#mm: Pro/Contra-Diskussion

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Ziel

** Unterschiedliche Positionen ausführlich darstellen
** Eigene Positionen reflektieren und schlüssige Argumente finden
** (Neue) Argumente beider Seiten kennenlernen; eingefahrene Positionen aufweichen
** Konflikte über eine strukturierte Diskussion bearbeiten

Kurzbeschreibung

In der Pro/Contra-Diskussion geht es darum, einen Konflikt zu versachlichen, indem eine Aussage oder Position, ein Thema, ein strittiger Punkt von unterschiedlichen Seiten betrachtet wird. Ziel ist es, dass die TeilnehmerInnen die eigene Position und Meinung reflektieren, begründen (lernen) und sich mit den Sichtweisen und Argumenten der anderen Position auseinandersetzen müssen.

Vorgehensweise

1. Die Gruppe wird in zwei – je nach Größe der Gruppe auch in 4 oder 6 – Gruppen geteilt und die einzelnen Gruppen sammeln Pro- bzw. in der anderen Gruppe Contra-Argumente zur vorgegebenen Fragestellung; das Ergebnis sollte auf einem Flipchart festgehalten werden. Zur Vorbereitung und als Inspiration für die Gruppenarbeit kann entweder mit passenden Texten, Situationsbeschreibungen oder Videos/Filmen gearbeitet werden.

2. Podiumsdiskussion: Die Pro- und Contra-Gruppen nominieren jeweils 2 Personen, die stellvertretend am Podium diskutieren; die Moderation übernimmt der/die TrainerIn. Die Diskussion läuft nach einem vorgegebenen Schema ab: Erst werden die Pro-, dann die Contra-Argumente vorgestellt, die in der Gruppe erarbeitet wurden. Im Anschluss haben beide Seiten nacheinander die Gelegenheit, noch einmal neue Argumente einzubringen; dann folgt eine offene Diskussion mit dem „Publikum“, so dass sich alle nochmals einbringen können.

Einsatz

Wie beim heißen Stuhl (#mm) gibt es auch hier die 2 Varianten: Entweder die Pro/Contra-Diskussion wird als Rollenspiel umgesetzt oder eine reale Situation aufgegriffen, d.h. es existieren in einer Gruppe zu einem Thema Pro- und Contra-Positionen, die die Basis für die Diskussion darstellen.

  • Wenn das Ziel ist, dass die real existierenden konträren Positionen sich annähern, dann sollte gut überlegt werden, ob die Pro/Contra-Diskussion wirklich die richtige Methode ist. Sie kann in diesem Fall nur der erste Schritt sein, dem ein weiterer folgen muss (#mm: die Alternative). Dies könnte beispielsweise eine ausführliche Auswertungsrunde der Diskussion sein mit Fragen wie: Was hat mich an der anderen Position überzeugt? Was verstehe ich jetzt besser? Mit welchen Aspekten der anderen Position kann ich gut leben? Welche Argumente kann ich nachvollziehen/akzeptieren? Wo sehe ich (sogar) Gemeinsamkeiten?
  • Falls die Pro/Contra-Diskussion wie ein Rollenspiel durchgeführt wird oder aber einige TeilnehmerInnen keine dezidierte Position haben, können „neutrale“ BeobachterInnen auf Inhalt (Pro- und Contra-Argumente) und Form (Diskussionsverhalten) achten und diese Beobachtungen in die Abschlussreflexion einbringen.

Planungsdetails

Material: Neben der üblichen Moderationsausstattung mit Flipchart, Stiften, usw. eventuell Informationsmaterial für die Gruppen
Raumbedingungen: ausreichend Platz, damit sich die beiden Gruppen gegenüber sitzen oder stehen können und die Arbeitsbereiche der beiden Gruppen gut getrennt sind

Varianten

  • Bei Konflikten oder Lagerbildungen innerhalb einer feststehenden Gruppe kann den zwei Lagern die Aufgabe geben werden, jeweils Argumente für die Position der anderen Seite zu finden und zu präsentieren.
  • Die Diskussion kann statt als klassisches Podium auch als Fishbowl-Diskussion (#mm) durchgeführt werden. Durch den leeren Sessel ist das „Publikum“ dann direkter eingebunden.

Autorinnen: Nicola Sekler & Elisabeth Steinklammer

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