… damit Rückmeldungen genauer werden

Hilfreiches Feedback geht von genauen Beobachtungen aus. Allgemein gehaltene Rückmeldungen helfen wenig. Ich brauche meinen Block und den Stift, um mir beim Beobachten Notizen zu machen. Nur so werden meine Rückmeldungen genau. Digital Natives machen das vermutlich mit Tablets oder dergleichen.

Mir helfen Mind-Maps

Vor einer kurzen Präsentationsübung, zu der ich Feedback geben soll, lege ich ein Mind-Map an. Die Hauptäste richten sich nach den Lernzielen der jeweiligen Übungseinheit. Manchmal frage ich auch zusätzlich: „Worauf soll ich bei dir besonders achten?“ Ich verwende Mind-Maps, weil ich da gut springen und ergänzen kann. Es geht aber auch jede andere Form, entscheidend ist, dass Beobachtungen festgehalten werden.

Wann schreibe ich?

Bei längeren Einheiten schreibe ich schon während der „Vorführung“ mit, brauche aber auch danach noch ein paar Minuten zum Ergänzen und Vorbereiten des mündlichen Feedbecks. Ist ein Auftritt ganz kurz (5 Minuten), greife ich erst nach der Präsentation zum Stift, um die Teilnehmer:innen nicht zu verunsichern.

Notizen beim kollegialen Feedback

Gerne animiere ich Teilnehmer:innen, die kollegiales Feedback geben sollen, zum Festhalten von Beobachtungen. Wie geht das? Am einfachsten durch kommentarloses Vormachen als Trainer:in. Es gibt auch Feedbackmethoden wie das „One-Minute-Paper“: Jede und jeder schreibt das Feedback nach der Übung ganz kurz auf ein Blatt Papier, das dann übergeben wird.
Beim Feedback auf Karten, die dann wie bei einer Kartenabfrage auf einer Pinnwand gesammelt werden, schreiben alle. Genauer wird das Feedback auf Karten, wenn nicht alle alles, sondern nur spezielle Bereiche beobachten. Jemand schaut auf den Blickkontakt, jemand anderes auf die Struktur/den roten Faden oder auf die Aktivierung der Zuhörer:innen.

Die Mitschrift bei der Abschluss-Feedbackrunde

Ich schreibe bei Feedback-Runden am Ende eines Seminars die Rückmeldung für mich als Trainer mit. Die Statements der Teilnehmer:innen versuche ich für mich gleich in die zwei Kategorien „Beibehalten“ und „Ändern“ einzuordnen. Wenn ich das Seminar noch einmal halte, ist diese Mitschrift des Abschluss-Feedbacks der Ausgangspunkt der neuen Planung.

Autor: Ulli Lipp