Alles bewegt sich zwischen zwei Extremen.
Wenn wir etwas visuell darstellen wollen, gibt es fünf Fragen, die wir uns stellen können, um Klarheit darüber zu erlangen, welcher Aspekt von unseren Inhalten denn nun der wichtigste ist. Was wollen wir eigentlich vermitteln? Verschiedene Botschaften verlangen nach verschiedenen Bildern. In diesem #visdo werden deshalb aus einfachen Symbolen (siehe #visdo 08 – das OASE Prinzip) durchdachte Schaubilder…
Das SQVID Modell
In seinem ganz phantastischen Buch „auf der Serviette erklärt“ zeigt Dan Roam wie man mit einfachen Bildern komplexe Inhalte schnell und anschaulichen umsetzen kann. Wer regelmäßig Inhalte in Bilder übersetzt, sollte dieses Buch unbedingt von vorne bis hinten studieren. Viele Schätze sind darin verborgen. Darunter auch das SQVID Modell, das ich hier vorstellen will:
S – Simpel vs. Ausführlich
Wir können ein Thema simpel – sprich einfach – aufbereiten oder wir gehen in die Details und geben eine ausführliche Darstellung von verschiedenen Faktoren, die eine Rolle spielen und mit unserem Thema verbunden sind. Die simple Darstellung ist eine, die man auch Laien zeigen kann, um die Inhalte, die man vermitteln will zu demonstrieren, während die ausführliche Darstellung eine ist, die man eher für ExpertInnen und FachkollegInnen benutzen würde. Frag dich wer deine Zielgruppe ist und ob die Grafik simpel oder ausführlich sein soll, um deiner Zielgruppe gerecht zu werden.
Q – Qualität vs. Quantität
Wenn wir etwas vorstellen oder erklären, können wir uns auf die Qualität der Darstellung konzentrieren – wir versuchen das Besondere daran hervorzustreichen – oder wir legen das Augenmerk auf quantitative Eigenschaften – alles was man wiegen, messen, zählen kann. Was ist für dein Thema wichtiger: die Qualität und das Besondere daran oder die quantitativen Eigenschaften?
V – Vision vs. Durchführung
Soll die Vision des Zieles, das erreicht werden soll (das Endprodukt sozusagen) oder der Weg dorthin im Zentrum stehen? Bei der Vision handelt es sich um das Zielbild. Dieses kann motivieren und Ansporn sein. Bei der Durchführung dagegen werden die einzelnen Schritte auf dem Weg zum Ziel genauer betrachtet.
I – Individuelle Merkmale vs. Vergleich
Geht es um eine bestimmte Person oder einen Gegenstand und dessen Besonderheiten oder um den Vergleich zu anderen und die Unterschiede, die es zwischen verschiedenen Varianten gibt? Beides kann spannend sein – die Frage ist, was dir wichtiger ist in der Darstellung.
D – Delta (Wandel) vs. Status Quo
Die letzte Dimension ist der Status Quo (eine punktuelle Betrachtung des IST-Zustandes) im Gegensatz zum Wandel (dem Aufzeigen von verschiedenen Optionen oder Entwicklungsmöglichkeiten). Worum geht es dir: den aktuellen Zustand oder das Zeigen von verschiedenen Alternativen?
Wie können wir das nutzen?
Manchmal ist es nicht so leicht sich zu entscheiden, wie man etwas darstellen will, weil viele Optionen möglich scheinen. In anderen Fällen ist es schwer eine einzige Form zu finden, die passend erscheint. In beiden Situationen hilft uns das SQVID Modell indem es zehn verschiedene Lösungsansätze bietet, bei denen wir uns fragen können: Was ist mir wichtig?
Probiert es mit euren eigenen Themen und Beispielen aus. Wenn euch für eine Dimension einmal so garnichts einfallen will, dann nehmt es nicht zu schwer, sondern versucht es einfach mit einer anderen. Es geht nicht darum die perfekten 10 Varianten auszuarbeiten, sondern auf neue Ideen zu kommen und vielleicht eine Sichtweise zu entdecken, an die man vorher nicht gedacht hat.
Autorin: Lana Lauren
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