Aufrütteln, informieren, den Diskurs anregen – Kampagnen dienen als Sprachrohr, wo Menschen etwas zu sagen haben! Gerade Videos sind da eine ausdrucksstarke Möglichkeit. Doch wer nicht große Medienproduktionen auffahren kann, kann sich mit einer App behelfen. Mit iMovie erstellt ihr schnell ansprechende Videos, die aussehen wie ein Kinotrailer á la Hollywood.
Kampagnen in gewerkschaftlichen Erwachsenenbildung
Egal ob Pension, Gleichberechtigung, gerechter Lohn, Solidarität oder Vielfalt. Themen gibt es in der gewerkschaftlichen Erwachsenenbildung genug, für die es sich lohnt, die Stimme zu erheben. Mithilfe von Kampagnen wollen wir unserer Botschaft eine möglichst große Öffentlichkeit verschaffen. Das kann eine Plakatreihe oder eine öffentliche Diskussionsrunde sein, Social Media Aktionen oder eben Videoclips, die auf verschiedene Wegen verbreitet werden.
Dazu kommt ein zweiter Aspekt: Warum nicht gemeinsam im Seminar eine Kampagne entwickeln? Die Teilnehmenden müssen sich selbst und persönlich mit einer Sache auseinandersetzen, bevor sie öffentlichkeitswirksam kommunizieren. So werden Kampagnen zum Werkzeug der politischen Bildung. Teil einer eigenen Kampagne zu sein, macht zudem mächtig stolz und gibt das Gefühl, etwas bewegen zu können.
Dabei müssen es nicht immer Hochglanzproduktionen sein.
Wichtig ist, etwas zu sagen zu haben!
Erst der Inhalt, dann wird es kreativ!
Voraus geht, wie bei jeder Kampagne, die inhaltliche Auseinandersetzung. Wichtig ist, sich zu überlegen: Wie stehen wir zu der Sache? Was wollen wir überhaupt aussagen? Welches Ziel wollen wir mit unserer Kampagne erreichen? Wer ist die Zielgruppe? Entwickelt eine Strategie, die ihr dann gemeinsam umsetzt.
In der Praxis zeigt sich, bevor über Filme oder andere Medien gesprochen wird, sollte der Slogan stehen. Genauso wie bei der Werbung gilt hier: Je plakativer, desto besser! Hier drei gewerkschaftliche Beispiele:
- Die Kampagne der DGB für gleich verteilte Krankenversicherungsbeiträge: „Hey Boss, wo bleibt deine Hälfte“
- Die Kampagne des ÖGB für Gerechtigkeit in der Arbeitswelt: „Die Faust – Teil 1: Urlaubs- und Weihnachtsgeld“
- Die Kampagne der AK zu 100 Jahre Gerechtigkeit
Und ab in die Videoschmiede!
Als Medium bieten sich Videos an, da sich audiovisuelle Medien sehr gut einprägen. Mit der Trailerfunktion von iMovie produziert ihr Trailer, die aussehen wie aus einem Kinofilm, ohne dass ihr Videoschnitt beherrschen müsst. In wenigen Schritten kommt ihr zum Ergebnis:
1. Die App iMovie öffnen und die Trailerfunktion auswählen
2. Ein Theme auswählen, dass zu eurer Aussage passt
Das kann ein Actionabenteuer oder eine emotionale Geschichte sein. Guckt einfach mal durch, was euch zusagt. Bei der Umsetzung mehrerer Clips für die gleiche Kampagne könntet ihr immer das gleiche Theme verwenden, sodass ein einheitliches Bild entsteht. So werden die Clips als zusammengehörig empfunden.
3. Eure Inhalte einfügen
Schnitt, Optik und Musik sind schon vorgegeben, lediglich das Bildmaterial und den Text müsst ihr noch einfügen. Dazu füllt ihr das Storyboard auf der rechten Seite mit Videoaufnahmen, die ihr entweder vorher schon aufgenommen habt, oder direkt mit der App filmt. Die Texte könnt ihr durch Anklicken ändern.
4. Den Abspann „ausfüllen“
Auch ein Apspann ist schon vorgegeben, in dem ihr alle beteiligten Akteure und Akteurinnen unterbringen könnt. Füllt dazu die Felder in der Übersicht aus.
Tipp: Die Länge der Trailer ist genau festgelegt, also überlegt euch vorher, wie ihr euren Trailer aufbauen wollt. Wer etwas ausführlicher planen möchte, kann sich mit den Planungsbögen von Tony Vincent behelfen. Er hat sich alle Themes der iMovie Trailer vorgenommen und PDFs zum Ausdrucken und Planen erstellt.
Tipp für Android-Nutzer*innen: Die App iMovie gibt es leider nur für Geräte von Apple. Für Android Geräte gibt es auch eine kostenlose App, mit ganz ähnlichen Funktionen: Best Movie Editing – Pro Video Editor & Creator.
Die Eigene Kampagne öffentlichkeitswirksam verbreiten!
Sind eure Clips fertig, geht es ans Verbreiten eurer Videokampagne. Überlegt euch dazu, über welche Kanäle ihr eure Videos streuen wollt. Wollt ihr eine Premiere im Kino organisieren? Einen YouTube-Kanal betreiben? Oder Instagram nutzen?
Ein Beispiel hierfür ist der Instagramkanal der nordbayerischen Bläserjugend. Die Clips sind bei einem kurzen Nachmittagsworkshop entstanden.
Wichtig: Achtet das Recht am eigenen Bild! Gerade, wenn der fertige Clip Verbreitung finden soll (und das soll er ja in einer Kampagne), solltet ihr darauf achten, dass von gefilmten Personen die Einverständnis vorliegt, am besten schriftlich.
Fazit:
Wir haben etwas zu sagen und das muss raus in die Welt! Deswegen eignen sich Kampagnen in ihren verschiedensten Formen hervorragen als Sprachrohr. Dabei muss nicht immer viel Geld dahinter stecken, nur Herzblut und gute Ideen.
Und wer noch nicht genug vom Filmdrehen hat, der findet im #dido_11 Filmen in der Weiterbildung – Teil 1 und im #dido_12 Filmen in der Weiterbildung – Teil 2 noch mehr Anregungen und Tipps.
Viel Spaß beim Filmen! Und Action!
Autorin: Katharina Nierhoff
Englische Übersetzung findest du hier
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