Feministische Perspektiven in der Erwachsenenbildung
Die Zeit ist nicht wirklich günstig für feministische Bildung. Schon der Begriff scheint heutzutage diskreditiert zu sein, und die Bedingungen für eine feministische Bildungspraxis sind erst recht erschwert. Zwar sind nach wie vor die Mehrzahl der Teilnehmenden und auch der Unterrichtenden in der Erwachsenenbildung Frauen, zugleich besteht aber eine Schwierigkeit, feministische Theorieperspektiven und geschlechterpolitische Perspektiven in der Erwachsenenbildung zu tradieren und kritisch weiterzuentwickeln, ja, sie überhaupt zum Thema zu machen.
Wir leben in Zeiten, in denen auch der Bildungssektor vom neoliberalen Diskurs beherrscht wird und Ideen wie die Konzentration auf das vermeintlich Notwendige, das ökonomisch Verwertbare und Effiziente kritisches Denken und alternative Entwürfe obsolet erscheinen lassen. Hinzu kommt, dass der Erfolg von Mädchen und Frauen im formalen Bildungssystem gerne genutzt wird, um feministischen Positionen die Berechtigung abzusprechen. Die öffentliche Meinung wiegt sich in dem Glauben, Frauen hätten ohnehin schon genug erreicht und die österreichische Gesellschaft sei in Sachen Gleichstellung vorbildlich. Dies alles macht feministische Bildungsarbeit nicht leichter – in der Erwachsenenbildung und anderswo…
- Was bedeutet feministische Bildungsarbeit heute? Was sind die zentralen Fragen und Debatten?
- Welche Problembeschreibungen und Lösungsansätze diskutieren AktivistInnen und PraktikerInnen?
- Welche Perspektiven lassen sich für feministische Bildungsarbeit formulieren?
Referent_innen und Termine
02.11.2017, 19h, Uni Wien
Verena Bruchhagen, Von den „Frauenstudien“ zum „Diversity-Management“ – Reflexionen zur jüngeren Geschichte feministischer Bildungsarbeit [Arbeitstitel]
Verena Bruchhagen, Dipl. Päd., Geschäftsführende Leiterin, Institut für Erziehungswissenschaft, TU Dortmund
23.11.2017, 19h Uni Wien
Gerda Daniel, Jutta Müller, Feministische Perspektiven in der Erwachsenenbildung. Reflexion, Ansprüche und Realität – Erfahrungen auf regionaler Ebene
Jutta Müller, Geschäftsführerin des Frauennetzwerk Rohrbach (OÖ), beleuchtet das Spannungsfeld zwischen Anspruch und Realität in der Bildungs- und Beratungsarbeit mit Frauen in einer ländlichen Region. Aus ihrer langjährigen praktischen Erfahrung heraus entwickelt sie Zukunftsperspektiven und kreative Ideen für lokale/regionale Bildungsaktivitäten mit feministischem Anspruch.
Gerda Daniel (Wien), Geschäftsführerin Arbeitsgemeinschaft für regionale Kultur und Bildung
07.12.2017, 19h Uni Wien
Sabine Sölkner, Feministische Interventionen in der Erwachsenenbildung. Reflexionen im Kontext universitärer Theoriebildung und Training
Sabine Sölkner lebt als Prozessarbeiterin und Supervisorin in Wien. Sie studierte Soziologie mit Exkursen in die Philosophie, feministische Theorie, Genderforschung, Politik und Ethnologe in Graz und Wien sowie Gruppendynamik in Klagenfurt. Ihre Arbeits- und Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich: Gender und Intersektionalität, pädagogische Soziologie, Bildung und soziale Ungleichheit, partizipative Sozialforschung, politische (feministische, poststrukturalistische und postkoloniale) Theorie sowie Wissen(schaft)sforschung. Derzeit lehrt sie rund um den Themenkomplex Kommunikation an der Universität Wien.
17.01.2018, 19h Uni Wien
Podiumsdiskussion mit Bettina Dausien, Birge Krondorfer et.al.: Feministische Perspektiven in der Erwachsenenbildung
Moderation: Daniela Rothe
Ort: Uni Wien, Sensengasse 3a, 1090
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