#visdo: Vorlagen für das Flipchart

Man muss das Blatt nicht neu erfinden

Wenn es schnell gehen muss (und das ist, wenn wir ehrlich sind im beruflichen Alltag fast immer der Fall), dann bleibt oft keine Zeit für das Entwickeln neuer Ideen und zwangloses Ausprobieren.

Hier helfen Vorlagen, die man bei Bedarf souverän aus dem Ärmel schütteln kann. Diesmal wollen wir uns im #visdo genau diesem Thema widmen: Vorlagen für das Flipchart und wie man sie sinnvoll nutzen kann.

Spontan sein kann man vorbereiten

Mit Vorlagen zu arbeiten bringt viele Vorteile mit sich. Einerseits kann man Flipcharts schneller vorbereiten, indem man bestehende Bilder dupliziert – sprich man legt ein leeres Blatt über das bereits bestehende Flipchart und paust die Linien nach.

Andererseits ist man auch beim spontanen Zeichnen viel entspannter, wenn man, je nachdem welches Thema aufkommt, bereits eine passende Vorlage zur Hand hat und diese in wenigen Minuten (zum Beispiel in einer Pause oder während einer Gruppenarbeit) aufs Papier zaubern kann. Daher lohnt sich, so wie bei den Symbolen, das Anlegen eines persönlichen Archivs.

Im Folgenden zeige ich euch einige Vorlagen, die ich in meiner Arbeit oft verwendet habe und die nicht nur einfach zu gestalten sind, sondern auch für eine Vielzahl von Themen und Settings eingesetzt werden können. Kombiniert diese Vorlagen mit euren Texten, Symbolen und Farben um sie an euer Thema anzupassen und é voila: ihr habt im Handumdrehen ein passendes Flipchart für jeden Anlass.

1. Ballon

Beim Zeichnen beginnt man hier am besten mit dem Korb. Dieser wird auf gewünschter Höhe platziert. Darauf folgt der Ballon und ganz zum Schluss die Landschaft darunter. Links unten im Eck kann man bei Bedarf auch einen Wegweiser mit Beschriftung dazuzeichnen.

Einsatzmöglichkeiten:
– Willkommens-Plakat: der Titel und die Themen können im Ballon platziert werden
– Agenda: vermittelt eine leichte Reise und ist eher für Vorträge und Präsentationen geeignet
– Zusammenfassung: Moderator*in oder Teilnehmer*innen ergänzen Themen auf Moderationskarten

2. Notizbrett

Als erstes zeichnet man die Klammer oben in der Mitte. Dann arbeitet man sich von außen nach innen. Zuerst des Schreibbrett (einfach ein Rechteck das mit der Klammer abschließt) und dann die Blätter. Eine persönliche Note bekommen die Blätter mit kleinen Einrissen am Blattrand.

Einsatzmöglichkeiten:
– Agenda: besonders schön mit Checkboxen am linken Rand, die dann abgehakt werden
– Aufgabenbeschreibung: zum Beispiel für Anleitungen bei Gruppenarbeiten
– Listen: Aufgabenverteilungen am Ende eines Meetings lassen sich hier schön fixieren

3. Berg

Hier beginne ich mit den Personen im unteren linken Eck und der Bergkette im Hintergrund. Danach kommt der Weg, der sich den Berg hinaufschlingelt. Hierbei darauf achten, dass der Weg unten breit beginnt und nach oben hin schmaler wird. Zuletzt kommen die Fahnen.

Einsatzmöglichkeiten:
– Agenda: besonders bei Herausfordernden und anstrengenden Themen
– Projektplan: Zwischenschritte und Meilensteine können übersichtlich gezeigt werden
– Zielbild: Maßnahmen, die notwendig sind, um ein gewünschtes Ziel zu erreichen

4. Gehirn

Der Kopf ist gar nicht so leicht zu zeichnen. Beginne hier am besten mit dem Profil. Achte dabei besonders darauf, dass die Stirn fast so hoch ist wie Nase, Mund und Kinn zusammen. Den Hinterkopf nicht zu flach und erst zum Schluss das Gehirn einzeichnen.

