#visdo: Flipchart-Vorlage für den Themeneinstieg

Das Eisbergmodell ist ein beliebtes Konzept in Workshops und Seminaren, um Themen zu visualisieren, die sowohl offensichtliche als auch verborgene, oft unangenehme oder unklare Aspekte haben.

Es zeigt, wie vieles unter der Oberfläche verborgen bleibt, was vielleicht nicht immer direkt angesprochen wird. In diesem Blog-Beitrag zeige ich dir, wie du das Eisbergmodell auf einem Flipchart kreativ umsetzt, um sowohl sichtbare als auch unsichtbare Themen effektiv zu thematisieren.

Schritt-für-Schritt Anleitung für das Zeichnen

1. Das Wasser

Beginne damit, eine horizontale Linie von links nach rechts auf deinem Flipchart zu ziehen. Diese Linie stellt die „Wasserlinie“ dar, die den sichtbaren Teil des Eisbergs von dem verborgenen, unsichtbaren Teil trennt.

2. Der Eisberg

Zeichne nun den Eisberg selbst. Der obere Teil, der über der Wasserlinie liegt, ist klein und sichtbar. Der größere Teil, der unter der Wasseroberfläche verborgen ist, zeigt die Themen, die weniger offensichtlich oder nicht angesprochen werden. Du kannst den Eisberg dreidimensionaler wirken lassen, indem du ein paar Linien hinzufügst, die die Form des Eisbergs betonen.

3. Die Spitze des Eisbergs

Am oberen Ende des Eisbergs zeichnest du eine kleine Fahne – das ist die Spitze des Eisbergs. Achte darauf über der Eisbergspitze noch genug Platz für den Titel deines Themas zu lassen. Wenn du möchtest, kannst du den Titel auch bereits zu Beginn notieren. Dann besteht nicht die Gefahr, dass oben zu wenig Platz bleibt.

Schritt 1: Das Wasser
Schritt 2: Der Eisberg
Schritt 3: Die Spitze

4. Der Titel

Schreibe deine Überschrift (den Titel). Setze um den Titel ein Rechteck, das du als Banner gestalten kannst. So wird die Überschrift noch mehr betont.

5. Die Details

Unterhalb der Wasserlinie kannst du ein paar Fische zeichnen, die erstaunt auf den Eisberg blicken. Gib den Fischen Luftblasen oder kleine Fragezeichen, um Unklarheiten und unerforschte Themen zu verdeutlichen.

Im Himmel kannst du auch ein paar Wolken ergänzen um den freien Platz zu nutzen. Ein kleines Boot am Wasser kann für die Gruppe stehen, die zusammen mit dir das Thema erkunden will.

6. Der Rahmen

Zum Abschluss ziehst du einen Rahmen um das gesamte Flipchart. Dies hilft, die Aufmerksamkeit auf das zentrale Thema zu lenken und das Bild abzuschließen.

Schritt 4: Der Titel
Schritt 5: Die Details
Schritt 6: Der Rahmen

Einsatzmöglichkeiten

Das Eisbergmodell eignet sich besonders gut, um in Gruppen die Dynamik zwischen sichtbaren und unsichtbaren Themen zu erkunden. Es hilft, nicht nur das zu benennen, was offensichtlich ist, sondern auch das, was sich unter der Oberfläche verbirgt – sei es ungelöste Konflikte, Emotionen oder Themen, die oft nicht angesprochen werden.

Du kannst dieses Modell nutzen, um eine tiefere Diskussion zu starten, bei der alle Teilnehmer:innen ihre Perspektiven einbringen können. Besonders in Teams, die vor Herausforderungen stehen oder Schwierigkeiten bei der Kommunikation haben, kann das Eisbergmodell als visuelles Werkzeug helfen, Verständnis und Offenheit zu fördern.

Tipps und Abschluss

  • Erweiterte Themen entdecken
    Nutze das Eisbergmodell, um nicht nur die direkten Themen zu identifizieren, sondern auch die tiefer liegenden, oft übersehenen Aspekte eines Problems oder Themas. Dies fördert ein umfassenderes Verständnis und hilft, Lösungen für Dinge zu finden, die bisher vielleicht nicht angesprochen wurden.
  • Elektrostatische Kärtchen nutzen
    Das Boot, das die Gruppe symbolisiert kannst du auf einem elektrostatischen Kärtchen vorbereiten und, nachdem der Eisberg fertig ist, ergänzen. Das sorgt meist für einen schönen Aha-Effekt und kann den Start der „Erkundung“ des Themas einläuten.
  • Reflexion fördern
    Ermutige die Teilnehmer:innen, sowohl sichtbare als auch verborgene Themen zu reflektieren, und nutze diese Reflexionen, um ein tieferes Verständnis zu entwickeln. Du kannst auch spezifische Fragen stellen, wie „Was könnte sich unter der Wasseroberfläche verbergen?“ oder „Welche Aspekte haben wir bisher nicht berücksichtigt?“, um die Diskussion zu vertiefen.

Das Eisbergmodell ist eine hervorragende Möglichkeit, komplexe Themen zu visualisieren und die Dynamik zwischen bekannten und unbekannten Aspekten eines Themas aufzuzeigen. Mit dieser Methode kannst du eine offene, kreative und tiefgehende Diskussion fördern, die nicht nur zu besseren Einsichten führt, sondern auch zu einer besseren Zusammenarbeit in deiner Gruppe. Nutze dieses Modell, um das volle Potenzial eines Themas zu erfassen und alle Perspektiven zu berücksichtigen!

Autorin: Lana Lauren

Lust auf mehr? Zu allen Beiträgen der #visdo-Serie kommst du HIER!

Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung-NichtKommerziell-Weitergabe unter gleichen Bedingungen unter gleichen Bedingungen 3.0 Österreich Lizenz.
Volltext der Lizenz

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Time limit is exhausted. Please reload CAPTCHA.