Ein Blick auf die Kommentarspalten zu Themen, die Feminismus und Gleichberechtigung behandeln, zeigt schnell: Genderforschung, geschlechtergerechte Sprache und andere Strategien zur Gleichstellung der Geschlechter sind umkämpft. Geschlechtergerechte Sprache ruft Widerstände bei Menschen hervor.
Zwar werden hier zumeist keine durchdachten Argumente vorgebracht, sondern vor allem in aggressiver Art und Weise festgefahrene Meinungen und Einstellungen kundgetan. Trotzdem ist es lohnend, sich mit der Logik dieser Angriffe auseinanderzusetzen – auch um selbst Argumente und Erwiderungen parat zu haben, wenn wieder einmal über den angeblichen „Gender-Wahn“ diskutiert wird.
Hier stellen wir einerseits vertiefende Literatur vor, die sich mit den Strömungen des Antifeminismus beschäftigt, gleichzeitig aber auch Materialien, die verwendet werden können, um die Bedeutung von geschlechtergerechter Sprache zu vermitteln und gleichzeitig gesellschaftliche Widerstände zu diskutieren.
Ihr könnt für eure Seminare beispielsweise einführend auf diese PowerPoint-Präsentation zurückgreifen, die sich den häufigsten Ausreden, um keine geschlechtersensible Sprache zu verwenden, widmet.
Oder ihr verwendet Artikel, Interviews oder Broschüren als Anstöße zu Diskussionen:
- FAZ-Artikel: Die weiße Scharia
- taz-Artikel: „Attacken haben eine neue Qualität“
- Interview mit Gender-Forscherin Paula-Irene Villa
- Blog-Eintrag bei kleinerdrei: Von Sternen und Unterstrichen
- Heinrich-Böll-Stiftung, Rosa-Luxemburg-Stiftung (Hg.): »Gender raus!« Zwölf Richtigstellungen zu Antifeminismus und Gender‑Kritik
Vertiefende Literatur zu antifeministischen Strömungen
- Sabine Hark / Paula-Irene Villa (Hg.) (2015): Anti-Genderismus
Sexualität und Geschlecht als Schauplätze aktueller politischer Auseinandersetzungen - Robert Claus (2014): Maskulismus. Antifeminismus zwischen vermeintlicher Salonfähigkeit und unverhohlenem Frauenhass.
- Imke Schmincke (2018): Frauenfeindlich, sexistisch, antifeministisch? Begriffe und Phänomene bis zum aktuellen Antigenderismus
- Sebastian Scheele (2016): Von Antifeminismus zu ‚Anti-Genderismus‘? Eine diskursive Verschiebung und ihre Hintergründe
- Andreas Kemper (2018): Aktivitäten gegen den „Gender-Wahn“
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