Ziel
** TeilnehmerInnen lernen/üben im Präsenztraining in Kleingruppen ohne ReferentIn
** Nichtfrontale Wissensvermittlung
Kurzbeschreibung
Wie im Zirkeltraining im Sport werden Stationen zum Lernen und/oder Üben eingerichtet. Die TeilnehmerInnen durchlaufen in Kleingruppen die Stationen mit den selbsterklärenden Arbeitsanweisungen der Reihe nach. Der Clou ist ein festgelegter Zeitrhythmus. Offene Fragen kommen anschließend ins Plenum.
Ein Anwendungsbeispiel: der Lernzirkel „Auftritt“
Zum Thema Auftritt und Präsentation habe ich Stationen vorbereitet, die die TeilnehmerInnen in Kleingruppen (Vier Leute ist eine gute Zahl!) durchlaufen.
An einer Station geht es um das Thema Körpersprache. Dazu gibt es einen Text. Die Kleingruppe arbeitet die nützlichsten Tipps heraus. Jede und jeder Einzelne notiert für sich selbst die Merkpunkte. An der Station „Lampenfieber“ diskutieren die TeilnehmerInnen untereinander: „Wie zeigt sich bei uns Lampenfieber?“ „Was tun wir dagegen?“ An weiteren Stationen gibt es Kurzfilme von Auftritten mit der Aufgabenstellung: „Was schauen wir uns ab?“ „Was kommt nicht gut an?“ und das Thema „Schwierige Situationen bei Präsentationen“. An dieser Station bearbeiten die TeilnehmerInnen konkrete Fälle. (Details siehe Download unten)
An jeder Station steht ein Flipchart für offene Fragen an mich. Darauf gehe ich aber erst ein, wenn alle Gruppen alle Stationen durchlaufen haben und wir uns im Plenum wieder treffen.
Schritte und Tipps
Tipps für die Inhalte
– Lerninhalte in ungefähr gleiche Portionen zerlegen.
– Inhalte dürfen nicht aufeinander aufbauen, d.h. die
Reihenfolge darf keine Rolle spielen.
Tipps für Einrichtung der Stationen
– Nicht weniger als drei, nicht mehr als fünf
– Arbeitszeit pro Station zwischen 15 und 30 Minuten
– Jede Lernstation muss selbsterklärend sein
Tipps für TrainerInnen während des Lernzirkels
– Deutliche Zeitsignale setzen und auf
richtigen Wechsel achten
– Nur im Notfall unterstützen (falls
Arbeitsauftrag nicht verstanden
wird)
Mein heißer Tipp
Selbst einfache Lernzirkel brauchen viel Zeit zur Vorbereitung. Das „rentiert“ sich nur, wenn ihr den Lernzirkel öfter verwenden könnt. Dann aber könnt ihr den Zirkel von Mal zu Mal optimieren. Ich muss immer nachjustieren, was meine Zeitschätzung (Wie lange dauert denn das an einer Station?) betrifft.
Warum ich Lernzirkel schätze
Ich kann in relativ kurzer Zeit viel Wissen vermitteln. Da sich die TeilnehmerInnen aktiv mit den Inhalten auseinandersetzen, ist das auch effektiv. Die normale Aufmerksamkeitsspanne von maximal 20 Minuten im Lehrvortrag ist hier durch den Stationenwechsel und das aktive Tun verlängert. Für uns Trainerinnen und Trainer ist ein Lernzirkel immer auch eine Entspannungsphase in einem langen Seminartag. Ich muss zwar anwesend sein und auf die Wechsel achten, aber sonst habe ich eine ruhige Stunde.
Zum Weiterlesen
Tipps und Beispiele zum Lernzirkel (PDF, 230KB)
Autor: Ulli Lipp
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