehr mit Aktivierung beschäfitgen möchte findet im #mm Aktivierungsinseln für Präsenz- und Online-Trainings viele praktische Anregungen.

Feuer und Flamme Workshop

Teilnehmer:innen bringen oft eine ganze Menge an Wissen und Erfahrung mit. Mit Workshopmethoden „kitzeln“ Trainer:innen das vorhandene Wissen aus den Teilnehmer:innen heraus und organisieren den Lernprozess mit dem vorhandenen Vorwissen. Unser Workshopthema: Wie schaffen wir es, in unseren Seminaren Begeisterung bei den Teilnehmenden zu „entzünden“.

Wissen verankern

Damit sich das Gelernte auch verfestigt, müssen immer wieder Ankerphasen eingebaut werden. Viele Methoden können auch die Funktion des Ankerns übernehmen. Tipps fürs Ankern haben die Teilnehmer:innen selbst erarbeitet.

Den Transfer anschieben

Im Seminar ist es wichtig, den Transfer anzuschieben, weil so Gelerntes in den Alltag oder in die berufliche Praxis übertragen und effektiv angewendet werden kann. Transfermethoden helfen uns dabei, zum Beispiel können die Teilnehmenden mit einem Beutebuch während des Seminars immer wieder persönliche Vorhaben und Tipps aufschreiben.

Mit der Methode 333 notieren sie sich, was sie in drei Stunden, Tagen und Wochen tun können um eine konkrete Sache aus dem Training umzusetzen.

Blick hinter die Kulissen und Navigator

Hinter die Kluissen geschauet: Methoden auf dem Prüfstand

Im Seminar haben wir nicht nur Methoden ausprobiert, sondern auch genau hingeschaut – mit einem Blick hinter die Kulissen. Was muss ich bei der Gruppeneinteilung beachten? Wie bereite ich ein Quiz am besten vor? Wo gibt es Stolpersteine beim „Punkten“. Was sollte ich beim Triadeninterview lieber nicht machen? In welchen Situationen nützt mit eine Kartenabfrage? Und und und…

Um schließlich aus mehreren Mehtoden eine Runde Lerneinheit zu planen und aufzubauen, hilft uns schließlich der Navigator von Anna Langheiter, damit an alles gedacht wird, was während des Trainingsprozesses wichtig ist:

Mit dem Navigator alles Wichtige im Blick

Fokus: Die Teilnehmenden abholen
Information: Inhalte, auf vielfältige Art vermittelt
Erfahrung: das Gelernte einüben und reflektieren
Transfer: Hilfe, um das Gelernte auch tatsächlich umzusetzen

Mithilfe dieses Prinzips und mit einem voll bestückten Methodenkoffer sind die Teilnehmenden bestens ausgestattet für ihre eigenen Trainingsvorhaben.

Hier findet ihr das oben versprochene PDF, voll mit Methoden. Viel Spaß beim Ausprobieren!

Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung-NichtKommerziell-Weitergabe unter gleichen Bedingungen unter gleichen Bedingungen 3.0 Österreich Lizenz.
Volltext der Lizenz

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