#mm: Ausstellung

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Ziel
** (Aktivierende) Wissensvermittlung
** Angleichung des Wissensniveaus im Seminar
** Aktionsidee für MultiplikatorInnen

Kurzbeschreibung
Thematisch anregende, mit den wichtigsten Informationen gestaltete Poster/Plakate werden wie bei einer Ausstellung im Raum aufgehängt. Für den Durchgang gibt es unterschiedliche Möglichkeiten:

  • Vernissage: Die Ausstellung wird offiziell eröffnet und die wesentlichen Inhalte bei einem gemeinsamen Durchgang von einem/einer ExpertIn dargestellt. Die TeilnehmerInnen haben jederzeit die Möglichkeit, Fragen zu stellen oder Ergänzungen einzubringen. Gerade, wenn es eine Form der Wissensvermittlung, also eventuell vieles neu ist für die Teilnehmenden ist, sollte genügend Zeit für Nachfragen eingeplant werden.
  • Durchgang paarweise: TeilnehmerInnen werden gebeten, zunächst paarweise durch die Ausstellung zu gehen. So kann der Inhalt der Plakate gut wirken, die TeilnehmerInnen kommen in Kontakt, ein erster Austausch über das Thema entsteht und andere Sichtweisen und Erfahrungen werden kennengelernt. Als Anregung für die Diskussion zu zweit können konkrete Fragen mitgegeben werden. In einem nächsten Schritt kann dann entweder im Plenum gesammelt werden, was den Teilnehmenden beim Durchgang aufgefallen ist und welche Fragen aufgetaucht sind. Eine andere Möglichkeit ist, nochmals gemeinsam durch die Ausstellung zu gehen und die Plakate nacheinander zu besprechen.

Um das gemeinsame, aktive Erarbeiten des Themas zu intensivieren, können folgende Elemente dazugenommen werden:
** Fragen direkt an den Plakaten absammeln: Die Fragen, die während des paarweisen Durchgangs aufkommen, können auf Karten oder post-it notiert und direkt neben/an das entsprechende Plakat gehängt werden. Damit gehen sie nicht verloren und der direkte Bezug ist beim gemeinsamen Durchgang möglich.
** pro Pinnwand spezielle Fragen anbringen, die die Paare beim Durchgang zur Diskussion anregen
** die Ausstellung mit einem Quiz verbinden, das gemeinsam gelöst werden muss

Einsatz
Ausstellungen können sehr gut zum Einstieg in das Seminarthema bzw. in ein Thema des Seminars benutzt werden und eventuell sogar gleich von Beginn an im Raum hängen, so dass auch das Ankommen der SeminarteilnehmerInnen schon in einem thematisch intensiven und ästhetisch schönen Ambiente stattfinden kann. Je nach Seminardesign und -zielen kann der Stellenwert der Ausstellung sehr variieren:

  • Angleichung von Wissensstand: Hier hat die Ausstellung die Funktion, die TeilnehmerInnen an schon vorhandenes Wissen zu erinnern oder manche TeilnehmerInnen auf einen aktuelleren Stand zu bringen (z.B. bei aufeinander aufbauenden Seminaren, Sitzungen oder Workshops). Entsprechend wird die dafür reservierte Zeit kurz sein und der Schwerpunkt der Themenerarbeitung findet in anderer Form und anschließend statt.
  • Wissensvermittlung: Mithilfe der Ausstellung soll ein Thema (intensiv) be- und erarbeitet werden. Neben der Vermittlung von Wissen kann sie z.B. dafür genutzt werden, um Fragen zu generieren, die anschließend diskutiert und/oder weiterbearbeitet werden.
gpa-djp_EU-Wahl2014_Ausstellung (zusammen)

Anwendungsbeispiel
In Seminaren der GPA-djp im Vorfeld der EU-Wahl 2014 unter dem Motto „Europa neu gestalten: Wie kann ich als (Euro-)Betriebsrat Europa und die EU-Wahlen zum Thema machen?” kam eine Ausstellung zum Einsatz, die die Vermittlung eines Basiswissens zur EU und zu den EU-Wahlen zum Ziel hattelder. Diese Seminare waren insofern ein Spezialfall, als sie sich an Betriebsräte als MultiplikatorInnen richteten. D.h., der gemeinsame Einstieg ins Thema im Rahmen der Seminare mithilfe der Ausstellung und einem Durchgang mit ExpertInnen hatte gleichzeitig den Zweck, diese Ausstellung als mögliche Aktionsform für den Einsatz im eigenen Betrieb vorzustellen.

Planungsdetails
Vorbereitung: Die Poster oder Plakate sollten von ExpertInnen für das jeweilige Themengebiet vorbereitet werden. Bei themenspezifischen Aktionen oder MultiplikatorInnen-Schulungen im gewerkschaftlichen Kontext können manchmal auch Ausstellungen bezogen werden (siehe Beispiel EU-Wahl/GPA-djp oder die Gewerkschafts-Schaustraße, mehr hier).
Raumbedingungen: Der Raum muss entsprechend groß sein, damit genügend Pinnwände Platz haben. Wahlweise können auch Pinnwände so gestellt werden, dass sie von beiden Seiten bestückt werden können. Nicht zu schwere Poster können sehr gut mit Tixo an der Wand befestigt werden. Wenn es die Raumgröße zulässt, kann die Ausstellung in einem Teil aufgebaut werden, in dem sie auch das ganze Seminar über stehen bleiben kann.
Material: vorbereitete Poster (zwischen A0 und A2) + Pinnwände + post-it/Karten für das Sammeln von Fragen
Dauer: Für einen gemeinsamen Durchgang mit Fragen bzw. gemeinsamer Diskussion sollten, je nach „Neuigkeit“ der Informationen, zwischen 5-10min pro Plakat gerechnet werden. Für den Fall, dass ein paarweiser Durchgang mit Fragen sammeln zu Beginn eingeplant ist, sind für diesen nochmals 3-5min pro Plakat zu rechnen.

Tipps und Tricks
Die Ausstellung sollte nicht zu groß sein, so dass die Informationen wirklich aufgenommen werden können – im Normalfall also nicht mehr als 8 Plakate!
Als Grundlage für die Erstellung der Poster kann z.B. eine Powerpoint-Präsentation dienen, die verständlich die wichtigsten Punkte zusammenfasst. Mit guten Überschriften versehen, auf Selbsterklärung überprüft und grafisch aufbereitet kann dann die Präsentation als Ausstellung eine Alternative zum Powerpoint-Vortrag sein.

Varianten
… sehr nah verwandt mit der Ausstellung ist der Marktplatz bzw. die Postersession
… gut eignet sich auch eine Verbindung zur schriftlichen Diskussion oder zum Schreibgespräch

Quellen/Weiterlesen…
…bei Funcke/Havenith 2010: Seite 90f. gibt es die Idee, eine Ausstellung museumsartig zu gestalten und mit Gegenständen zu arbeiten.

Autorin: Nicola Sekler

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