
Plakate in und außerhalb von Seminarräumen
Mit geringem Aufwand gute, also wirksame Plakate zu gestalten, war Thema des zweiten Tags der REFAK-Trilogie am 09. September 2025. Im Fokus des Seminartages mit Regina Czurda und Philip Taucher standen Plakate für Lernzwecke, aber auch für Kampagnen und andere gewerkschaftliche Aktionen. Ein Blick durch die Tür zeigt reges Treiben und Werkstattarbeit.
Wozu Plakate?
Unsere Teilnehmer:innen sind Referierende, aber nicht nur. Als Lehrgangscoaches, Gewerkschafter:innen und Aktivist:innen gestalten und verwenden sie Plakate auch für gewerkschaftliche Aktionen und bei Kampagnen. Das zeigte die Sammlung der anstehenden Plakatvorhaben der Teilnehmer:innen zu Beginn des Werkstatt-Tages. Das ging vom Thema Kollektivvertragsverhandlungen über den Gender Pay-Gap, häusliche Gewalt, mentale Gesundheit am Arbeitsplatz, Infos zur Pension über Nachfolgesuche im Betriebsrat bis zur plakativen Frage: Was ist Wasser?
Wer ist dabei?
Die Teilnehmer:innen fertigten gleich zu Beginn Miniportraits mit dem Plakatstift an und zeigten, dass man auch spontan unter schwierigen Bedingungen effektive Bilder schaffen kann. Das erste Plakat entstand daraus im Anschluss. In Kleingruppen stellten sich die gerade Portraitierten auf einem gemeinsamen Plakat mit ihren Portraits vor.





Die Liebeserklärung an das Plakat…
… zeigt nur drei der vielen Vorteile des Plakateinsatzes in Lernprozessen.
Die Verbindung von Bild und Text funktioniert für unser Gehirn einfach besser.
Plakate wirken länger als PowerPoint-Slides, die nach ein paar Sekunden wieder aus dem Blickfeld verschwinden. Das gilt vor allem dann, wenn wir Lernplakate im Raum hängen lassen oder später wieder verwenden.
Plakate zwingen zur Kürze. Wir müssen visuell schnell auf den Punkt kommen. Auch das unterstützt effektives Lernen.
Schriften, Materialien und Struktur
Bevor die Teilnehmer:innen am eigenen Werkstattprojekt zu arbeiten begannen, gab es einen kurzen Überblick über die wichtigsten Materialien: Stifte mit Keilspitze, Rundspitze und Pinselspitze, sowie den ein oder anderen Tipp für Rahmen, Struktur und Orientierung auf der großen weißen Fläche.


Drei Typen und eine Alternative
In Seminaren und Schulungen können wir Plakate fix und fertig vorbereiten, live vor den Augen der Teilnehmer:innen entstehen lassen oder in der „Halbfertig-Version“ während der Präsentation ergänzen. Es geht nicht um entweder – oder. Jede Variante hat ihre Vorzüge und man kann auch ohne Plakat effektiv Präsentieren: Indem man zum Beispiel einen Alltagsgegenstand wie einen Müllkübel zum Bildungsinstrument umfunktioniert.




Der Bleistift-Tipp: Bleistift-Linien auf dem leeren Flipchart zur Planung und Platzaufteilung sind so gut wie unsichtbar. Wegradieren ist überflüssig.
Plakate im Seminar und außerhalb
Wer unseren Seminarraum betrat, fand sich in einer Plakatausstellung wieder. Da hingen Dutzende von Plakaten: ÖGB-Plakate, Plakate aus Seminaren, historische Poster…
Die gedruckten Plakate aus einer Gewerkschaftskampagne zeigen: Da steckt eine professionelle Organisation dahinter. Manchmal sind handgemachte Plakate besser, weil sie persönliche Betroffenheit vermitteln, manchmal macht es die Mischung.

Aus der Plakat-Werkstatt
Viel Raum nahm die praktische Arbeit an den individuellen Plakat-Vorhaben ein. Als hilfreich stellte sich die Übung „Mein Plakat in fremdem Händen“ heraus. In Kleingruppen entwickelten Teilnehmer:innen mehrere Gestaltungsideen für eine:n Teilnehmer:in, die:der in der Kleingruppe nicht dabei war.












Weiterführende Anregungen und Tipps
- In diesem Blog gibt es die Serie #visdo. Viele Basics zum Zeichnen und Schreiben sowie zum einfachen und effektiven Gestalten von Plakaten.
- In den Seminar-Dokumentationen von „Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte“ finden sich viele handwerkliche Tipps zur Gestaltung von Plakaten. Ergiebig ist auch das Fotoprotokoll der Veranstaltung von 2021 in Präsenz.
- Ausstellungskatalog mit Plakaten aus den ersten 75 Jahren des ÖGB.
Autor:innen: Regina Czurda und Philip Taucher

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