Einsatzmöglichkeiten:
– Brainstorming: Ideen direkt auf das Papier schreiben oder Moderationskärtchen ankleben
– Gedanken: was denken unsere Teilnehmer*innen / Kolleg*innen über ein Thema?
– Themen zum Nachdenken: Fragestellungen für Einzelarbeiten oder Übungen für daheim

5. Filmrolle

Bei der Filmrolle ist die Reihenfolge, in der man die Elemente zeichnet, besonders wichtig. Man beginnt mit der geschwungenen rechten Kante. Dann kommen der linke Rand und die horizontale Linie in der Mitte. Erst dann zeichnet man die Rechtecke mit den Icons.

Einsatzmöglichkeiten:
– Agenda: in jedem Rechteck ist ein Symbol für einen der Tagesordnungspunkte
– Ablauf-Beschreibung: jeder Schritt eines Prozesses wird chronologisch abgebildet
– Auflistung von Optionen: bei mehreren Möglichkeiten bekommt jede ein eigenes Rechteck

6. Tor

Beim dieser Vorlage ist der erste Strich der Torbogen selbst. Danach kommt die Gerade vom Dach und dessen Details. Abschließend fügt man die großen Backsteine hinzu, die dann zum Schluss um die kleineren Backsteine ergänzt werden.

Einsatzmöglichkeiten:
– Agenda: in den Torbogen kommen das Thema der Veranstaltung und das Datum
– Themeneinstieg: der Titel und ein Satz zum folgenden Thema werden im Torbogen platziert
– Ausblick in die Zukunft: die Wünsche, Themen oder Ideen für die Zukunft werden notiert

7. Sprechblase

Das Gesicht unten sollte als erstes gezeichnet werden. Die Sprechblase kann hinter oder über dem Kopf liegen. In die Sprechblase kommt der gewünschte Text hinein.

Einsatzmöglichkeiten:
– Zitate: zum Thema passende Zitate von berühmten oder der Gruppe bekannten Leuten
– Merksätze: leicht zu merkende Zusammenfassung des zuvor besprochenen Themas
– O-Töne: was sagen unsere Teilnehmer*innen / Kolleg*innen zu dem Thema?

8. Eisberg

Den Eisberg haben wir alle vermutlich schon oft gesehen. Dennoch eignet er sich nach wie vor gut, um Themen visuell aufzubereiten. Beim Eisberg selbst kann man nicht viel verkehrt machen – wichtig ist nur, dass die Spitze oben kleiner ist als der Teil, der unter Wasser liegt.

Einsatzmöglichkeiten:
– Einflussfaktoren: sichtbare und unsichtbare Einflussfaktoren können eingezeichnet werden
– Bewusst vs. unbewusst: aus der Psychologie beliebtes Konzept z.B. für Motivationsanalysen
– Bekannt vs. unbekannt: Erfolgskriterien, deren Ausprägungen bekannt sind bzw. nicht

9. Theaterbühne

Die Theaterbühne ist relativ unkompliziert. Man beginnt mit dem Publikum. Danach kommen die großen Vorhänge links und rechts (diese eher schmal und flach gestalten, da sonst in der Mitte zu wenig Platz zum Beschriften bleibt) und zum Schluss die Bordüre oben.

Einsatzmöglichkeiten:
– Willkommensplakat: für Veranstaltungen mit Show- oder Frontalvortragscharakter
– Themeneinstieg: Titel, Name der Vortragenden und Datum kommen zwischen die Vorhänge
– Aufgabenstellung: für Gruppen- oder Einzelarbeiten, die am Ende präsentiert werden

Übung macht den Flipchartprofi

Ich hoffe, ihr habt viel Freude beim Ausprobieren der Vorlagen und könnt viele davon in eurem beruflichen Alltag nutzen. Zum Üben habt ihr diesmal besonders viel Zeit, da ich mich mit diesem Blogbeitrag in die Sommerpause begebe und der nächste #visdo euch im September in den Herbst begleiten wird. Dann widmen wir uns Themen wie PowerPoint-Vorlagen, der Visualisierung von Zahlen und Daten sowie dem Zeichnen am Tablet bzw. der Digitalisierung von Bildern. Genießt den Sommer – es ist eine großartige Zeit, einen Stift in die Hand zu nehmen und eure Ideen, Pläne und Wünsche für den kommenden Herbst zu skizzieren!

Autorin: Lana Lauren

 

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