Was, tun wenn der Seminarraum nichts hergibt?
Angenommen heute ist Dein Seminar. Du bist zeitig vor Ort, um alles vorzubereiten. Du betrittst den Raum. Leere. Dort, wo du einen Beamer, ein Flipchart oder Whiteboard, ja zumindest Stifte erwartet hättest, ist nichts. Und auch keine:r weit und breit, der das Fehlende besorgen kann. Die Teilnehmer:innen sind auf dem Weg, es geht bald los. Was tun? Panik? Wir doch nicht.
Denn heute gebe ich euch einen kleinen Werkzeugkasten mit, der euch ermöglicht auch ohne Hilfsmittel und Materialien von Außen in eurem Seminar Bilder zu nutzen. Das geht? Au ja.
Vorbereitung und Mac Gyver Kits
Wie so oft im Leben ist Vorbereitung auch im Seminar ein großes Plus. Um spontan auf Gegebenheiten reagieren zu können, hilft es, wenn man sich die nötigen Ressourcen bereits im Vorhinein zurechtgelegt hat. Kennt ihr noch Mac Gyver? Den kühnen Abenteurer aus den 80er Jahren, der mit wenigen Hilfsmitteln die brenzligsten Situationen meistern konnte… Er reagierte spontan auf das was kam, nutzte Materialien, die er vor Ort fand und hatte mitunter auch das eine oder andere Werkzeug dabei (vor allem sein Schweizer Taschenmesser natürlich).
Was sind also Dinge, die wir als Trainer:innen in unseren Seminarkoffer packen können, um möglichst gut gewappnet zu sein für Unvorhergesehenes und raue Rahmenbedingungen?
Der Mac Gyver Kit
Kreide-Marker
Mit Kreide-Markern (vorzugsweise in weiß) lässt sich auf Fenstern, Glastüren und Metallwände schreiben und zeichnen. Sie sind super leicht abwischbar, hinterlassen keine Spuren und ermöglichen es uns bei Fehlen von Flipcharts und Pinnwänden den Raum als Leinwand zu nutzen.
Elektrostatische Poster
Elektrostatisches Papier haftet von selbst an glatten Oberflächen. Das bedeutet, man muss sie nicht ankleben oder heften. Hat man elektrostatisches Papier dabei, lässt es sich in praktisch jedem Raum an die Wand anbringen, um dort dann Notizen machen zu können. Eine super Backup-Option, falls mal kein Flipchart zur Hand ist.
Tisch-Aufsteller
Besonders für kleine Settings und Meetings eignen sich auch Tisch-Aufsteller. Diese gibt es in verschiedenen Größen, sie lassen sich mitnehmen und (wie man es vom Tisch-Kalender kennt) auf einem Regal oder Tisch aufstellen. So kann man entweder vorbereitete Charts präsentieren oder gemeinsam mit der Gruppe Ideen erarbeiten.
Folierte Bilder / Postkarten
Viele Kennenlern-Übungen, Feedback-Formate und Auflockerungsübungen basieren darauf, dass sich Teilnehmer:innen ein passendes Bild aussuchen und dann dazu ein paar Worte sagen. Diese Bilder kann man sich entweder als Postkarten zusammensammeln (in Wien gibt es in vielen Lokalen kostenlose Postkarten mit spannenden Motiven), selbst zeichnen (vor dem Seminar – oder je nachdem wie schnell man ist auch mal vor Ort selbst oder von den Teilnehmer:innen) oder ausdrucken und folieren. Es gibt auch immer wieder schöne Kalender und Blöcke mit motivierenden Sprüchen, die man zerschneiden und für solche Übungen nutzen kann. So ein Satz an Bildern braucht nicht viel Platz im Trainer:innen-Koffer und ermöglicht auch mal spontan eine Aktivierung der Teilnehmer:innen.
Weiße Kärtchen
Apropos selber zeichnen oder Teilnehmer:innen zeichnen lassen. Ich habe meist auch etwas dickere (120gr oder schwere) Papierkarten mit dabei. Einfach leere weiße Kärtchen (in A6 bis A3, je nach Veranstaltung), die ich bei Bedarf spontan nutzen kann, um selbst etwas zu visualisieren oder die Teilnehmer:innen gestalten zu lassen. Ob Kennenlernübung (Blindes Portrait) oder Transfer-Sicherung (Brief an mich selbst) – leere weiße Kärtchen sind immer ein Hit.
Eigene Stifte mitnehmen
Manchmal hat man Glück und einen Seminarraum, der mit guten Stiften ausgestattet ist. Oft aber auch nicht. Ich persönlich habe meine Lieblingsstifte immer dabei (für Flipchart und Whiteboard). So erspare ich mir den Nervenkitzel beim Ausprobieren fremder Stifte und die Enttäuschung und den Stress, wenn nichts Brauchbares dabei ist.
So ausgestattet, kann gar nicht mehr so viel schief gehen. Was sind eure liebsten Werkzeuge, die ihr im Seminar nicht missen wollt, um auch spontan Etwas visualisieren zu können? Haben es euch Wachsmalkreiden, Papierschneider oder Tipp-Ex Rolle vielleicht angetan? Oder seit ihr ein Fan von Klebe-Rollern? Verratet es mir in den Kommentaren 🙂
Autorin: Lana Lauren
Lust auf mehr? Zu allen Beiträgen der #visdo-Serie kommst du HIER!
Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung-NichtKommerziell-Weitergabe unter gleichen Bedingungen unter gleichen Bedingungen 3.0 Österreich Lizenz.
Volltext der Lizenz
Ich hab zwei Moderationskoffer
Einen kleinen und sehr leichten mit Whiteboardstiften, Flipchartmarkern, Magneten…
Und nen grossen wo es zusätzlich noch Wachsblöcke, Pastelkreide……. hat
Lieber Michael,
das ist eine tolle Idee und macht das Packen für die Seminare sicher um einiges schneller. Ich selbst habe „Packlisten“ für verschiedene Formate, wo ich dann je nach Bedarf das in den Moderationskoffer packe, was ich für die Gruppe brauche. So oder so – ein eigenes „System“ zu entwickeln halte ich für super praktisch 🙂