Produktiver Umgang mit Konflikten und schwierigen Situationen
09.09. – 11.09.2020
Trainer_innen: Helmut Buzzi & Irene Zavarsky
Was Eskalationsstufen sind und warum ein Wahrnehmungsspaziergang uns weiter bringt….
Klarerweise war zu Beginn alles ein bisschen von Corona beeinflusst: es gelten Abstandsregeln, Maskenpflichten und näher kommen soll man sich auch nicht wirklich. Körperlich zumindest nicht. Auch bei den diesjährigen „schwierigen Situationen“, die wir zur Bearbeitung gesammelt haben, waren ein oder zwei Corona-Kärtchen dabei: Corona als „Ausrede für alles“, als „Mittel um den Betriebsrat zu boykottieren“, als bequemer Grund um Sachen „auf die lange Bank zu schieben“.
Arbeiten an der frischen Luft
Ziemlich bald war klar: für Fallbesprechung, Kennenlernübungen und Kleingruppenarbeiten gehen wir möglichst an die frische Luft. Das Wetter war zum Glück auf unserer Seite und so wurden der Park beim BIZ, das Belvedere und die Straßen dazwischen unser Seminarraum. Für die Dreier- bzw. Vierer-Gruppen war das eine ideale Konstellation für Austausch, kollegiale Beratung und Fallbesprechungen. Die Inputs und Plenumsdiskussionen haben im gut gelüfteten Seminarraum stattgefunden.
Oldies but Goldies
Wir arbeiten gewöhnlich möglichst nahe an den Anliegen der Teilnehmer_innen: deren Fälle sind unser Programm. Dennoch gibt’s ein paar theoretische Grundlagen, die immer mit von der Partie sind, weil sie einfach all-time-hits sind. Das Konflikteskalationsstufen Modell von Friedrich Glasl, zum Beispiel, als Analysetool auf welcher Stufe sich der eingebrachte Fall befindet. Die Gewaltfreie Kommunikation von Marshall B. Rosenberg mit der Erweiterung durch Oliver Martin um die Emotionen in Change Prozessen. Oder die Themenzentrierte Interaktion von Ruth Cohn mit dem vielbemühten Satz „Störungen haben Vorrang“, der oft gar nicht das bedeutet, was er eigentlich bedeutet….
Ein weiterer Klassiker sind Methoden zur Selbststeuerung. Denn jeder Konflikt hat ein Danach, das gleichzeitig wieder ein Davor ist. Hier kommt der Wahrnehmungsspaziergang ins Spiel: gehen und sich einfach nur auf einen Sinn konzentrieren, ist in unserer Multitasking-Gesellschaft oft gar nicht einfach. Doch dann immer wieder viel, was sich in drei Tagen so alles ausgeht.
Als Resümee können wir sagen: Dank der guten BIZ Organisation, der pragmatisch-disziplinierten Teilnehmer_innen, des kooperativen Wetters und der äußerst flexiblen Trainingspartner_innen war die „Stürmische See“ zumindest nicht wegen eines Virus stürmisch.
Trainer_innen: Helmut Buzzi & Irene Zavarsky
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