#dimi_01: Didaktik in der gewerkschaftlichen Bildung

Der didaktische Mittwoch startet!

In dieser Blogserie geht es um das optimale Zusammenspiel von Lehren und Lernen – also Themen, die jede Trainerin und jeden Trainer, alle Lehrgangscoaches, Bildungssekretär*innen, Referentinnen und Referenten sowie pädagogische Mitarbeiter*innen beschäftigen.

Der #dimi dreht sich konkret um Fragen, die du dir stellst, wenn du ein neues Seminar planst, zum Beispiel:

  • Welche Ziele hat das Seminar?
  • Wie baue ich es am besten auf?
  • Was brauchen die Teilnehmer*innen, um gut lernen zu können?

#dimi greift auch Gedanken auf, die dir möglicherweise durch den Kopf gehen, wenn du nach einem Seminartag frustriert nach Hause gehst und dich fragst, warum manche Dinge einfach nicht so aufgegangen sind, wie du sie dir „auf der grünen Wiese“ deiner Trainingsplanung vorgestellt hast.

Worum geht es?

Die #dimi-Blogserie soll Antworten auf diese Fragen bieten, aber auch weitere oder neue Fragen entstehen lassen. Lernen und Lehren – Trainieren, Referieren und Arbeiten mit Gruppen ist eine Tätigkeit, die nicht nach einem sturen Rezeptbuch abgehalten werden kann und die von der Bereitschaft des Fragen und Hinterfragens lebt. Nichts desto trotz gibt es zahlreiche pädagogische Mittel und Konzepte, die uns darin unterstützen, den Lernerfolg nicht dem Zufall zu überlassen. Im #dimi wirst du die Gelegenheit haben, mehr darüber zu erfahren und praktische Beispiele kennenzulernen, an denen sichtbar wird, warum eine umfassende Planung Sicherheit  und Flexibilität in der Umsetzung geben kann und welche Grundüberlegungen uns dabei Orientierung geben können.

Aufbau der Blogserie

Der Aufbau der #dimi-Serie folgt der Logik eines Train-the-Trainer-Programms. Idealerweise folgst du dieser von Beginn bis zum Ende. Bist du noch frisch in der Trainer*innenriege, kannst du die Blogserie als Schritt für Schritt-Anleitung für deinen eigenen Planungsprozess nutzen. Du kannst dir dafür ein konkretes Trainingsprojekt überlegen und dieses mithilfe von #dimi entwickeln.

Jeder Beitrag kann auch einzeln gelesen werden. Bist du lange im „Geschäft“, könnten dir die Beispiele aus der (gewerkschaftlichen) Praxis helfen, neue Ideen für die praktische Umsetzung zu bekommen. Du wirst auch Fragen finden, die dich zum Nachdenken (z.B. über deine Rolle) anregen. Bist du einfach neugierig auf alles was das Thema Lernen betrifft? Dann wirst du am Ende mit hilfreichen Links versorgt.

Ein herzliches Hallo von mir, der Blogautorin

Mein Name ist Margret Steixner. Ich nenne mich selbst Trainerin, Coach oder Erwachsenenbildnerin. Das Studium der Vergleichenden Erziehungswissenschaften, die Befähigung zur Kindergartenpädagogin, eine Coaching- und Gruppendynamik-Ausbildung bilden neben anderen Fortbildungen meine Wissensgrundlage. Diese habe ich in den Jahren als selbstständige Trainerin durch praktische Erfahrungen in unterschiedlichen Feldern angereichert.

Geht es darum zu beschreiben, was ich wirklich mache, ist es einfacher die Themen zu benennen, die mich in meinem beruflichen Wirken am meisten interessieren und meine Leidenschaft für meinen Beruf ausmachen.
Meine Leidenschaft ist das Thema LERNEN. Ich versuche herauszufinden was Erwachsene dazu bewegt, Interesse für ein Thema aufzubringen und sich – wie z.B. in der Gewerkschaftsschule – Abend für Abend in eine Bildungseinrichtung zu begeben, um dort gemeinsam mit anderen zu büffeln.

Mich interessiert auch was Trainer*innen tun, um Lernprozesse kurzweilig zu gestalten und wie sie Wissen in einer Weise vermitteln, dass die Lernenden diese in den Alltag hinaustragen und dort auch anwenden. Außerdem beschäftigt mich immer wieder die Frage, welchen Einfluss das Zusammenspiel einer Gruppe auf das Lerngeschehen hat und wie Lernende angeregt werden, die Verantwortung für das Lernen selbst in die Hand zu nehmen. Auf den Punkt gebracht, heißt Trainieren für mich:

  1. Arbeiten mit Menschen.
    Jede/r Lernende kommt als Mensch in den Seminar- (oder Webinar)raum und gestaltet den individuellen, aber auch den gemeinsamen Lernprozess mit. Die Diversität dieser (Vor-)Erfahrungen zu entdecken und Raum zu geben, sehe ich als eine der spannendsten Aufgaben als Trainerin. Wie locke ich dieses Wissen aus den Teilnehmer*innen und finde heraus, welche praktischen Erfahrungen sie dazu gemacht haben und wie sich das neue Wissen in den bestehenden Erfahrungsschatz integrieren lässt?
  2. Die Lernenden in den Mittelpunkt stellen.
    Wer kennt das nicht? Ein beeindruckender Vortrag- ein/e Redner*in, die frei von der Leber erzählen kann und die Zuhörer*innenschaft mit der Wortgewandtheit beeindruckt. Doch am Ende denkst du dir: „Wow, der/die hat was drauf. Da komm‘ ich niemals hin.“ Es bleibt Bewunderung, vielleicht auch ein paar spannende Gedanken. Trainieren ist für mich mehr als mein Wissen weiterzugeben. Wenn ich es als Trainerin schaffe, dass die Lernenden ihre eigenen Schatztruhen öffnen, Erfahrungen austauschen, das neue Wissen damit verknüpfen, dann entsteht das Zusammenspiel das wir Praxistransfer nennen. Das gelingt nur, wenn ich mich selbst nicht als DIE Expertin hinstelle und mich in der Sonne der Kompetenz suhle. Trainerin zu sein heißt für mich, immer wieder bewusst zurückzutreten und die Lernenden in den Mittelpunkt zu stellen. (Rolf Arnold nennt das: Wege aus dem pädagogischem Narzissmus. Von seiner „Ermöglichungsdidaktik“ erzähle ich im #dimi_02.)
  3. Wissen weitergeben. Dieser Teil der Arbeit macht mir Spaß, weil ich so die Gelegenheit bekomme, mich intensiv mit bestimmten Themen auseinanderzusetzen und diesen auf den Grund zu gehen. (Laut Benjamin Bloom erreichen wir erst durch die Weitergabe von Wissen, die höchste Kompetenzstufe seiner Taxonomie. Diese Modell erkläre ich im #dimi_06.)

In diesem Sinne möchte ich dich mit #dimi einladen:

  • zum Nachdenken („ah ja, das hab‘ ich mir noch gar nicht überlegt“)
  • zum Ausprobieren („gute Idee, das könnt‘ ich glatt mal anders machen„)
  • zum Diskutieren („glaubst du wirklich, dass das funktionieren könnte?“)

Ich möchte mit dieser Blogserie Impulse geben, wie du die Qualität deiner (gewerkschaftlichen) Bildungsveranstaltungen erhöhen kannst.

Neugierig geworden? Na, dann: Bis zum nächsten #dimi.

Autorin: Margret Steixner

English version

Lust auf mehr? Zu allen Beiträgen der Serie kommst du HIER!

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