#mm: Starten mit Karten

Vorstellung mit einem Bild

Bildkarten liegen am Boden. „Nimm ein Bild, mit dem du dich vorstellen kannst, weil es dich anspricht oder etwas mit dir zu tun hat!“ Wenn alle eine Karte in Händen haben, geht es reihum, am besten gleich noch im Stehen. Erlebt haben diesen Seminarstart sicher die meisten schon einmal. Oft gibt es Bedenken, weil es zu lang dauern könnte. Manchmal scheitert es auch an den Bildern. Deshalb hier ein paar Tipps und Wege zu Bildsammlungen.

Warum mit Bildern starten?

Übliche Vorstellrunden, bei denen alle etwas über sich, Job und Erwartungen sagen, geraten schnell ermüdend und merken kann sich die vielen Infos ohnehin niemand. Beim Vorstellen mit Bildern wird fast immer etwas Persönliches offenbart. Das schafft in der Anfangsphase Nähe und die persönlichen Infos bleiben erstaunlich gut im Gedächtnis. Ich selbst schätze an der Methode das Aktivierungspotential: Teilnehmende kommen raus aus den Sesseln, wenn sie vom Boden oder von Tischen die Bilder wählen und ich mache dann auch gleich im Stehen weiter.
Ich setze das gerne ein, wenn eine Gruppe ganz bunt gemischt ist und sich die Teilnehmer:innen nicht kennen.

Tipps

  • Achtet auf die Kürze!
    Wenn No. 1 zu einer langen Erzählung zu seinem Bild ansetzt, unterbrich: „Bitte ganz kurz!“
  • Die Formulierung der Aufgabenstellung gut überlegen! „Das Bild könnte von mir sein, weil …“ „Da möchte ich jetzt sein …“ „Das ist eine Anregung zum …“
  • Wiederholung der Methode vermeiden!
    Wenn im Workshop davor (zum Beispiel in längeren Kursen oder Lehrgängen wie der BRAK) auch schon mit Bildern gearbeitet wurde, gibt es schnell Ablehnung.

Woher nehme ich die Karten?

  • Käufliche Karten-Sets
    Es gibt Sammlungen von Bildkarten zu kaufen, inklusive Anleitungen, wie man damit umgeht, zum Beispiel hier.
  • Free-Cards sind Gratis-Postkarten, die in speziellen Aufstellern beim Eingang in manchen gastronomischen Betrieben zu finden sind. Da eignen sich mit den Werbeinhalten nicht alle, aber weil man in kürzester Zeit schnell eine Sammlung zusammen hat, kann man auswählen.
  • Ullis Karten-Set
    Ich habe mir selbst eine Sammlung von 60 Karten zusammengestellt, die ich hier gern und natürlich gratis zur Verfügung stelle. Ihr braucht sie nur farbig ausdrucken und die Seiten auseinander schneiden. 60 sind natürlich zu viel. Wählt je nach Gruppengröße und Thematik aus.
  • Eure Fotos
    Bildersammlungen könnt ihr natürlich auch selbst machen. „Auf Foto-Safari gehen“, wie das jemand genannt hat, macht Spaß und gibt der Methode eine ganz persönliche Note. Ich sammle die Fotos in PowerPoint. Das geht am schnellsten!
  • Vorsicht! Nicht klauen!
    Das Internet ist voll von Fotos, die aber oft nicht einfach so zu verwenden sind. Es gibt mitunter teure Abmahnungen, wenn aus dem Netz geschützte Bilder verwendet werden und die dann zum Beispiel in Dokumentationen wieder im Netz landen.
Eine Sammlung von Freecards aus Gaststätten

Was mit Karten-Sets auch noch geht:

  • Bildkarten eignen sich nicht nur für die Startsituation. Versucht doch einmal das Schluss-Feedback mit Karten zu gestalten. „Nach diesen drei Tagen passt für mich diese Karte, weil …“.
  • In Workshops bringe ich bisweilen Teilnehmende mit Karten zum Sprechen: „Dieses Bild passt zur Situation in unserem Projekt, weil ..“
  • Bildkarten beschriften: „Ihr könnt die Karten behalten. Nutzt die Rückseite und schreibt euch die für euch wichtigste Erkenntnis auf!

Weitere Infos

Autor: Ulli Lipp

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