#visdo: Transparente und Plakate selbst gestalten

Botschaften, die groß rauskommen

Manchmal reicht ein Flipchart nicht. Wer hätte gedacht, dass dieser Satz einmal von mir kommt und auch tatsächlich so gemeint ist… aber es stimmt. Manchmal will man eine Botschaft auch jenseits des Seminarraumes im wahrsten Sinne des Wortes in die Welt tragen. Und dafür ist das Flipchart nicht perfekt geeignet. Es gibt aber Alternativen.

Wie diese aussehen können, worauf man bei der Gestaltung achten sollte, welches Material man verwenden kann und wie man auch ohne eine Druckerei zu einem guten Ergebnis kommt, wollen wir uns in diesem #visdo anschauen. Dazu werde ich auf Inhalt, Form und Material eingehen:

Der Inhalt

Bevor wir uns anschauen wie die Botschaft gestaltet werden kann, zuerst ein paar Worte zu dem Inhalt. Wichtig ist bei Plakaten möglichst kurze Formulierungen zu wählen und verständliche Wörter zu nutzen (keine komplizierten Fachvokabel). Wenn ihr kreativ seid und euch eine Formulierung einfällt, die darüber hinaus auch noch humorvoll, aussagekräftig, animierend ist oder sich reimt, umso besser.

Im Zweifel zahlt es sich immer aus, sich mehrere Textoptionen auszudenken und diese dann mit ein paar Personen zu besprechen, um zu schauen, welche Variante den meisten Zuspruch bekommt.

Die Form

Viele Sachen sind Geschmackssache. Was jedoch ein absolutes Muss ist: Leserlichkeit. Euer Text muss (auch aus der Distanz) eindeutig und möglichst leicht zu lesen sein. Das bedeutet zu kleine, schlampige oder unleserliche Schriften sind tabu. Wie bekommt man einen Text auch in Großformat leserlich und ansprechend hin?

  1. Vorschreiben
    Ihr könnt mit Bleistift eine Skizze machen, bevor ihr euch an die finale Umsetzung macht. Wenn ihr die Linien mit einem dicken schwarzen Stift nachfahrt, müsst ihr die Bleistiftlinien am Ende wahrscheinlich nicht mal wegradieren, da sie gut verdeckt sein werden.
  2. Projizieren
    Bei besonders großen Plakaten kann man auch am Computer eine digitale Vorlage erstellen und diese dann per Beamer auf das Plakat übertragen. Das ist auch dann eine gute Idee, wenn man mehrere gleiche Plakate gestalten will.
  3. Rastern
    Der Trick, den Künstler*innen schon vor Jahrhunderten genutzt haben, um auch ohne digitale Hilfsmittel eine kleine Skizze auf ein großes Format zu übertragen, ist das Rastern. Dazu zeichnet man ein Raster über die Vorlage, überträgt die gleiche Anzahl an Spalten und Zeilen auf das größere Blatt und kann sich anhand des Rasters orientieren, was wo hingehört. Klingt vielleicht etwas kompliziert, ist in der Praxis aber sehr einfach und nützlich.

Ein weiterer Tipp: Achtet bei der Platzierung des Textes auch auf die Spaltenausrichtung. Oft wirkt zentrierter Text bei Plakaten am Stimmigsten. Wichtig ist auf jeden Fall, dass sich alles gut ausgeht und die Wörter nicht am Ende einer Zeile gestaucht werden oder gar am Rand einen Bogen ziehen müssen. Ich empfehle euch dazu Platzhalter-Boxen zu zeichnen, in die ihr eure Wörter einfügen könnt.

Es macht Sinn wichtige Wörter größer zu schreiben und eventuell auch farblich hervorzuheben. Das bedeutet, dass ein oder zwei Wörter mit einer Signalfarbe (rot zum Beispiel) gestaltet werden und vielleicht auch noch in größeren, dickeren Buchstaben geschrieben sind.

Wenn ihr zu viele Wörter bunt macht und in der Größe variiert, erreicht ihr allerdings genau das Gegenteil – statt etwas hervorzuheben und den Text leserlicher zu machen, kann man nicht mehr erkennen, was denn nun wichtig ist und das Lesen wird mühsam. Weniger ist daher auch hier oft mehr.

Das Material

Da wir nun eine Idee haben, was und wie wir schreiben wollen, stellt sich nur mehr die Frage, welches Material man dazu am besten nutzt. Mit Flipchart-Papier kommt man vermutlich nicht weit, da es zu dünn ist und schnell reißen würde. Folgende Alternativen schlage ich euch daher vor:

  1. Karton und Flipchart-Stifte
    Der Karton kann entweder so dick sein, dass er stabil genug ist oder ihr klebt einen dünnen Karton auf eine feste Unterlage, wie zum Beispiel Holz. Um diese Variante Regenfest zu machen, kann man entweder transparenten Lackspray oder eine durchsichtige Klebefolie verwenden.
  2. Leichtstoffplatten und wasserfeste Marker
    Das ist wahrscheinlich die praktischste Variante (wenn auch nicht die Umweltfreundlichste). Die Platten sind fest und die wasserfesten Marker verwischen nicht beim ersten Regentropfen.
  3. Stoff und Textilmarker
    Diese bieten den Vorteil, dass man auch auf sehr großem Format arbeiten kann und das Ergebnis dennoch leicht zu transportieren ist (eine 3 Meter Stoffbahn kann ich leicht falten und in einen Rucksack stecken – eine Leichtstoff- oder Holzplatte dieser Dimension stellt mitunter ein logistisches Problem dar…)
  4. Holzplatten und Farbe
    Das ist eine sehr robuste Variante. Allerdings ist das Zeichnen mit Pinsel und Farbe nicht ganz so einfach und Holzplatten sind eher schwer und sperrig zum Transportieren.

Wofür ihr euch auch entscheidet: mögen eure Botschaften die Welt besser machen und eure Gestaltung helfen, möglichst viele Menschen zu erreichen.

Autorin: Lana Lauren

Die Englische Übersetzung findest du hier.

Lust auf mehr? Zu allen Beiträgen der #visdo-Serie kommst du HIER!

Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung-NichtKommerziell-Weitergabe unter gleichen Bedingungen unter gleichen Bedingungen 3.0 Österreich Lizenz.
Volltext der Lizenz

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Time limit is exhausted. Please reload CAPTCHA.