Seminardokumentation: Lernen 4.0

Digitale Tools für die gewerkschaftliche Bildungsarbeit
Datum: 7.5. – 9.5.2018
TrainerInnen: Michael Ziereis und Rosa Nentwich-Bouchal

Beim Seminar das Ergebnis einer Live-Umfrage mittels Tortendiagramm für alle sichtbar auf die Leinwand beamen, sich sprechende Bilder für Erklärungen oder das Logo für die Lerngruppe schnell mal selbst herstellen: wer träumt nicht von den kleinen digitalen Helferleins, die unsere Seminare didaktisch und organisatorisch erleichtern? Zum Glück bietet die REFAK ein Seminar, bei dem e-Tools vorgestellt und ausprobiert werden können, die uns ModeratorInnen und LernbegleiterInnen beim Planen, Durchführen und Inhalte vermitteln helfen. Dabei starteten wir noch vor dem Präsenstagen mit ein paar Inspirationsquellen für’s moderne Lernen: auf einer digitalen Pinnwand konnten sich dank der Website Padlet unsere Teilnehmenden vorab vorstellen, gegenseitig kennenlernen und ihre Erwartungen an uns adressieren. Als zweiten Vorgeschmack auf die kommenden Inhalte stellten wir in einem Webinar (für das wir uns den Termin mit doodle – dem Terminfinder im Internet – ausmachten) die Schwerpunkte des Seminars vor. Es war für einige das erste Mal, dass sie an einem Live-Online Kurs teilnahmen und für uns als Moderation war das Abwechseln von Beobachten des Chatfensters, über das die unsere ZuhörerInnenschaft mit uns kommuniziert hat, und das Referieren über die kommenden Inhalte unseres Kurses eine abwechslungsreiche Aufgabe, die wir mithilfe von Edudip über die digitale Bühne brachten. Nach diesen zwei „Vorspeisen“ unseres reichhaltigen „DigiTool-Buffets“ starteten wir unseren Lehrgang zu Lernen 4.0.

Smarte Fragen, Quizzes und Heinzelmännchen

Auch wenn wir uns schon ein bisschen vom Padlet und dem Webinar kannten war es uns wichtig, nochmal zu Beginn für alle Teilnehmenden einen Smartstart mit Vorstellung per Handyfoto (etwa per Frage: „Welches Foto auf Deinem Handy beschreibt Dich gut?“) durchzuführen. Damit hatten wir schon wieder eine kleine Methode in unsere Tipp-Trickkiste eingebaut. Es folgte eine Vorstellung von Umfragetools (Mentimeter) und kleinen digitalen Helferleins wie URL-Verkürzern (bitly, goo.gl), Wortwolkentools (worditout, Wortwolken) und Datenbanken mit frei verfügbaren Bildern (Pixabay). Diese konnten dann gleich in Kleingruppen ausprobiert werden.

Vom Datenschutz bis zum Videospiel

An unserem zweiten Tag stimmten wir uns auf die kommenden Werkzeuge mit einer Diashow von Fotos des vergangenen Tags und einer dazupassenden ad-hoc Moderationen unserer Teilnehmenden ein. Danach folgte eine Ausprobierphase mit selbst gemachten Videos mit AdobeSpark. Für diesen Tag war auch ein Interview mit der Datenschutzexpertin Lena Doppel eingeplant, das per Skype-Telefonat erfolgte. „Welches Recht zählt, wenn ein User in Österreich etwas postet, der Server der Seiteninhaber jedoch zB in Amerika steht?“, „Was gibt es zu beachten bei der Anlage von Gratis-Accounts bei Apps wie Gmail, Dropbox, u.ä.?“, „Ist bei Online-Befragungen, bei denen kein Name erhoben wird, bereits Spezielles in Bezug auf Datenschutz zu achten?“ Die Fragen waren zahlreich und Lena Doppel beantwortete sie verständlich und nachvollziehbar. 

Da wir am ersten Tag bereits sehr dichtes Programm hatten und der Wunsch nach Auflockerung geäußert worden war, schickten wir unsere Gruppe auf eine digitale Schnitzeljagd, die wir mit dem Tool Actionbound vorbereitet hatten. Nach Vorstellung des Projekts LearningApps, mit dem Millionenshow-Quizzes, Memories und noch viel mehr Abfragespiele gestaltet werden können, gab’s zum krönenden Abschluss des Tages das kleine Videospiel Spaceteam mithilfe unserer von der REFAK zur Verfügung gestellten iPads. Die „Story“ von Spaceteam ist schnell erzählt. Man befindet sich in einem Raumschiff, welches vor einer Sonnenexplosion flüchtet, und muss zusammenarbeiten, um das Schiff in einem Stück in Sicherheit zu bringen. Unsere HeldInnen schafften es bis ins Level vier! Da passierte sehr gute Teamarbeit 😉

ExpertInnenwissen aus der Gruppe nutzen

Unser Abschlusstag wurde bereichert mit einer Xmind Präsentation. XMind ist ein Mindmap-Programm, das von einer unserer Seminarteilnehmerinnen vorgestellt wurde. Das Besondere daran ist, dass man Mindmaps mit Dokumenten hinterlegen kann und so eine Dokumentation in Mindmap-Form anlegen kann. Als Kommunikationstool wurde vor und während des Seminars WhatsApp genutzt. Gegen Ende wechselten wir auf das Projektplanungswerkzeug Slack, welches eine WhatsApp-ähnliche Chatfunktion bietet. Ein weiteres Tool, das an diesem Tag noch auf Wunsch der Gruppe als Alternative zu PowerPoint auf den Tagesplan kam, war Prezi. Nach einer kurzen Vorstellung der Präsentationsmöglichkeiten bei Prezi konnte auch gleich eine eigene Präsentation in Kleingruppen erstellt werden. Wir beendeten unser Seminar mit einer persönlichen Einschätzung unser Teilnehmenden, wie sie die Entwicklung von Lernen 4.0 und ihre Auswirkungen auf uns als ModeratorInnen und TeilnehmerInnen prognostizieren. Die Meinungen gingen hier in die Richtung, dass digitale Tools Inhalte nicht ersetzen können, aber sehr gute Ergänzungen für didaktische Mittel zum Transport oder Erarbeiten von Themen sind. Dabei sollte immer vorher das WAS und danach erst das WIE überlegt werden. Es sollte also erst das Mittel überlegt werden, wenn schon feststeht was erreicht werden soll. Denn schließlich sind auch digitale Tools nur sinnvoll, wenn man sie passgenau einsetzt. Daher haben wir versucht, unseren Teilnehmenden eine große Bandbreite an Werkzeugen anzubieten (nachzusehen auf goo.gl/uFe8hY), aus dessen Repertoire sie das für Ihr Seminar richtige Programm picken können. Wir hoffen, das ist uns gut gelungen 🙂

 

 

 

 

 

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