Drei Formate, die glücklich machen.
Der berühmte Regisseur Jean-Luc Godard hat einmal gesagt: „Alles was man für einen Film braucht, ist ein Mädchen und ein Revolver.“ Wir sehen das nicht ganz so. Wir zeigen euch, was ihr wirklich braucht, um Filme in der Weiterbildung einzusetzen.
Zeit investieren – Energie gewinnen
Scheut euch nicht davor, TeilnehmerInnen live filmen zu lassen, denn im Alltag machen das viele ganz selbstverständlich. Vorne weg: Filme drehen braucht ein bisschen Zeit – auch die schnelle Version mit dem Smartphone – aber es lohnt sich. Zum einen ist die Arbeit am Film ein absoluter Energiebringer, zum anderen lassen sich Themen damit wunderbar emotional verankern.
Diese drei Formate haben sich bewährt:
Um in kurzer Zeit gute Ergebnisse zu bekommen ist es wichtig, die unendlichen Film-Möglichkeiten zu begrenzen, damit die Anfangsenergie der TeilnehmerInnen nicht ins Leere läuft und nichts dabei herauskommt. Wir geben deshalb als Hilfestellung Film-Formate vor. Die folgenden drei Formate haben sich in der Praxis bestens bewährt.
1. One Minute Video (Zeitaufwand ca. 1 Stunde)
Die Aufgabe für die TeilnehmerInnen: Dreht einen Clip mit maximal einer Minute Länge zum Thema XY. Von der Minute darf man sich nicht täuschen lassen. Zeitlich solltet ihr für Planung und Dreh mindestens eine Stunde einkalkulieren. Zugegeben, der zeitlich Aufwand ist hoch, aber es lohnt sich. Selten werden die TeilnehmerInnen tiefer und emotionaler ein Thema bearbeiten – und auch behalten.
Dieser Clip beschreibt Vor- und Nachteile der Methode: Pro & Contra ganz im Stil der Methode.
2. Stummfilm (ca. 30 min)
Der Charme des Stummfilms liegt am Weglassen und Übertreiben. Emotionen werden notgedrungen übertrieben dargestellt, damit sie auch ohne Worte verstanden werden. Das bringt Spaß und Energie in den Trainingsraum. Um trotzdem Inhalte zu platzieren, nutzen wir Zwischentitel, Sprechblasen oder auch einfach A3 Karten. Zeitlich solltet ihr die Arbeit am Clip begrenzen. Eine halbe Stunde reicht da oft schon.
In diesem Stil ist ein kurzer „Werbeclip“ für die Gewerkschaft entstanden.
3. Kurzinterviews (ca. 30 min)
Wenn es darum geht, verschiedene Perspektiven zu einem Thema kennenzulernen sind Kurzinterviews sehr gut geeignet. Wichtig ist, dass die TeilnehmerInnen sich vorab die Fragen überlegen, dann kann’s losgehen. Eure TeilnehmerInnen können zufällig Leute befragen oder auch gezielt ExpertInnen auswählen. ExpertIn könnt ihr sein, aber im Grunde jede und jeder, z.B. auch Auszubildende im Betrieb.
Diese „ReporterInnen“ waren im Auftrag des Seminars „Solidarität lernen, lehren, erleben“ unterwegs.
Das waren die drei Formate, die wir euch für den Einsatz in Seminaren empfehlen können. In zwei Wochen geht es weiter mit dem zweiten Teil von Filmen in der Weiterbildung!
Dann zeigen wir euch:
- Tipps, die jede Filmaufnahme um Welten besser macht
- eine todsichere Methode, um Filme von jedem Smartphone auf den Beamer zu übertragen
- … und viele Tipps und Tricks rund ums Thema Filmen im Seminarraum
Wir freuen uns wie immer über eure Fragen und Kommentare!
Autor: Michael Ziereis
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