Seminardokumentation Trilogie 2019 III: Transfer in die Praxis anschieben

…. damit am Ende nicht Schluss ist!

12.09.2019
Trainer: Michael Ziereis und Ulli Lipp

Wie erreichen wir, dass in Seminaren, Schulungen und bei Vorträgen Gelerntes in der Praxis auch angewandt wird?

Transferexpert*innen geben an, dass maximal ein Fünftel der Lerninhalte in der Praxis der Lernenden tatsächlich ankommt. Wir überschätzen regelmäßig unsere Wirkung als Trainer*innen und Referent*innen. Die Ursachen für mangelnden Praxistransfer sind vielfältig und wir haben auf viele Faktoren, die die Umsetzung des Gelernten fördern oder behindern, keinen Einfluss. Aber an einigen Stellschrauben des Praxistransfers können wir drehen. Das war Thema des dritten Tages der Trilogie 2019.

Planung mit Transfer beginnen

Wir planen Bildungsmaßnahmen bis hin zu einzelnen Vorträgen und Präsentationen viel zu oft vom Inhalt her. Schulungen und Seminare werden anders, wenn wir die Planung mit einer Beschreibung des Transfers beginnen: Was sollen unsere Teilnehmer*innen in ihrer Praxis umsetzen?

Transfer in die Praxis – ein Überblick

Hier gibt es die ganze Präsentation

Stellschrauben für den Praxistransfer

Infoblock zum Transfer

In einem Lernzirkel gab es jede Menge Infos zum Transfer, aufgeteilt nach den Stationen:

  • Station Thesenpapier: Warum wird in der Praxis so wenig umgesetzt?
  • Station Danach: Was sollen Michael und Ulli nach der Trilogie für den Transfer tun?
  • Station: Während der Veranstaltung den Transfer anschieben

Wirklich lesenswert sind die Ergänzungen und Anmerkungen, die die Teilnehmer*innen an den Wänden hinterließen. Deshalb versäumt nicht die Arbeitsergebnisse aus dem Lernzirkel anzuschauen!

Gesammelte Tipps zum Praxistransfer

Vorab-Kontakte zu den Teilnehmer*innen ermöglichen es, deren Praxis in die Planung mitaufzunehmen. Das geht per Mail, aber auch digital mit verschiedenen Tools. Wir verwendeten Padlet. Das sah dann so aus:

Tipps aus dem Lernzirkel
Ein einfaches, aber bewährtes Instrument, um Trainer*innen an den Transfer zu erinnern.
Postkarten (Free-Cards oder passend zum Thema wie hier) werden mit der Teilnehmer*innen-Adresse beschriftet. Mit deutlichem Abstand schicken die Trainer*innen (oder andere Teilnehmer*innen) die Karten ab und erinnern mit ein paar Zeilen an den Transfer.

Warnung vor Risiken und Nebenwirkungen des Anschiebens von Praxistransfer: Im Bemühen, die Wirkung von Schulungen und Seminaren zu erhöhen, ergeben sich möglicherweise Einschränkungen für ein selbstbestimmtes Lernen. Was aus einem Lernprozess wie in der Praxis umgesetzt wird, entscheiden nicht wir Trainer*innen. Das ist die Entscheidung der Lernenden selbst. Wir fühlen uns einer Auffassung von Lernen verpflichtet, die Lernende auf keinen Fall „auf Teufel komm raus“ irgendwo hinschiebt. Wir können Angebote machen und Möglichkeiten aufzeigen.

Weiterführende Infos:

Links zu refak.blog-Beiträgen:

Andere Links:

Bücher zum Thema:

  • Alke, Marit (2008): Praxistransfer inklusive! Vom Schwachpunkt zum Erfolgsfaktor: Transferphasen gezielt zum Aufbau sozialer Kompetenzen nutzen. Verlag managerSeminare.
  • Ritter-Mamczek, Bettina & Lederer, Andrea (2015): Heiter weiter mit Transfermethoden. Gert Schilling Verlag.
  • Weinbauer-Heidel, Ina (2017): Was Trainings wirklich wirksam macht. 12 Stellhebel der Transferwirksamkeit. Verlag tredition.

Autoren: Michael Ziereis und Ulli Lipp

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