Lernen 4.0

Digitale Tools für die gewerkschaftliche Bildungsarbeit

16.09.2020 – 18.09.2020
TrainerInnen: Michael Ziereis und Rosa Nentwich-Bouchal

Wie können digitale Tools Seminare lebendiger gestalten, das Planen erleichtern und beim Inhalte vermitteln helfen?

Sie sind nicht mehr aus unserem Alltag wegzudenken, die kleinen digitalen Helferleins, die uns zum Beispiel am Smartphone zur Seite stehen, sei es beim morgendlichen Nachsehen, wie das Wetter wohl wird, beim Suchen vom nächstgelegenen Café oder einfach nur als Taschenlampenapp, wenn’s uns mal zu finster ist. Auch für die Moderation von Seminaren gibt es zahlreiche Apps, Tools und Websites, die unser TrainerInnenleben bereichern. Die REFAK hat es sich mit dem Seminar „Lernen 4.0 – digitale Tools für die gewerkschaftliche Bildungsarbeit“ zur Aufgabe gemacht, ihre TrainerInnen für die Planung, Gestaltung und Nachbereitung von Seminaren mit digitalem Handwerkszeug auszustatten.

Rosa und Michael vor dem Beamerbild bei einer Session mit der Dokumentenkamera. Ein hilfreiches Tool, um Handgeschriebenes im ganzen Raum lesbar zu machen.

Vor Beginn des Seminars im Web schon mal vorstellen

Der Start ins Seminar erfolgte gleich mal mit einer virtuellen Vorstellungsrunde, ein paar Tage vor Beginn der Präsenzveranstaltung. Wir verwendeten für das gegenseitige vorab Kennenlernen das Tool Padlet – eine digitale Pinwand, die beschrieben und mit unterschiedlichen Medien (Bilder, Dokumente, Videos – entweder online oder von eigener Festplatte genommen) bestückt werden kann. Das Design ähnelt einem Notizbrett mit Post-it Klebern. Die Tafel kann mit Überschriften, Hintergründen oder Farben individuell gestaltet werden und somit optisch und thematisch leicht an das eigene Seminarsetting angepasst werden. Mit den Vorstellungsbeiträgen stimmten sich die TeilnehmerInnen auf Lernen 4.0 ein und, wir als TrainerInnen, konnten die Inhalte für die Kennenlernphase im Präsenzseminar nochmals gut nutzen. Das Padlet als gemeinsame Pinwand, begleitete uns aber durchgehend durch das Seminar, da es sich auch als „coronasichere“ Pinwand eignete, die jedeR vom eigenen Laptop oder Smartphone mit Beiträgen bestücken konnte. Wir nutzten das Tool also nicht nur für die Vorstellung, sondern auch zum Karten sammeln und als Infospeicher. 

Hier der Link zum Padlet mit den erarbeiteteten Tools: https://padlet.com/michaelziereis/ljhb91aneeulspbs

Digitale Tools als Mittel zum Zweck – aber dafür muss der Zweck bekannt sein 😉

Wichtig war uns das Aufzeigen, dass die vorgestellten Tools praktische Werkzeuge sein können, deren Wirksamkeit sich aber erst entfalten kann, wenn vorab auch überlegt wird, was eigentlich transportiert werden soll und wie dies am besten erfolgen kann. Erst durch diese Überlegungen stellt sich heraus, welches Tool eigentlich benutzt werden soll. Diese Überlegung lässt sich gut am Beispiel der im Seminar vorgestellten Quiztools ausführen. Die TeilnehmerInnen quizzten mit Kahoot, Plickers, Mentimeter und Learning Apps und lernten die unterschiedlichen Qualitäten der Tools kennen. Während zum Beispiel bei Kahoot das schnelle Antworten für’s Erreichen eines Stockerlplatzes am Ende der Fragerunden als Energizer fungiert, bietet Learning Apps mit den unterschiedlichen Frageformaten (Millionenshow-Quiz, Kreuzworträtsel, Memory u.v.m.) viele Möglichkeiten von der Einzelarbeit, und somit Verankerung oder Überprüfung von Inhalten, bis zur Einbindung der LearningApp in ein großes Ganzes, wie eine eigene Homepage. Je nachdem, was mit den Fragen erzielt werden soll, fällt die Wahl auf ein bestimmtes Quiztool.

Die Verwendbarkeit der Tools wurde in Werkstatteinheiten auf den Zweck im TrainerInnenalltag der TeilnehmerInnen angepasst. Diese waren so aufgebaut, dass zuerst überlegt werden konnte, was konkret vermittelt werden soll und danach ein bestimmtes Tool dafür ausgewählt und ausprobiert wurde, was auch von unseren TeilnehmerInnen fleißig genutzt wurde.

Themenüberblick zu drei Tagen Lernen 4.0

Organisation und Präsentation

Für das Planen und Organisieren wurden Tools wie Mindmup (mit dem man Mindmaps zum inhaltlichen wie organisatorischen Planen kreieren kann), nuudel (die Alternative zum Terminplanungstool doodle) und Sessionlab (ein Workshop und Seminarplanungstool) vorgestellt. Uns ist in der eigenen Planung des Seminars aufgefallen, dass es aber auch ganz sinnvoll sein kann, mal wieder Stift und Papier zu verwenden und das ad-hoc Gekritzelte mit einer Tischkamera, für den/die per Videokonferenz kommunizierendeN PartnerIn, sichtbar zu machen. Somit war auch die Tischkamera schon in der Seminarvorbereitung Thema, für die Präsentation im Seminar zeigte sie sich aber ebenso bestens geeignet, um Buchseiten, oder gerade gezeichnete Szenen, auf die Leinwand zu projizieren oder einfach auch mal mit Playmobilmaxerln Inhalte plastisch darzustellen. Aber Inhalt kann ja auch mit vorgefertigten „Wissenshäppchen“ im Seminar oder danach vermittelt bzw. gefestigt werden. Dafür braucht es aber Material – für die Produktion bzw. Verwendung von ebensolchem, hatten wir noch einen eigenen Slot parat. Pexels und Pixabay sind unsere Favorites für die Verwendung von lizenzfreien Fotos. Canva ist unser Tool der Wahl, wenn es um die Herstellung von kleinen Flyern mit Nachrichten oder kurzen Lerninhalten ging. Mit wevideo und Adobe Express stellten wir zwei Programme zum Filme machen vor und lernten von unseren Teilnehmenden, dass Filmora ein praktikables Filmbearbeitungstool mit sehr gutem Preis-Leistungsverhältnis ist.

Wir haben versucht, unseren Teilnehmenden Beispiele für verschiedene Kategorien von Seminarunterstützung zu bieten, sei es inhaltlicher, organisatorischer oder gruppendynamischer Natur. Nun liegt es an ihnen, die digitalen Helferleins zum Leben zu erwecken und sich ihre Dienste zu Nutzen zu machen.

Viele digitale Materialen lassen sich ganz leicht selbst erstellen. Hier ein Überblick was alles möglich ist.

TrainerInnen: Michael Ziereis und Rosa Nentwich-Bouchal

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