Eine Feedbackrunde muss nicht trocken und langweilig sein – mit einer kreativen Flipchart-Gestaltung kannst du den Abschluss eines Seminars oder Workshops auflockern und dabei wertvolle Rückmeldungen von den Teilnehmer:innen einholen.
Eine meiner Lieblings-Methoden dafür ist der sogenannte „Fischteich“. Hier erfährst du, wie du die dazugehörige Flipchart-Vorlage zeichnest, wann und wie du die Methode am besten einsetzen kannst und warum es eines meiner liebsten Seminar-Tools ist.
Schritt-für-Schritt Anleitung für das Zeichnen
1. Das Netz
Beginne damit, in der oberen Hälfte des Flipcharts ein Netz zu skizzieren. Zeichne dazu ein liegendes Oval (das die Halterung des Netzes darstellt). Lasse etwas Platz um das Oval herum und ziehe ein zweites Oval um das erste. Nun ergänzt du noch den Haltegriff und das Netz selbst. Das Netz schaut aus wie ein Beutel, der von Fäden durchzogen ist. Lasse absichtlich einige Löcher im Netz, damit es luftiger aussieht.
2. Der Teich
Unter dem Netz zeichnest du einen Teich. Verwende dazu Wellenlinien im unteren Bereich, um das Wasser darzustellen. Um es noch deutlicher als Teich erkennbar zu machen, kannst du rechts und links Schilfrohr oder etwas Grünzeug hinzufügen.
3. Der Rahmen
Ziehe einen Rahmen um das gesamte Flipchart, um das Bild abzuschließen und die Struktur zu verstärken. Wenn Teile deines Bildes zu nahe am Rand sind, lass‘ im Rahmen einfach Platz (einen Abstand).
4. Die Fische
Nun wird es kreativ: Gib deiner Gruppe Moderationskärtchen und Scheren. Sie sollen auf einer Seite der Kärtchen die beiden Ecken abschneiden. Auf der anderen Seite werden zwei Dreiecke ausgeschnitten für den Fischschwanz.
5. Beschriftung
Das Netz wird beschriftet mit „Das nehme ich mit“ und der Teich mit „das war für die Fische“. In das Netz wird das positive Feedback gelegt und in den Teich die Dinge, die noch verbessert werden können.
6. Das Feedback
Jetzt kann es losgehen. Die Gruppe beschriftet die Fische mit ihren Rückmeldungen: Was fanden sie gut und was weniger? Was nehmen sie aus dem Seminar mit und was bleibt im „Teich“? Die Fische können unterschiedliche Farben haben, je nachdem, ob es sich um positives oder negatives Feedback handelt. Das ermöglicht eine visuelle Unterscheidung der Themen.
Einsatzmöglichkeiten
Diese Flipchart-Gestaltung eignet sich perfekt für den Abschluss von Workshops oder Seminaren. Besonders in Gruppen, die Spaß an kreativen Prozessen haben, ist diese Methode eine schöne gemeinsame Übung zum Schluss und sorgt für eine entspannte Atmosphäre.
Auch bei größeren Gruppen kann diese Methode durch die Verwendung von Moderationskärtchen gut funktionieren. Hier platzieren alle gesammelt ihre Kärtchen im Netz oder Teil und der:die Trainer:in pickt dann ein einzelnes Feedback heraus (zum Beispiel Dinge, die öfter vorkommen), um darauf näher einzugehen.
Tipps und Abschluss
- Farben verwenden
Du kannst verschiedene Farben für die Fische nutzen, um eine visuelle Unterscheidung zwischen positivem und negativem Feedback zu ermöglichen. Zum Beispiel könnte grünes Feedback für Dinge stehen, die gut waren, während rotes oder blaues Feedback Dinge darstellt, die weniger positiv waren.
- Interaktivität fördern
Wenn du eine größere Gruppe hast, kannst du die Teilnehmer:innen bitten, ihre Fische gegenseitig zu lesen und darüber zu diskutieren, um noch tiefer in das Thema einzutauchen.
- Humor einsetzen
Die Fisch-Metapher sorgt für einen humorvollen Abschluss und lockert die Stimmung auf. Die Gruppen haben meiner Erfahrung nach großen Spaß daran, ihre „Fische“ zu basteln und zu beschriften.
Am Ende hast du nicht nur wertvolles Feedback, sondern auch eine unvergessliche Erinnerung für deine Teilnehmer:innen geschaffen. Diese Methode sorgt nicht nur für ein kreatives, sondern auch für ein unterhaltsames und effektives Feedback-Erlebnis.
Autorin: Lana Lauren
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