Videos in der Weiterbildung einsetzen
Die jährliche Umfrage der Lernexpertin Jane Hart sorgte für eine Überraschung. Im Jahr 2016 landete YouTube auf Platz eins der am häufigsten verwendeten digitalen Lerntools – noch vor Twitter und Google!
Grund genug im #dido Nr. 6 den Videoeinsatz in der Weiterbildung zu beleuchten. Mehr zur Umfrage der Top 200 Learning Tools und Jane Hart findet ihr am Ende dieses Beitrags.
Licht aus, Film ab!
Einige kennen das sicher noch aus der Schulzeit: LehrerInnen schleppten dicke Filmrollen ins Klassenzimmer. Alle saßen still im Dunkeln, hörten den Projektor rattern und starrten auf die Leinwand. Doch diese „Einweg-Vermittlung“ ist eben nur „ein Weg“ Videos in der Weiterbildung einzusetzen. In diesem #dido gibt’s deshalb drei alternative Ideen und eine Wagenladung voll Video-Links.
1. Raus aus dem Kinosessel! Rein in die Video-Gruppenarbeit!
Diese Idee zur Video-Gruppenarbeit ist von meinem Trainer-Kollegen Ulli Lipp. Jede Gruppe bekommt per WhatsApp oder E-Mail einen Video-Link gesendet. Ein Beispiel ist ein TED Video von Jamie Oliver. Ulli stellt konkrete Fragen dazu: Welche Unsicherheitssignale erkennt ihr in den ersten 60 Sekunden des Vortrags? Wie geht Jamie Oliver mit seiner Nervosität um? Das Video ist auf englisch, aber im der Fußzeile könnt ihr den deutschen Untertitel aktiveren:
Die TeilnehmerInnen sehen sich das Video direkt auf einem Smartphone in der Gruppe an. Sie bestimmen das Tempo selbst und können nach Bedarf vor- und zurückspulen.
Gruppen können unterschiedliche Clips bearbeiten, das macht die Auswertung im Plenum interessanter.
2. Video – Energizer
Das geht fast immer: Eine kleine Auswahl schräger und witziger Videos die ihr als Energiebringer zwischendurch verwenden könnt. Achtung: Nicht jeder Clip passt für jede Gruppe! Sucht deshalb nach Clips die zu euren Lehrinhalten passen. Hier ein paar großartige Beispiele:
Dieser Clip wird seit Jahren bei Gefahrgut Schulungen zum Thema leicht entzündliche Gase eingesetzt:
Der erste Eindruck ist entscheidend!:
Und zu guter Letzt, etwas gefühlvolles zum Staunen und Mitsummen:
3. ExpertInnenwissen holen
Es ist sicher nicht ganz einfach, den Bundespräsidenten oder eine Ministerin für ein Statement ins Seminar zu holen. Aber im Grunde sind sie auf YouTube nur einen Klick entfernt. Holt euch die ExpertInnen ins Seminar, die ihr für euer Thema braucht. Zu fast jedem gesellschaftlich relevanten Thema gibt es Interviews und tolle Erklärvideos. Und das Gute dabei: Anders als im echten Leben starten und stoppen die ExpertInnen mit dem Play-Button. Hier eine kleine Auswahl an Video-Quellen:
Arbeiterkammer: Kurz und charmant erklärt!
https://www.youtube.com/watch?v=l9VcfQzZEEU
Ted Talks – Die Ted Talks sind inzwischen legendär. Hier ein Beispiel, wie ihr eure Stimme so einsetzt, dass TeilnehmerInnen gerne zuhören. Auch hier könnt ihr, wie oben bei Jamie Oliver, den deutschen Untertitel in der Fußleiste des Videos aktivieren.
Kurz gesagt DE: Ein Beispiel für gute Erkläranimationen:
https://www.youtube.com/watch?v=xPUhQkMWGT8
Gute Arbeit – Originals – Es muss auch nicht immer ganz ernst sein: Worauf muss ich im Bewerbungsgespräch eigentlich antworten?
Videos am Refak-Blog
Auch am Refak-Blog stellen wir eine Sammlung von kurzen Videos zur Verfügung, die zu verschiedenen Themen in Seminaren eingesetzt werden können – du findest sie unter dem Tag „Video“. Oder einfach HIER. 🙂
Mehr zur Umfrage – Top 200 Learning Tools
Die britische Lernexpertin Jane Hart führt seit 2007 jährlich eine Umfrage zu den beliebtesten digitalen Tools in der Weiterbildung durch. Die Ergebnisse werden immer im Herbst veröffentlicht. Heiß begehrt ist dabei die Liste der Top 100 Learning Tools. Zum zehnten Jubiläum der Umfrage wurde die Liste in diesem Jahr sogar auf 200 Learning Tools erweitert.
> Hier der Link zur Top 200 Liste
Autor: Michael Ziereis
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