Seminardokumentation: Toolbox A

 Seminardesign, -planung und – vorbereitung

03.04.2017 – 05.04.2017

TrainerInnen: Florian Reiter & Margret Steixner

 

Ziele Toolbox A und B

Die TeilnehmerInnen

  • können eigenverantwortlich Workshops und Seminare planen und kennen die Stärken und Grenzen ihrer Leitungspersönlichkeit
  • können Lernprozesse in Gruppen strukturieren (Erwartungen und Bedürfnisse erfragen und klären, Ziele definieren, Themen finden und bearbeiten, Entscheidungen begleiten, reflektieren, …)
  • erweitern ihre Methodenkompetenz sowie Kommunikations- und Moderationstechniken

    Inhalte

  • Ankommen + Ablauf und Arbeitsweise (Train-the-Trainer)
  • Rahmenbedingungen von Bildungsangeboten
  • Zielbestimmung
  • Grobdesign erstellen
  • Feinplanung
  • und quer zu allem: Methoden, Methodenreflexion & Praxisbezug!

Ankommen und Arbeitsweise

Ziel dieser Phase: Kennenlernen (mit Aufstellungen im Raum), Erwartungen der Teilnehmerinnen klären (mit Kartenabfrage), Orientierung geben: was wird Inhalt sein, was nicht? und spezifischen Kontext des Seminars betonen: gewerkschaftlicher Kontext, Zielgruppen in der gewerkschaftlichen Erwachsenenbildung meist sehr heterogen, Praxisbezug wichtig, REFAK ist eine TrainerInnen-Ausbildung, deshalb haben Seminare den speziellen Charakter von Train-the-Trainer.

In diesem Sinne war das Seminar entlang der Planungsphasen in der Vorbereitung eines Seminar aufgebaut.

1. Rahmenbedingungen klären

Dies ist ein wichtiger erster Schritt, weil das Setting sehr entscheidend für die Planung ist. Zu klären gilt es hier: In welchem Kontext findet das Seminar statt (Organisation, AuftraggeberIn, …)? Wer ist meine Zielgruppe? Was genau ist das Thema und Ziel der Veranstaltung? Welche Ressourcen stehen mir als Trainerin zur Verfügung? Eine detaillierte Checkliste findet ihr HIER.

2. Ziele bestimmen

Für den gesamten, nach der Klärung der Rahmenbedingungen beginnenden Planungsprozess nutzen wir das „Didaktische Sechseck“. Erster Schritt: Bestimmung und Festlegung der Ziele eines Bildungsangebotes.
Das Thema alleine reicht nicht aus, um in die konkrete Planung zu gehen. Wichtig für die Ausrichtung sind konkrete Ziele. Ziele können sehr vielfältig sein…
Nach dieser ersten Sammlung auf Zuruf waren alle TeilnehmerInnen aufgefordert, sich für ihre Seminare/Veranstaltungen die genauen Ziele zu überlegen und dabei immer die Rahmenbedingungen, die Zielgruppe und das Thema vor Augen zu haben.

3. Grobdesign erstellen

20150305_130127Sind Thema und Ziele fixiert kann in die Grobplanung gestartet werden – beginnend bei der Zielgruppe, das Ziel des Seminars vor Augen.
Sowohl das Gesamtseminar als auch die einzelnen Teile gehen dabei nach dem „methodischen Grundrytmmus“: Einstieg, Bearbeitung, Ergebnissicherung/Transfer.

Wichtige Überlegungen bei der Grobplanung:

  • Welche inhaltlichen Einzelschritte und Sequenzen sind notwendig, um die Ziele des Seminars zu erreichen?
  • Welches Ziel verfolge ich bei den inhaltlichen Teilschritten jeweils?
  • Wie stehen die einzelnen inhaltlichen Blöcke zueinander? Bauen sie aufeinander auf, ist also die Reihenfolge klar festgelegt? Gibt es Einzelteile, die flexibel im Seminarablauf eingebaut werden können? Gibt es Phasen, in denen parallel an unterschiedlichen Themen gearbeitet werden soll und die erst danach wieder zusammengeführt werden?
  • Welchen groben Ablauf brauche ich dafür?

Die TeilnehmerInnen erstellen in einem ersten Arbeitsschritt eine Grobplanung für ihre eigenen Seminare und stellen diese der Gruppe vor.

