Das Etherpad ist ein Tool, mit dem sich gemeinsam online Texte erstellen lassen. Der Text kann von mehreren Teilnehmer*innen gleichzeitig parallel bearbeiten werden. Das macht es für den Einsatz im Seminar interessant. Wir nutzen es inzwischen als Planungstool, für Gruppenarbeiten oder als „lebende“ Dokumentation nach dem Training.
So funktioniert das Etherpad
Das Etherpad ist ein webbasierter Texteditor. Er ist kostenlos und ohne Anmeldungs-Schnick-Schnack sofort nutzbar. Ihr erstellt ein Etherpad und versendet den Link per Mail an eure Teilnehmer*innen. Alle mit einem Link können auf den Text zugreifen und ihn bearbeiten. Probiert es gleich mal aus! Mit Klick auf das Bild kommt ihr direkt zu einem Etherpad:
Checkliste – Das braucht ihr:
- Etherpad-Link zum Versenden
- Internetzugang für alle TeilnehmerInnen
- Ein Smartphone oder Laptop pro Gruppe
Praxisbeispiele Etherpad:
Als Planungstool – vor dem Seminar:
Mit dem Etherpad lassen sich vor dem Seminar Fragen und Themen der TeilnehmerInnen sammeln. Alle mit einem Link können direkt und ohne Anmeldung in das Pad schreiben und live mitlesen. Damit man dabei nicht den Überblick verliert, sind die unterschiedlichen Beiträge eingefärbt.
Der kollaborative Text kann sogar langwierige Abstimmungen per Telefon und Mail ersetzten. Dazu ein konkretes Beispiel: Bei einem regelmäßigen Trainer*innentreffen nutzen wir das Etherpad als Planungsleitfaden. Alle Trainer*innen können bei diesem Treffen selbst Themen mitbringen und direkt in die Liste eintragen. Einzige Vorgabe im Dokument sind Zeitblöcke von 30 min und die Frage, wer welches Thema mitbringt. Die Planung erledigt sich dadurch fast von ganz alleine und alle wissen vorab genau, welche Themen beim Treffen auf sie zukommen.
Etherpad im Seminar:
Brainstorming
Wenn kleinere Gruppen parallel Ideen produzieren, hat das oft den Nachteil, dass viel Ausschuss im Form von Doppelungen mit anderen Gruppen entsteht. Eigentlich schade, denn gerade beim Brainstormen in kleinen Gruppen kommen auch die „leiseren“, oft sehr guten, Ideen ans Licht. Um diese „leisen“ Ideen zu fördern, nutzen wir das Etherpad. Konkret machen wir das so: Es gibt eine konkrete Fragestellung, z.B. „Mit welchen Maßnahmen können wir es schaffen unser Ziel XY zu erreichen?“. Via Smartphone oder Laptop schreiben die Teilnehmer*innen ihre Ideen in das Etherpad. Jede Gruppe hat dafür einen eigenen Abschnitt. Natürlich lesen die Gruppen auch untereinander was geschrieben wird. Dieser Effekt ist sogar erwünscht, denn so werden Doppelungen verhindert und neue Ideen angestoßen. Ihr könnt das auch noch gezielt fördern, indem die Gruppen nach dem ersten Ideenfluss die Ideen der anderen Gruppen ergänzen.
Schriftlich argumentieren
Gerade bei hitzigen Debatten ist es manchmal gut, Emotionen rauszunehmen. Das geht z.B. mit schriftlichem Argumentieren anhand einer Pro und Contra Liste. Mit dem Etherpad müssen die Gruppen dafür nicht einmal im selben Raum sein.
Nach dem Seminar:
Schon während des Seminars können im Etherpad wichtige Inhalte festgehalten werden. Besonders praktisch ist das auch für Links und Tipps, die sich im Laufe des Seminars ansammeln. Auch nach dem Seminar kann das Dokument weiterwachsen und ergänzt werden. Das klappt aber nur, wenn ihr schon während des Seminars mit dem Etherpad arbeitet und die Inhalte einen klar erkennbaren Nutzen für die Teilnehmer*innen haben.
Etherpad – das Tool
Das Etherpad ist eine frei verfügbare OpenSource Lösung. Theoretisch kann sich jeder sein eigenes Etherpad auf einen Server installieren. Das ist aber nicht nötig, denn es gibt eine Reihe frei nutzbarer Etherpads. Hier eine Auswahl:
> www.Etherpad.net
> www.public.etherpad-mozilla.org
> www.zumpad.zum.de
Alternativen zum Etherpad
Wer nach weiteren Möglichkeiten sucht, kollaborativ an Texten zu arbeiten, kann dafür auch Tools wie Google docs oder zoho docs verwenden. Beide bieten auch die Möglichkeit, Nutzer*innen ohne Konto und Anmeldung via Link zum Dokument einzuladen. Auch Padlet aus dem #dido_17 eignet sich sehr gut für kollaboratives Arbeiten via Pinnwand.
> Google docs
> Zoho docs
> Padlet
Wir hoffen, ihr habt bald Gelegenheit, selbst ein Etherpad auszuprobieren. Wie immer freuen wir uns über eure Fragen und Kommentare!
Autor: Michael Ziereis
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