Ziel
** Kennenlernen, in Kontakt mit anderen TeilnehmerInnen kommen
** Anknüpfungspunkte zwischen TeilnehmerInnen, aber auch zum Seminarthema sichtbar machen
** Erfahrungen visualisieren
Kurzbeschreibung
Die TeilnehmerInnen beantworten die ihnen gestellten Fragen durch Aufstellen/Sortieren im Raum. Dabei gibt es die Möglichkeit, die Fragen so zu stellen, dass…
…es einen Verlauf entlang einer Linie gibt – von gut bis schlecht, von A bis Z oder aber einen zeitlichen Verlauf in Jahren
…es 2-4 fix vorgegebene Antworten gibt und sich die TeilnehmerInnen ihnen folgendend an einem bestimmten Ort im Raum gruppieren – z.B. pro Ecke eine Gruppe
…sich offen Gruppen finden können, die auf die gestellte Frage die gleiche Antwort haben
…im Raum eine Landschaft/ein Netzwerk nachgebildet wird
Einsatz
Die Methode lässt sich gut zu Beginn einer Veranstaltung einsetzen, zum Ankommen und Aktivieren der TeilnehmerInnen, um sie in Kontakt zu bringen und ein schnelles Kennenlernen zu ermöglichen. Sie ist außerdem sehr niedrigschwellig, selbst wenn die TeilnehmerInnen sonst ein eher klassisches Lernumfeld gewohnt sind, können sie durch gute Fragen aktiviert werden.
Der Effekt ist, dass die Teilnehmenden ins Gespräch kommen. Um diesen Austausch zu intensivieren kann einerseits den gefundenen NachbarInnen und Gruppen jeweils Zeit gegeben werden. Andererseits können jeweils einzelne Personen von der/dem TrainerIn interviewt werden, z.B. warum sie hier stehen.
Anwendungsbeispiele
Typische Fragen fürs Kennenlernen wären:
- Namen und ordnen nach dem Alphabet – entlang einer Linie von A bis Z
- geographisch nach Geburtsort, Wohnort, Betriebsstandort, letzter Urlaub, Wunschreiseziel – typische Fragen für Landschaften im Raum
- nach Alter, Betriebszugehörigkeit oder Zeit in einer bestimmten Position – entlang einer Zeitlinie von 0-X Jahren
- thematische Fragen wie „Thema XY ist für unsere Abteilung wichtig/unwichtig“ oder „Welches der folgenden 4 Themen findest Du am Wichtigsten für die Betriebsratsarbeit“ – das wäre dann die Variante mit den zugewiesenen Orten im Raum
Ulrich Lipp hat in seinem Refak-Seminar „Punkt auf dem i“ die TeilnehmerInnen zu Beginn ihrer TrainerInnenerfahrung nach entlang einer Linie aufstellen lassen. Die beiden Enden der Linie waren jeweils mit einer Antwort gekennzeichnet (siehe Bilder). Pro Fragerunde wurden 2-3 Personen interviewt, warum genau sie hier stehen, wodurch sie die Möglichkeit hatten, ihre Erfahrungen genauer zu schildern.
Planungsdetails
Dauer: Je nach Ziel der Methode und, ob die einzelnen Gruppen oder Personen noch befragt werden, müssen zwischen 15-60min einkalkuliert werden. Die Bandbreite geht von kurzer Aktivierung durch Fragen bis hin zu einem relativ umfassenden Bild der thematischen und biographischen Hintergründe der Teilnehmenden.
Material: Tixo für Linie am Boden; Papier und Stifte
Raumbedingungen: genügend Platz zum Bewegen, insbesondere, wenn eine „Landschaft“ im Raum dargestellt werden soll
Varianten
Eine Aufstellung kann in ausführlicher Form auch eine spezielle Form der Vorstellungsrunde sein. Dann muss allerdings der/die TrainerIn darauf achten, dass auch wirklich alle TeilnehmerInnen bei den Nachfragen/Interviews zu Wort kommen. Vorteil: Die Länge der Beiträge und der Inhalt ist im Rahmen der Aufstellungen besser steuerbar. In diesem Fall mindestens 2-3min pro Person für die Nachfragen in die Gesamtdauer der Methode einberechnen.
Tipps und Tricks
Bei thematischen Fragen – wie etwa die von Ulrich Lipp – können die unterschiedlichen Antworten an Pinnwänden im Raum oder direkt an der Wand fixiert werden.
Quellen/Weiterlesen…
…bei Funcke/Havenith (2010: Seite 38-44) zum Thema „4 Ecken” und „Aufgereiht”
Autorin: Nicola Sekler
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