4. Feinplanung

Erst jetzt geht es an die Feinplanung der einzelnen inhaltlichen Sequenzen und auch erst jetzt, wo die Ziele der einzelnen Blöcke klar sind, kommen die konkreten Methoden ins Spiel.
In einem Methodenbazar erarbeiten die TeilnehmerInnen in drei Gruppen Methoden für unterschiedliche Ziele/Phasen: 1. Einstieg/Kennenlernen, 2. Thema bearbeiten und 3. Wissensvermittlung als spezielle Form der Themenbearbeitung. Zur Verfügung stand neben Büchern (siehe Literaturliste) auch der #mm: MethodenMittwoch hier am REFAK-Blog. Die Ergebnisse wurden via Gruppenpuzzle (oder Verschnittgruppen) an die anderen TeilnehmerInnen vermittelt.

Danach ging es an die Feinplanung einer selbst gewählten inhaltlichen Sequenz mit genauer Zeitangabe, Verantwortlichkeiten, Thema und Methode. Ab hier ist es empfehlenswert mit einer Vorlage zu arbeiten, z.B. der im Rahmen der Toolbox verwendeten oder aber einer Seminarplanungsvorlage, die sonst in REFAK-Seminaren auch verwendet wird. Der Aufbau ist sicherlich Geschmackssache, aber eine Feinplanung in dieser Art ist auf alle Fälle notwendig für eine gute Vorbereitung.

5. Reflexionsmomente

An allen 3 Tagen gab es Reflexionszeiten zu:

  • Methoden
    • Welche Methoden haben wir gemacht?
    • Wann kamen sie zum Einsatz? Was könnte das Ziel gewesen sein?
    • Auf was muss geachtet werden? Wo könnten beim Einsatz Probleme auftauchen (Zeit, Gruppengröße, räumliche Begebenheiten, Zielgruppe, sonstiges Setting)
    • Welche anderen Situationen fallen Euch ein, in denen die Methode gut eingesetzt werden können?
    • In welchen Bildungsformaten bieten sie sich an?
    • Welche anderen Methoden hätten an dieser Stelle verwendet werden können?
  • Die Rolle als TrainerIn
    Am Beispiel der Toolbox sollten die TeilnehmerInnen zu folgenden Fragen diskutieren…..
    Ziel war es, die 2,5 Tage aus der TrainerInnenrolle zu reflektieren und die Wichtigkeit einer solchen Reflexion für die persönliche Weiterentwicklung und das TrainerInnen-Daseins zu vermitteln.
  • Anhand des unten stehenden Kompetenzprofil reflektieren die TeilnehmerInnen die unterschiedlichen Fähigkeiten, die TrainerInnen mitbringen oder entwickeln sollen, um Lernprozesse umfassend begleiten zu können. 

 

Materialien

Hier nochmals alle Materialien auf einen Blick:

Print Friendly, PDF & Email

Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung-NichtKommerziell-Weitergabe unter gleichen Bedingungen unter gleichen Bedingungen 3.0 Österreich Lizenz.
Volltext der Lizenz

4 Gedanken zu „Seminardokumentation: Toolbox A

  1. Jade Labrentz

    Danke für diese Tipps zum Thema Seminardokumentation. Ich werde in zwei Wochen mit einer Kollegin ein Seminar zum Thema Berufsförderung halten und wir sind gerade dabei uns darauf vorzubereiten. Dafür haben wir einen Seminarraum gebucht und werden bis zu 25 Teilnehmer für drei intensive Tage haben. Zu dem Planungsprozess gehören sehr viele wichtige Punkte, vor allem die Rahmenbedingungen um zu klären in welchem Kontext das Seminar stattfindet und welche die konkreten Ziele des Coachings sind. Wir wollen auch versuchen jeden Tag am Ende des Coachings einige Reflexionsmomente zu haben um zu verstehen wie der Kurs auch für die Teilnehmer läuft. Danke.

    Antworten
  2. Nora

    Ich bin damit einverstanden und glaube, dass die Definition der Rahmenbedingungen notwendig ist und eine wichtige Rolle bei der Organisation eines Seminars spielt. Man soll definitiv zuerst den Kontext verstehen und studieren. Ich muss ein Seminar organisieren und glaube, dass diese Phase mir einige Zeit nehmen wird. Danke für den Beitrag, sehr hilfreich!

    Antworten
  3. helga

    Tolle Hinweise! Zu den Reflexmomenten sind ja die Selbstreflexion und die Fremdreflexion hinzuzufügen. Für uns sind beide Standpunkte wichtig, denn dies sollte unser erstes Seminar sein, indem wir alle unsere Bemühungen auf seine Organisation legen. Ein passender Raum, die richtige technische Ausrüstung das alles soll noch durchdacht werden. Vielen Dank für die Tipps zur Organisation!

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Time limit is exhausted. Please reload CAPTCHA.