Wohin nur mit den ganzen Inhalten?
Die Rahmen, mit denen wir uns in #visdo 04 beschäftigt haben, sind bereits eine gute Basis für ein schön strukturiertes Flipchart. Wenn man sie mit den Bannern, die wir besprochen haben kombiniert, ist schon viel gewonnen.
Doch die Frage, die sich vielen vielleicht trotzdem noch stellt, ist: „Wie tu ich denn jetzt meine Inhalte da am besten rein?“. Nun, genau diesem Thema wollen wir uns diesmal widmen.
Zu Anfang nochmal schnell zu den Rahmen
Bevor es mit den neuen Inhalten losgeht, nochmal eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Eigenschaften eurer Rahmen:
- Lasst zwischen Rahmen und Blatt ca. drei Finger breit abstand. So tut ihr euch leichter beim Abfotografieren der Flipcharts und es wirkt nicht so, also ob euer Rahmen das Blatt sprengen will.
- Macht den Rahmen immer um das ganze Blatt. Auch, wenn euer Text kurz ist und nur einen Teil des Blattes füllt (Tipp: wenn euch der leeren Raum stört, könnt ihr ihn mit einem passenden Bild füllen).
Die Struktur
Im Grunde habt ihr drei Möglichkeiten, euren Text anzuordnen. Ihr könnt ihn linear, tabellarisch oder frei strukturieren. Linear bedeutet, dass ihr an einem Punkt beginnt und euch von dort aus linear weiterbewegt. Das ist ideal für Listen, eine Agenda oder die Visualisierung von Prozessen.
Tabellarisch sind Darstellungen, die sich in verschiedene Blöcke teilen. Diese können wie eine Matrix (mehrere Zeilen und Spalten) aufgeteilt sein oder auch lediglich aus Balken oder Säulen bestehen. Die Blöcke sind gut dazu geeignet, verschiedene Themen voneinander zu trennen, Optionen aufzuzeigen oder Unterschiede rauszuarbeiten.
Einen Vertreter der freien Anordnung kennt ihr wahrscheinlich: das Mindmap. Man beginnt mit der Überschrift in der Mitte des Blattes und assoziiert dann frei, was einem dazu einfällt. Themen, die zusammengehören, werden mit Linien verbunden. Wichtige Überbegriffe werden eingekreist. Eine Alternative ist der Wolkenhimmel. Hier werden verschiedene Inhalte einfach so, wie sie kommen aufs Papier gebracht und durch Wolken oder Kästchen voneinander getrennt. Diese Methode eignet sich zum Beispiel gut für eine Feedbackrunde. Mit dem Mindmap lässt sich auch ein Brainstorming schön strukturieren oder eine Zusammenfassung eines Themas gestalten.
Das Banner
Banner haben wir ja auch bereits kennengelernt. Sie sind perfekt dafür geeignet um die Überschrift hervorzuheben oder besonders wichtige Inhalte herauszustreichen. Mehr zu Bannern findet ihr im #visdo 04.
Die Farbe
Wir werden uns in einem eigenen #visdo noch ganz der Farbe widmen. An dieser Stelle nur ein kleiner Hinweis: nutzt Farben immer mit Sinn. Damit meine ich, dass ihr nicht willkürlich alle Facetten des Regenbogens über eure Flipcharts verteilt, sondern gezielt Farben bestimmten Inhalten zuweist. So helft ihr euren Teilnehmer*innen, die Inhalte besser zu merken und zuzuordnen. Zum Beispiel könnte man Inhalte blau, Beispiele grün, Übungen gelb und wichtige Zusammenfassungen rot kennzeichnen. Oder man teilt verschiedenen Themen, die man behandeln will, unterschiedliche Farben zu. Wichtig ist einfach nur, dass es eine Logik gibt.
Der Text
Auch beim Text gilt: Logik siegt. Ihr erleichtert euren Teilnehmer*innen das Verstehen, indem ihr Blockbuchstaben gezielt für Überschriften einsetzt (und eventuell auch für besonders wichtige Schlagwörter). Die restlichen Texte gestaltet ihr mit Groß- und Kleinbuchstaben wie gewohnt.
Ein Problem, das viele Teilnehmer*innen in meinen Kursen schildern, ist die Schriftlänge. Die Texte wollen nicht immer so wie wir und manchmal sind die Wörter viel länger als gedacht, obwohl schon das Ende des Blattes naht. Was tut man in solchen Fällen? Was man nicht tut, ist krumme Linien ziehen, in der Hoffnung, dass es sich schon irgendwie ausgehen wird. Diese Lösung scheint zwar verlockend, ist optisch aber nie eine gute Wahl. Besser ist es, vorausschauend zu schreiben. Das bedeutet, dass man schon in der Mitte des Blattes versucht abzuschätzen wie viel Platz man noch hat und ob sich der restliche Text ausgehen wird. Wenn man doch mal in Bedrängnis kommt, kann man das lange Wort mit einem Bindestrich teilen und den Rest in die nächste Zeile schreiben. Die Profi-Variante ist, mit der Breite der Buchstaben zu variieren, um die Zeile optimal zu nutzen. Das erfordert aber ein bisschen Übung.
Was ihr mit Schrift noch alles anstellen könnt und wie ihr ganz einfach eure eigene Handschrift aufmotzen könnt, erfahrt ihr im nächsten #visdo. Bis dahin viel Spaß mit dem Strukturieren eurer Flipcharts und es gilt wie immer: an die Stifte, fertig, los!
P.S.: Die letzten Beiträge wurden in den Social Media schon sehr fleißig geteilt. Vielen vielen Dank dafür! Ich freue mich sehr, wenn sich die Tipps und Tricks rumsprechen und so viele wie möglich ihre Leidenschaft für das visuelle Gestalten entdecken. Sagt alles weiter, was ich euch verrate und ladet alle zum Ausprobieren ein 🙂
Autorin: Lana Lauren
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