Online Seminardokumentation: Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte

Online Seminar
06. bis 08. Oktober 2020
mit Ralf Appelt und Lana Lauren

Das Seminar „Ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte“ findet nun schon seit vielen Jahren einmal jährlich statt. Heuer war aber trotzdem alles anders. Denn diesmal waren wir (globales Killervirus und so…) digital mit unseren Teilnehmer*innen verbunden. Das war in vielerlei Hinsicht spannend. Einige Gedanken und Erkenntnisse dazu wollen wir hier im Blog zusammenfassen.

das Fazit in kurz:

  • Die Umstellung von analog auf digital muss geplant sein
  • Digital ist nicht das gleiche wie analog nur vor einem Computer
  • Die Technik ist ein Hund. Aber einer, mit dem man sich anfreunden kann
  • Visualisieren ist nun vielleicht sogar noch wichtiger als zuvor

Aber alles schön der Reihe nach…

1. Die Umstellung von analog auf digital muss geplant sein

Bei der Planung des Webinars sind wir das Seminarkonzept systematisch durchgegangen und haben uns die folgenden Sachen gefragt:

  • Wie und ob sind die Übungen im digitalen Format umsetzbar?
  • Welche Tools können wir digital nutzen, die wir analog bisher nicht eingesetzt haben?
  • Welche Inhalte wollen bringen und welche weglassen, wenn die Gesamtdauer des Seminars sich verkürzt?
  • Wie können die Teilnehmer*innen in Interaktion treten?

2. Digital ist nicht das gleiche wie analog nur vor einem Computer

Bei dem digitalen Format ergeben sich neue Möglichkeiten (die bei den bisherigen Präsenzseminaren nicht genutzt wurden) und gleichzeitig sind gewisse Seminarelemente nicht mehr so gut möglich wie früher. Hier gilt es sich auf die Änderungen einzulassen und offen zu sein für das Neue statt dem Alten nachzuweinen.

Wir haben folgendes bei diesem ersten digitalen Durchgang gelernt:

  • Digitale Whiteboards
    Digitale Whiteboards sind ein großartiges Tool, um Gruppen in Interaktion treten zu lassen und ermöglichen es darüber hinaus auch vertiefendes Wissen zu einzelnen Themen anzubieten. Durch digitale Whiteboards lassen sich Selbststudium- Elemente vor, nach und zwischen den Webinar Sessions großartig unterstützten.
  • Break-Out Rooms
    Break-Out Rooms, in denen Teilnehmer*innen sich in kleineren Gruppen austauschen, sind ein gutes Tool, sollten aber (unserer Meinung nach) nur genutzt werden, wenn die Moderator*innen die Teilnehmer*innen den Räumen zuweisen können (und nicht, wenn diese individuell nach dem Raum suchen müssen, um sich dort einzuloggen und danach wieder das Plenum suchen müssen). Hier was MS EduTeams noch nicht optimal zum Zeitpunkt der Durchführung. Es wird aber über ein Update gemunkelt – wir hoffen, dass dieses kommt.
  • Material
    In unserem Seminar arbeiten die Teilnehmer*innen intensiv mit Material (Flipchart-Stiften), die normalerweise vor Ort bereitliegen. Bei der digitalen Durchführung hat sich die REFAK bereit erklärt, jedem/jeder Teilnehmer*in ein Stifteset zuzuschicken. Das hat es uns ermöglicht, mit den Teilnehmer*innen die Übungen durchzuführen, die wir auch im Präsenzseminar gemacht hätten. Ohne das richtige Material ist so etwas nicht möglich. Sprich: logistisch ist zu beachten, dass alle alles haben was sie brauchen, bevor es losgeht.
  • Handouts
    Wir haben diesmal die Handouts digital zur Verfügung gestellt. Das Drucken war leider nicht allen Teilnehmer*innen möglich – hier wäre es eventuell auch sinnvoll vor dem Seminar die Unterlagen zuzuschicken.
  • Abgabe von Übungen
    Wir haben von den Übungen, die die Teilnehmer*innen gemacht haben, Screenshots gemacht (jede*r hält seine/ihre Arbeit ins Bild und wird dann damit fotografiert). Das funktioniert mit zwei Trainer*innen sehr gut – alleine wäre das schwer zu handeln. Wenn die Teilnehmer*innen eigenständig Fotos machen und hochladen können, ist das natürlich optimal – für viele technisch aber leider nach wie vor herausfordernd.

3. Die Technik ist ein Hund. Aber einer, mit dem man sich anfreunden kann…

Was die Technik betrifft, können wir allen angehenden Webinar-Hosts folgende Tipps geben:

  • Technik-Check
    Nehmt euch unbedingt genug Zeit, um die Technik zu checken, bevor es losgeht. Das beinhaltet sowohl Software als auch Hardware.
  • Hardware
    Stellt sicher, dass ihr über die notwendige Hardware verfügt. Dazu gehört die Kamera, mit der ihr euch aufnehmt, Licht, ev. Tablet und dazu passender Stift, Kabel und Adapter.
  • Software – Webkonferenz
    Kontrolliert euren Zugang zu der Webkonferenz-Software (wir haben diesmal mit MS EduTeams gearbeitet)
  • Software – Share
    Überlegt euch, wo Unterlagen für die Teilnehmer*innen zur Verfügung gestellt werden sollen und wie diese sie finden (Link per Mail oder auf einer Plattform als Share bieten sich zum Beispiel an: MS Teams, Dropbox, Google Drive, miro)
  • Software – Interaktion
    Überlegt euch, welches Tool ihr für die Interaktion nutzen wollt und bereitet dieses für das Seminar vor (wir haben mit miro gearbeitet und waren damit sehr happy)

Wir haben uns bei dem Seminar jeweils zwei mal in die Webkonferenz eingeloggt. Einmal mit der Laptop Kamera (wo man uns sprechen sieht) und ein mal mit einer Kamera, die den Tisch von oben filmt, sodass wir schreiben und zeichnen können und die Teilnehmer*innen uns gut sehen. Das hat sehr gut funktioniert.

Worüber ihr euch auch Gedanken machen könnt, ist euer Hintergrund. Das zählt zwar nicht wirklich zur Technik – es schaut aber auf jeden Fall ansprechender aus, wenn ihr einen neutralen Hintergrund habt, der nicht von euch ablenkt, hell, freundlich und aufgeräumt ist.

4. Visualisieren ist nun vielleicht sogar noch wichtiger als zuvor

Im Webinar muss man sich, noch mehr als im Präsenzseminar, darum bemühen, die Aufmerksamkeit der Teilnehmer*innen zu halten. Daher ist Methodenvielfalt unabdingbar. Nur ein Kopf, der in die Kamera spricht, wird sehr schnell langweilig. Übungen, bei denen etwas nicht nur gesagt sondern auch gezeigt wird, sorgen für Interesse und helfen so beim Thema zu bleiben.

Ein paar Themen, die wir diesmal dazu vorgestellt haben waren:

  • Schrift
    Wie kann man schön und leserlich schreiben (auch live vor Publikum)?
  • Farben
    Worauf soll man beim Einsatz von Farbe achten? Kurz: eine Farbe nehmen, um Inhalte hervorzuheben, die wichtig sind und eine zweite Farbe nur dann kombinieren, wenn sie inhaltlich einen Mehrwert liefert.
  • Rahmen
    Inhalten einen Rahmen zu geben, ist immer eine gute Idee 🙂
  • Symbole
    Icons lassen sich auf Grundformen reduzieren, die leicht zu zeichnen sind und somit schnell und unkompliziert gehen. Wir haben im Webinar für die Teilnehmer*innen eine Sammlung angelegt, die für ihren beruflichen Alltag geeignet ist und ihnen hilft Themen mit Bildern zu unterstützen.
  • Vorlagen
    Für wiederkehrende Seminarelemente eigenen sich Vorlagen sehr gut. Diese können den Einstieg ins Seminar, Feedback, Themenschwerpunkte, Brainstormings oder auch Gruppenübungen unterstützen.
  • Material
    Wir haben die Tools der Profis vorgestellt und gezeigt, was man zum guten Gestalten braucht – und was man vielleicht nicht unbedingt braucht, aber trotzdem haben will, weil es Spaß macht, damit zu arbeiten.

Hier ein paar Literaturtipps, die wir euch empfehlen.

Zu guter Letzt…

Jedem Anfang liegt ein Zauber inne, heißt es. Wir sehen das genau so. Die nicht für alle ganz freiwillige Umstellung fordert uns heraus, Neues zu lernen, Altes zu hinterfragen und uns weiterzubilden. Und genau so wachsen wir und hoffentlich auch unsere Seminare mit uns mit.

Wer neugierig ist, und noch mehr von unserem Webinar wissen und sehen will, kann einen Blick in das Seminarprotokoll werfen. Wir sagen jetzt schon mal „schön, dass ihr im Blog vorbeigeschaut habt und viel Spaß beim Ausprobieren und Zeichnen“.

Macht es gut und mögen eure Seminare und Webinare mit Bildern, Symbolen und schönen Schriften glänzen! 🙂

Lana + Ralf

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